Bodenbauer-Scheideck-Messnerin-Pillsteiner Höhe-Fuchsgraben-Bodenbauer


Publiziert von peakpicker , 16. Juni 2017 um 18:23.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Hochschwabgruppe
Tour Datum:28 Juni 2014
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Zeitbedarf: 5:30
Aufstieg: 1000 m
Abstieg: 1000 m

Schon lange hatte ich die Überquerung des Messnerin Gebirgszuges von der Bodenbauerseite im Visier.
Es galt einen passenden Partner zu finden, welcher sich mit mir auf die Tour begibt, denn es ist eine Wanderung fernab aller gängigen Markierungen. So war es am 28. Juni 2014 soweit und mein langjähriger Bergkamerad Gerhard erklärte sich bereit, mit mir diese Tour in Angriff zu nehmen. Leider war es unsere letzte gemeinsame Tour, denn 1 1/2 Monate später hat der liebe Herrgott einen geliebten Menschen viel zu früh zu sich beordert.
Um 07h00 starteten wir beim Bodenbauer frohen Mutes. Gut adjustiert und flotten Schrittes marschierten wir in Richtung Heinzleralm 1.160m auf das Scheideck 1.215m Hier zweigten wir dann nach links, also in entgegengesetzer Richtung zum Klammboden aufwärts ab, bis wir das Ende des Forstweges erreicht hatten. Nach exakt einer Stunde Gehzeit zweigten wir hier in den gut sichtbaren Jägersteig in den Wald ab und stiegen flotten Schrittes bergwärts in Richtung Sperperkogel. Es gilt etwas Vorsicht walten zu lassen um den zuerst gut sichtbaren Steig nicht zu verlieren. Auf ca. 1.400hm sieht man einen kleinen Steig nach rechts abzweigen, doch wir blieben auf jenen, der etwas links haltend auf den Grat des Sperperkogels zusteuert. Ungefähr 40hm unterm Sperperkogel mündet ein Grat in Latschen und es ist nicht zu erkennen ob man links oder rechts den Grat umgehen soll oder sich direkt in den Latschen am Grat entlang müht. Wir beschlossen zuerst eher links und dann gerade durch die Latschen zu steigen. Am Sperperkogel angekommen sahen wir,dass hier wohl rechts die bessere Variante gewesen wäre. Doch das erste Schlüßelstück war geschafft - Sperperkogel 1.580m. Bevor es weitergeht habe ich rundherum photographiert, da man hier eine wunderschöne Aussicht ins gegenüberliegende Hochschwabmassiv genießt. Jetzt wird wieder ein schön angelegter Steig sichtbar und nach wenigen Minuten erreicht man eine schöne Jagdhütte. Von hier sieht man dann rechts die Bergwiese mit dem Kotenpunkt 1.652m, welche meiner Meinung nach wohl des öfteren mit dem Sperperkogel verwechselt wird. Von dieser lassen wir uns aber nicht verleiten und halten uns nach der Hütte etwas links und wir kurz darauf beginnt ein schöner Steig der zwischen die Latschenfelder hindurchführt. Der Weg schlängelt sich einmal links und dann wieder rechts des Grates direkt empor und wir gewinnen rasch an Höhe. Es gilt einen markanten Fels am Ende des Grates anzuvisieren, doch der Weg führt uns direkt darauf zu. Jetzt werden schon erste Markierungen und Steinmännchen sichtbar. Der letzte Steinklapf wird dann direkt unschwer überschritten und schon steht man vor der Bergwiese des Messnerinplateaus. Wenige Minuten später erreichen wir das Gipfelkreuz und nach exakt 2 1/2 reichen wir uns die Hände mit einem "Berg Heil".
Der erste Teilabschnitt war somit geschafft und Gott sei Dank eher leichter als befürchtet. Nach 10minütiger Trink- und Photopause sagen wir dem Gipfel "Auf  Wiedersehen" und steigen das erste Stück in Richtung Stiegental abwärts bis wir in die Querung des Schaftrempels einmünden. Dieser ist mir ja schon von vorigen Touren bekannt und auf "ausgeschwemmten Pfaden" geht es flotten Schrittes der Pillsteiner Höhe entgegen. Auf dieser (1.581m) bestaunen wir wieder den traumhaften Ausblick, machen ein paar Photos und studieren die Karte bezüglich des weiteren Weges. Gerhard will direkt von der Pillsteiner Höhe in Richtung Bettlerkar, ich überzeuge ihn aber dass wir noch ca. 10 Minute den Grat entlang schreiten , bis wir den felsigen Untergrund verlassen haben, weichen teilweise den Latschen rechts am Grat aus und erkennen dann einen gut sichtbaren Steig links abfallend. Diesen beschließen wir zu nehmen und prägen uns aber auf Sicht und auf der Karte den gut sichtbaren Rabenstein ein, da wir von der Karte wissen, dass der Pfad "links" von diesem vorbeiführen muss! Die nächsten 30 Minuten sind die wichtigsten, auf "Ein Gutes Gelingen" dieser Tour. Der zuerst gut sichtbare Weg verzweigt sich nämlich nach ein paar Minuten in Wildsteige, welche rechts und gerade aus ins Bettlerkar führen. Wichtig ist es sich hier eher links zu halten, unterhalb der Felskante der Pillsteiner Höhe (eigentlich geht man hier wieder leicht den Weg rückwärts). Hier nach 10 Minuten sehen wir eine Markierung und wissen dass wir anscheinend alles richtig gemacht haben. Zweites Merkmal ist die Höhe von 1.400hm niemals zu unterschreiten. Nach wiederum wenigen Minuten lichtet sich etwas der Wald und der Rabenstein wird wieder sichtbar. - Jagdsteig "links" davon! Kurze Zeit darauf später erspähen wir eine verfallene Hütte und somit wissen wir dass kann nur die Seltenheim Hütte sein. Diese gilt es jetzt anzuvisieren und wir queren auf 1.400m die abfallenden Rinnen, die umgefallenen Bäume, in Richtung Hütte. Diese haben wir nach exakt 30 Minuten nach Verlassen des Grates erreicht.  Die schöne Hütte ist hinter Bäumen versteckt und erst im letzten Moment sichtbar. Von hier führt dann ein gut sichtbarer Steig zwischen umgeworfenen Bäumen wieder leicht bergauf bis zum Fuße des Rabensteins auf 1.460m empor. Dies ist somit die nächste Schlüsselstelle, denn von hier quert man ins andere Tal. Zufrieden, da wir bis jetzt alles richtig gemacht haben, nehmen wir hier unsere wohlverdiente Jause zu uns. Ich klettere noch in Richtung Rabenstein empor, aber dieser ist völlig verwachsen. Kurz noch ein Blick auf die Karte und der gut sichtbare Steig führt von hier in Richtung Josersee. Es gilt sich einfach auf den Steig zu konzentrieren, denn dieser führt schön angelegt zwischen einzigartigen Felsformationen und abfallenden Rinnen hindurch. Somit ergeben sich schöne Tief- und Ausblicke. So steigen wir exakt 260hm abwärts bis der Steig in eine Forststraße mündet. Hier gilt es noch einmal kurz aufzupassen, denn Steinmännchen führen links weiter in einen kleinen Steig wieder in den Wald hinein. Dieser führt weiter bergab in den Fuchsgraben und auf ca. 1000hm queren wir den Joserbach, schreiten ein paar Minuten ein Wiesenstück voran und münden direkt in den Josertalweg. Wir drehen uns noch einmal in Demut um, machen noch ein paar Erinnerungsphotos und sehen eine einzigartige Felsformation. Das letzte Stück geht frohen Mutes, vorbei am Elisenheim talwärts und nach exakt 5h35min erreichen wir unseren Ausgangspunkt - Bodenbauer. Einzig am Messnerin Gipfel haben wir einen Wanderer getroffen, ansonsten waren wir die ganze Zeit die einzigen Wanderer in einer einsamen, wunderschönen, aber teilweise vergessenen Tour im wunderschönen Hochschwabmassiv. 

Tourengänger: peakpicker


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