Birkkarspitze (2749m) und Östliche Karwendelspitze (2537m)


Publiziert von Kottan , 9. Juni 2017 um 19:36.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Karwendel
Tour Datum: 8 Juni 2017
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Klettersteig Schwierigkeit: K2- (WS-)
Mountainbike Schwierigkeit: WS - Gut fahrbar
Wegpunkte:
Geo-Tags: D   A   A-T 
Zeitbedarf: 2 Tage
Aufstieg: 2600 m
Abstieg: 2600 m
Strecke:38 km
Unterkunftmöglichkeiten:Karwendelhaus

Die kalten Nächte versprachen einen gut gehbaren Firnaufstieg durchs Schlauchkar auf den höchsten Karwendelgipfel und so verstaute ich das MTB im Auto und fuhr nach Scharnitz, dem Ausgangspunkt dieser großartigen Tour!

Das Karwendeltal zieht sich gefühlt ewig in die Länge und für einen untrainierten Fahrradfahrer wie ich es einer bin ist das ganze nur teilweise Spaß, mehr denn Mittel zum Zweck. Nach einer kurzen steilen Stufe geht es relativ gerade und sogar leicht bergab ins Tal hinein, dann folgen kilometerlange gerade Strecken, das Ambiente ist jedoch bombastisch. Nach zirka 45 Minuten kann man das Karwendelhaus auch sehen, aber es ist noch ein langer steiler Schlussanstieg, oder in dem Falle Anfahrt zu bewältigen. Den schaffte ich dann auch teilweise nurnoch schiebend, ich wollte ja keine Kraft verschwenden.
Oben angekommen traf ich meinen Tourenpartner und wir mussten uns die Tour vom Hüttenwirt noch etwas madig reden lassen, zu viel Schnee meinte der. Dass wir gerade wegen der harten Firnauflage das dem Geröllhaufen im Hochsommer vorzogen glaubte er uns ersteinmal nicht.

Am Morgen gingen wir gegen 7:45 los und querten recht lange um das Hochalmkreuz herum auf einem guten Pfad ins Schlauchkar. Den ersten Schneekontakt hatten wir dann auf ca 2200m, pickelhart, wie wir es wollten! Auf ca. 2350m steilt der Hang etwas auf, nun kamen die Eisen zum Einsatz. Auf ca 2500m querten wir etwas nach rechts schräg in Richtung Sattel hinauf, hier hatte es gut und gerne 45 Grad Firnauflage, aber perfekten Tritt, so muss es sein!
Im Sattel schauten wir kurz in die vermüllte Biwakschachtel (leider) und machten kurz Pause. Den Schlussanstieg gingen wir dann ohne Stöcke und Eisen, die wir am Hüttl deponierten. Eine kurze klettersteigartige Passage (vielleicht A/B?) überwandten wir und gelangten auf eine etwas abschüssige Plattenreihe mit Schotterauflage. Das war nicht so angenehm zu gehen wie der gute Firn unten, aber mit Vorsicht gelangten wir zu den oberen Sicherungen (A), die wenig ausgesetzt gut auf den Gipfel führen.
Oben hatten wir dann eine bombastische Fernsicht, nahezu die gesamten Zentralen Ostalpen überblickt man von hier!
Nach einer Pause gelangten wir wieder zum Hüttl wo wir wieder Steigeisen anlegten und uns vorsichtig in die immernoch eisige Flanke wagten. Der Abstieg ging nach den ersten Höhenmetern dann sehr gut und wir konnten etwas "Skifahren", nachdem man keine Steigeisn mehr brauchte im untersten Bereich.

An der Hütte machten wir bis 15 Uhr Pause um dann noch auf die Östliche Karwendelspitze zu steigen, das Weißbier muss man sich  schließlich verdienen ;)

Der Aufstieg leitet auf dem Maximilianssteig einmal auf die andere Hangseite um sich dann irgendwo im Schotter zu verlieren, keine Farbe ab hier! Es geht im Zick-Zack durch ein Schotterkar bis an dessen Ende anstrengend in losem Geröll nach oben, dann immer weiter nach links über Schrofen, Fels und Grashänge weiter nach oben. Die Steinmännchen sind recht rar, man muss schon etwas aufpassen an der Wegfindung. Dann leitet der Pfad in die steile letzte Geröllhalde, von der man auch das Gipfelkreuz sehen kann. Irgendwie dann durch diesen Schutthaufen lästig nach oben in leichtem Ier Gelände zum Kreuz. Das steht nicht am höchsten Punkt und so gingen wir noch einmal 10 Minuten hinüber zum Hauptgipfel, eine Stelle I und wenig ausgesetzt zum kreuzlosen Hauptgipfel.
Die Sicht unterscheidet sich schon von der Birkkarspitze, sieht man von hier schöner ins Karwendeltal und in die Voralpen.
Nach 10 Minuten fuhren wir dann im Sulzschnee die steile aber problemlose NO-Flanke hinab bis auf ca 1900m mit Schnee und so sind wir schon nach 3 Stunden ab Aufbruch wieder am Sattel.
Während mein Kollege am Karwendelhaus blieb, fuhr ich noch am Abend wieder ins Tal und gönnte mir dort ein sehr nötiges Abendessen!

Tourengänger: Kottan


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