Hech Gumme 2205m, Mändli 2060m, Lungern 703m (mit Hund)


Publiziert von Lulubusi , 4. März 2009 um 13:19.

Region: Welt » Schweiz » Obwalden
Tour Datum:12 Januar 2009
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT4 - Schneeschuhtour
Wegpunkte:
Geo-Tags: Brienzergrat   CH-BE   CH-OW   Hagleren und Giswilerstöcke 
Zeitbedarf: 6:30
Aufstieg: 194 m
Abstieg: 1502 m
Strecke:Schönbüel, Hech Gummä, Mändli, Gibel, Lungern
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Talstation Luftseilbahn Lungern-Schönbüel (Gnügend Parkplätze vorhanden)
Unterkunftmöglichkeiten:in Lungern vorhanden
Kartennummer:1209 / 1189 oder Wanderkarte Brünig tobdate Nr. 410

Gratwanderung
 
  • Geplante Kurztour die etwas länger wurde
  • Mit Gondel und Sessel nach Lungern-Schönbüel geschwebt
  • Nebelgrenze bei 1200m
  • Darüber Sonnenschein pur
  • Abstieg mit Orientierungsschwierigkeiten dank Nebel
 
So in etwa war mein Tag.
 
In wunderbar sonnigem Wetter machte ich mich daran die Höch Gumme zu besteigen. Vom Schönbüel wanderte ich erstmal in Richtung Brienzer Rothorn. Die erste Hälfte des Weges war sogar gut präpariert. Bereits von weitem ist ein Wegweiser zu erkennen. (Süd-Ost) dies ist das erst kleine Etappenziel. P.2040 Gibel.
 
Hier trenne sich die Offiziellen Wanderwege Wielerhorn, Brünig, Lungern / Höch Gumme / Brienzer Rothorn.
Ich verliess hier den Wanderweg, war sowieso nicht ersichtlich, und stieg über den Südgrad auf die Höch Gumme P.2205
Der Gradaufstieg ist nicht sehr lang aber Steil und Steinig, was den Aufstieg mit Schneeschuhen erschwerte. Bei wenig Schnee empfiehlt es sich die Schneeschuhe erst auf dem Gipfel zu montieren. Hier ist es wichtig, die Schnee- und Lawinenverhältnisse richtig einzuschätzen da man einen Lawinen gefährdeten Hang durchsteigen muss.
 
Ab der Höch Gumme folgt man dem Nordostgrad zum Arnifirst P.2155, via Biet zum P.2068 Steinfrau. Im Sommer besteht hier die Möglichkeit nach Mörlialp zu wandern.
Dieser Teil der Tour ist relativ einfach. Der Grad gleicht eher einer kleinen Eben. Begibt man sich zur Kante hin, ist Vorsicht geboten! Auf beiden Seiten gibt es Schneewächten die schwer einzuschätzen sind, ob sie wirklich halten.
 
Ich folgte weiter dem Grad, der nach Osten abdreht zum Mändli P.2060. Nach einem kurzen aufstieg geht es nur noch abwärts. Dies ist wörtlich zu nehmen! Ein Fehltritt führt unweigerlich abwärts. Dieses Teilstück ist auch die Schlüsselstelle.
 
Wenn es irgendwie ging blieb ich auf dem Grad. Das ganze vorhaben war aber nicht ganz einfach. Für die Schneeschuhe hatte es eigentlich zu wenig Schnee. Immer wider rutschte der Schneeweg und wirklichen halt fand man nicht.
Alternative: Schneeschuhe ausziehe, ja klar!
Doofe Idee. Das ganze Gerutsche wurde nur noch schlimmer. Der Schnee und das darunterliegende hohe Gras verwandelt sich schlagartig in Schmierseife! Also mit Schneeschuhen weiter.
 
Die ganze Tour machte es auf jedenfall spannend.
 
Nach einer kurzen Rast auf dem Mändli, Gipfel war von Tourenskifahrern regelrecht übervölkert, zottelten ich und mein Hund der Rückenegg und der Dundelegg entlang zum Sädel P.1672.
 
Die Tourenplanung sah ursprünglich vor, dass ich hier den Rückweg antrete und zum Turren gehe um nach Lungern die Seilbahn zu benützen. Doch wie heisst es so schön, der Berg ruft und dazu auch noch der Sonnenschein. Also beschloss ich meine Wanderung an der Sonne fortzusetzen und trotz des Nebels im unteren Teil, nach Lungern zu wandern.
 
Vom Sädel geht es in Richtung Nord-Ost ins Feldmoos P.1492, den Ankenhubel links liegen lassen und über den Äschligrat zu Äschli P.1202 wandern. Normalerweise ist es ab hier einfach den Rückweg zu finden. Einfach der Strasse folgen, die zur Gerischwendi P.1251 bis zum Stäbnet P.1076 führt.
 
Aber heute, es wurde zappenduster. Der Nebel umhüllte alles. Sichtweite so um die 50 Meter machte das ganze vorhaben etwas kompliziert. Wie sich jeder vorstelle kann: Nebel; weiss + Schnee; weiss = wo geht’s entlang? Und dank des reichlich vorhandnen Schnees waren nicht mal mehr die Konturen der Strasse zu erkennen. Egal, dies sind meine Hausberge in denen ich mich immer bewege und die ich kenne. Dachte ich jedenfalls.
Der Nebel lässt so vieles anders erscheinen. So kam es, dass ich zweimal umkehren musste, da ich mich verwandert hatte.
 
Zudem zeigte sich, wie schlecht man sich Gegebenheiten, die im Sommer selbstverständlich sind, merkt. Ein paar mal stellte ich mir die Frage: Führt nun die Strasse oberhalb oder unterhalb der Hütte durch? Ich konnte es nicht mit Bestimmtheit sage.
 
Wichtig:
Der Abschnitt zwischen Äschli und Stäbnet stellt an den Wanderer bzw. an das gehen keine besonderen Anforderungen. Und doch sollte man sich auf dies Strecke nur begeben, wenn man die Schnee- und Lawinenverhältnisse einschätzen kann, da mehre lawinengefährdete Hänge zu durchqueren sind.
 
Dies sind von Lungern ersichtlich (Westliche Talseite) und sehen winzig aus. Da kann ich nur sagen nicht täuschen lassen! Der grösste Lawinenkegel war 20m breit und 50m lang. Zwei weitere nicht wesentlich kleiner. In ein solch ein Ding würde ich ungern reingeraten.
 
Nach dem ich im Stäbnet angelangt war, folgte ich erstmal der Strasse. Ab hier sind bis zum Ziel keine Tücken oder Gefahren von weltbewegender Art auszumachen.
Auf Höhe Schwendeln, verliess ich die Asphalt Strasse und begab mich auf den gut markierten Bergweg nach Dieselbach. (Schneeschuhe wurden nicht mehr benötigt) Ab Diesselbach sind es nur noch ein paar wenige Gehminuten bis zur Talstation der Lungern-Schönbüel Bahn P.703, welche ich auch als Ausgangspunkt meiner Tour gewählt habe.
 
Fazit:
  • Teilweise anspruchsvolle Tour
  • Schöne Gradwanderung um das Skigebiet Lungern-Schönbüel
  • Landschaftlich sehr abwechslungsreich
  • Tolle Ausblicke ins Sarneraatal und nach Luzern
  • Hund benötigt keine nennenswerte Hilfe, sollte aber gut gehorchen! Auf dem Grad erträgt es kein Fehltritt. (Wild)
  • Schnee-, Lawinenkenntnisse müssen vorhanden sein. Gewohnt in steilem Gelände zu gehen.
  • Tour meist abseits grossen Trubels

Tourengänger: Lulubusi


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