Picco di Mezzodi (2063 m) - drei Länder, zwei Seen und ein klasse Berg!

Ganz im Norden der Julischen Alpen - am Dreiländereck, wo Italien, Österreich und Slowenien aneinanderstoßen - findet sich mit den Laghi di Fusine (Weißenfelser Seen) ein beeindruckendes Naturjuwel. Die glasklaren Seen vor der Kulisse des strammen Monte Mangart sind prächtig anzusehen und eignen sich für einen Ausflug mit der ganzen Familie. Wer es nicht bei einem Spaziergang um die Seen belassen will, dem sei die Besteigung des Picco di Mezzodi (Mittagskogel) wärmstens ans Herz gelegt. Er erweist sich als wunderbarer Aussichtsbalkon mit Blick in drei Länder sowie zum Höchsten im weiten Umkreis, dem Mangart.

Vom oberen See folgt man der Fahrstraße durch Wiesen zur Alpe del Lago. An der dortigen Verzweigung hält man sich rechts und es geht auf einem Fahrweg in den Wald hinein. Bald darauf verzweigt sich der Weg erneut und wieder hält man sich rechts. An einer Lichtung geht der Fahrweg in einen Steig über, der durch schönen Buchenwald hinauf zur Sella Colrotondo leitet. Hier findet sich ein schöner Rastplatz knapp abseits des Wegs.

Am Sattel biegt der Steig nach links ab. Zwischen beeindruckenden Buchenstämmen leitet er am Kamm nach Südwesten, nach kurzer Zeit mündet ein Anstieg von der Westseite ein. Zunächst geht es noch am Kamm entlang, denn weicht der Steig auf die Westseite aus und umgeht den völlig unbedeutenden Monte Collarice. Die Kammhöhe wird schließlich wieder erreicht und durch zunehmend latschenbestandenes Gelände geht es zügig höher. Zwischen den Ästen erhascht man Blicke auf die traumhafte Kulisse rund um den Monte Mangart.

Der Steig verlässt den Kamm und quert die Ostseite des Picco di Mezzodi in südwestlicher Richtung. Er leitet in eine Schlucht hinein, in der man dem gut markierten Steig ein Stück bergauf folgt, bis er nach links durch felsiges Gelände wieder hinaus leitet (mittels Seil versichert). 

Oberhalb der Schlucht erreicht man bald eine Verzweigung. Hier hält man sich rechts und steigt ohne Probleme aussichtsreich hinauf zum Gipfel des Picco di Mezzodi. Der Ausblick vom höchsten Punkt (Gipfelkreuz und -buch) ist beeindruckend - der Kontrast zischen dem tiefgrünen Tal mit den beiden blauen Seeaugen und den hellen Kalkwänden im Talschluss überzeugt auch den letzten Skeptiker. Über allem stemmt sich der Mangart erfolgreich in den Himmel. Der Fernblick reicht in drei Länder und der Bergstock von Jôf di Montasio und Jôf Fuart zeichnet markant seine Silhouette in den Himmel. Hier oben lässt es sich bequem rasten und bei einem derart schönen Ausblick schmeckt die Brotzeit doppelt so gut.

Der Abstieg folgt dem Anstiegsweg. Wer mit einem Bad in einem der Seen liebäugelt, der sei vor der eisigen Kälte des Wassers gewarnt. Angeblich sind die beiden Seen als die kältesten in ganz Italien bekannt.

Schwierigkeiten:
Wanderung zur Alpe del Lago: T1 (breite Wirtschaftswege vor toller Kulisse).
Anstieg zum Picco di Mezzodi: T4-, I (kurze, versicherte Stelle am Ausgang der Schlucht, sonst einfacher).

Fazit:
Eine lohnende 4*-Wanderung auf eine schöne Aussichtskanzel am Nordrand der Julischen Alpen. Schon zu Beginnt startet die Tour vor traumhafter Bergkulisse und ein optionales Bad nach der Tour in einem der beiden Seen bietet angenehme Erfrischung. An den Seen ist allerhand los, beim Anstieg zum Gipfel geht es aber erfreulich ruhig zu.

Mit auf Tour: Francesca.

Kategorien: Julische Alpen, 4*-Tour, 2000er, T4.