Ein Abend am Hohen Grasberg


Publiziert von maxl , 4. Juni 2017 um 17:29. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Karwendel
Tour Datum:21 Mai 2017
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 5:30
Aufstieg: 1000 m
Abstieg: 1000 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Knapp südlich der Straßenteilung in Wallgau gen Osten abbiegen und auf der Isarstraße zum Parkplatz an der Brücke am Ende der Straße
Unterkunftmöglichkeiten:keine

Er scheint nach wie vor so etwas wie ein Geheimtipp zu sein, dem die Flut an Internetberichten doch tatsächlich nichts anhaben hat können - trotz leichter Erreichbarkeit und wundervoller Ausblicke steigen auf den Hohen Grasberg, einem nördlichen Ausläufer der Soierngruppe, keinesfalls Heerscharen berghungriger Touristen. Gemäß Gipfelbüchlein waren wir die fünfte Partei dieses Jahr (!). Dabei eignet sich der Berg wirklich hervorragend für kurzentschlossene Unternehmungen in den Abend hinein...

Wir starten die Tour an der Isarbrücke in Wallgau (4€ wollen sie hier für den Parkplatz, naja...). Als Alternative für mountainbikebewehrte Gipfelaspiranten bietet sich freilich eher Krün als Startpunkt an, wie das etwa der Stefan beschrieben hat. Wir dagegen spazieren zunächst über die Isar, gehen am anderen Ufer dann ein paar Schritte aufwärts, um ein Stück den breiten Fahrweg gen Norden zu verfolgen. Schlielich geht's rechts an einer neuen Hütte vorbei und auf einen Karrenweg, der einen Graben entlang den Wald hinaufzieht. Er wird bald zum Steig und mündet schließlich in der Fischbachstraße, also dem Forstweg, der von Krün ansetzt und MTB-geeignet, wenn im oberen Bereich auch sauber steil ist. Dieser leitet uns etwas fad dann zur Fischbachalm, einem wunderschönen Fleckchen Erde, an dem man durchaus auch mal ein längeres Päuslein einlegen kann. Knapp 2h bis dahin.

Hier nun kann man orientierungstechnisch den einzigen wirklichen Fehler auf der ganzen Tour machen. Wir machen ihn natürlich prompt, indem wir nämlich den gut sichtbaren Pfadspuren in die Südflanke des Fischbachkopfes folgen. Diese werden bald zum dünnen Jagdsteig, der saftig abschüssig in die immer steilere Flanke leitet. Nach einiger Zeit erst bemerken wir den Irrtum und kämpfen uns knurrend wieder zurück. Macht aber nix, es ist noch genug Zeit. Der richtige Weg ist nicht direkt von der Alm sichtbar, sondern erst am oberen Ende der Wiese, die man nordwärts bis zum Ende des freien Geländes verfolgen muss. Hier erst setzt der markierte Wanderweg an, der nun unproblematisch in weitem Bogen um den Fischbachkopf verfolgt wird. Weiter unterquert man komplett den Gipfelaufbau des Hohen Grasbergs und landet schließlich in der Scharte zwischen diesem und seinem nordöstlichen Vorgipfel. Während der Wanderweg nun nach rechts abbiegt, gehen wir nach links ein paar Meter hinab, um schließlich eine schrofige Rinne durch Latschen hinauf zum Ostrücken des Grasbergs zu kommen. Jener muss nun zum Gipfelaufbau verfolgt werden, der schließlich über sehr steile Grastritte (kurz mal T3+) gewonnen wird. Vom bekreuzten Doppelgipfelchen des Hohen Grasbergs hat man wirklich eine eindrucksvolle Schau, besonders auf Isar, Walchsensee und in die bayerischen Voralpen. Ne Stunde kann man einplanen von der Fischbachalm.

Nach angemessener Gipfelrast machen wir uns wieder an den Abstieg, ohne Verhauer diesmal freilich. Ohne Menschenkontakt geht's zurück nach Wallgau und in die Dunkelheit, wo wir schließlich durchaus zufrieden über diese gelungen kleine Unternehmung wieder am inzwischen leeren Parkplatz ankommen. Ob der dort abgestellte Kieslaster wohl die 4€ Parkgebühr auch entrichtet hat.......?

Tourengänger: sven86, maxl


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