Draugstein 2358 m aus dem Großarltal


Publiziert von jagawirtha , 16. Juni 2017 um 11:01.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Radstädter Tauern
Tour Datum:11 Juni 2017
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 1300 m
Abstieg: 770 m
Strecke:ca. 11 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:St. Johann im Pongau (Tauernautobahn) Großarltal, nach Hüttschlag im kleinen Weiler Karteis links hoch zur Halmoosalm
Unterkunftmöglichkeiten:Schrambachhütte, Draugsteinalm (Steinmannhütte) Tappenkarsee Hütte

Nach meinem Ungeschick im Rofangebirge, wo ich umgeknickt bin, will ich die nächsten
Tage wieder mit einer Tour versuchen. Dazu habe ich mir ein in Hikr so gut wie gar nicht
beschriebenes Gebiet um Großarl und Hüttschlag ausgesucht.

Der Draugstein hatte bis heute keinen Eintrag in Hikr.org, was ich eigentlich nicht verstehe,
denn das Gebiet um Großarl wird vom Salzburger Almenweg durchzogen und ist damit gut
besucht. Am Rande dieses Weges gibt es lohnendswerte Gipfel zu besteigen, so der
Draugstein, der eine Aussicht bittet, die es nicht oft gibt. Eine Rundumsicht von Großglockner,
Großes Wiesbachhorn, Hochkönig, Dachstein, Hocharn, Hoher Sonnblick, Schareck usw.
Die Hohen und Niederen Tauern liegen dir zu Füßen, wenn das Wetter passt und das hat es.

Aber jetzt zur Tourenbeschreibung:

Der Tag der Tour ist für mich auch Anreisetag. Ich bin aber früh dran und komme gut durch.
Zuerst hatte ich etwas Bedenken, denn der österreichische Radiosender berichtete davon,
dass heute Vatertag in Österreich ist. Der wird aber so gut wie gar nicht gefeiert. Also freie
Fahrt auf allen Straßen, so komme ich schnell ins Großarltal. In Karteis biege ich links auf
die kleine Bergstraße zur Halmoosalm ab, dort befinden sich drei kleine kostenfrei Park-
plätze mit insgesamt ca. 30 Stellmöglichkeiten. Die Weiterfahrt wird mit Schranken ver-
wehrt.

Direkt am letzten PP steht eine Tafel, die die möglichen Tourenwege auflistet, der Draugstein
steht zwar nicht drauf, dafür aber die Draugsteinalm und die muß man auf dem Weg sowieso
besuchen. Nach der Halmoosalm gehen wir auf einer Art Forststraße neben dem Karteis-
graben bis links die Materialseilbahn der Draugsteinalmen sichtbar wird. Danach
bewegen wir uns nur noch auf einem Steig hoch zu den Almen, die letzten Meter über
freies Almgelände. Zur Überraschung stehen gleich zwei Einkehrmöglichkeiten zur Ver-
fügung und die Entscheidung fällt nicht leicht. Ich entscheide mich für die Schrambachalm,
wo bereits die beiden Sennerinnen, (Hofchefin und Helferin aus Erding) auf der Terrasse
warten. Hier wäre auch eine Übernachtung möglich, aber unbedingt anrufen, denn Montag
und Dienstag nehmen sie keine Übernachtungsgäste.

Nach einer kleinen Stärkung, die auch nötig ist denn auf dem weiteren Weg gibt es keine
Einkehrmöglichkeit mehr bis zum Tagesziel, folge ich dem Wegweiser zum Draugsteintörl.
Etwa nach 800m kommt die Abzweigung zum Filzmoossattel und zum Draugstein (54a).
Dieser Aufstieg führt auch mal durch einen Gürtel mit Latschen und hier kann es extrem
warm werden. Dafür ist der Steig mit sehr vielen Enzianblüten und mit einer immer schöneren
Aussicht gespiekt. Etwa 40 Minuten nach den Almen gehe ich am Filzmoossattel durch das
Drehrad und biege nach rechts zum Draugstein ab. Der Aufstieg zum Draugstein hat zwei
Stellen mit Seilsicherungen und der Bergwanderer sollte Trittsicherheit und Schwindelfrei-
heit bsitzen. Ansonsten könnte man inzwischen auch nach links zum Filzmooshörndl aus-
weichen und sich am Sattel wieder treffen.

Für alle erfahrenen Bergwanderer ist der Aufstieg kein Problem und bietet schon hier eine
tolle Rundumsicht mit vielen Fastdreitausendern und echten 3000er. Um zum Gipfelkreuz
zu gelangen muß man eine kurze kleine ausgesetzte Stelle queren (seilversichert), dann
wird man aber von der umliegenden Bergwelt "erschlagen",  denn um die Vielzahl der Gipfel
zu erkennen, muß man schon einige selbst besucht haben. Ich hatte das Glück, daß ein
ortskundiger Bergkamerad mir am Gipfel kurz etwas Geographieunterricht gab. Die Bilder
sprechen für sich. Das Panorama hätte ich noch Stunden geniessen können, aber ich
musste ja noch zum Tappenkarsee.

Der Abstieg zum Sattel war schnell erledigt und das GK der Filzmooshöhe hat mich ange-
lacht, sodaß ich noch schnell das GK mit seiner besonderen Eleganz besuchte. Von da
ging es zurück zum Sattel und auf dem gleichen Steig wieder hinab zu der Wegkreuzung zum
Draugsteintörl. Das Draugsteintörl mit seinem Kreuz erreicht  man in einer guten Stunde.
In einer weiteren Stunde hat man die Tappenkarsee Hütte erreicht. Ich hatte zwar beim Ab-
stieg etwas Probleme mit dem rechten Knie, so dass die Hütte auch in etwas kürzerer Zeit
erreicht werden kann.

Nach dem Draugsteinrtörl liegt der Tappenkarsee etwa 300 hm weiter unten im Talkessel
und bietet immer wieder tolle Fotomotive. Gegenüber baut sich der Weißgrubenkopf mit
seinen 2369 m auf und macht Lust auf einen Besuch. Wegen der Knieschmerzen aber
heute nicht mehr. In der Tappenkarsee Hütte übernachten heute nicht viele Wanderer, aber
sie ist bei der Ankunft noch gut mit Tagesgästen besucht. Aufgrund der Abgeschiedenheit
und Lage der Hütte hörst du lediglich das Rauschen der Wasserfälle, die noch gut mit
Schneeschmelzwasser gespeist werden. Nach fünf Stunden reiner Gehzeit ist für mich
heute Schluß.

Gehzeiten:
Parkplatz - Draugsteinalmen 1h 5 min
Draugsteinalmen - Draugstein 1h 20 min
Draugstein - Filzmooshöhe - Tappenkarsee Hütte 2h 30 min

Tourengänger: jagawirtha


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