Schönkahler (1688 m) mit Schneeschuhen


Publiziert von ju_wi , 4. März 2009 um 22:08.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Allgäuer Alpen
Tour Datum:28 Februar 2009
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT2 - Schneeschuhwanderung
Wegpunkte:
Geo-Tags: A   D 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 750 m
Abstieg: 750 m
Strecke:10,9 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Parkplatz in Zöblen - direkt an der Abfahrt von der breiten Landstraße rechts
Kartennummer:BayLV Allgäuer Alpen

Eine Wintertour zum Schönkahler (1688 m) mit Skiern oder Schneeschuhen geht bei jeder Lawinenlage und ist eine tolle hügelige Route, die nordisches Feeling aufkommen lässt. Hat man so herrliches Wetter wir wir bei dieser Tour, dann bietet die Aussicht auf die Vilsalpsee-  und Tannheimer Berge Genuß pur.

Der Schönkahler ist ein Grenzberg auf der D-Ö-Grenze und ragt wie der südöstlich gelegene Einstein aus dem weitläufigen, bewaldeten Hügelgelände zwischen Vils- und Engetal empor.

Wir sind wieder übers Wochenende in Hinterstein und haben den Schönkahler mit Pirschling als Samstagstour ins Auge gefasst. Morgens fahren wir über Oberjoch nach Zöblen (1087 m) und parken den Wagen am Dorfparkplatz nahe der Landstraße. Von dort wandern wir zunächst mit geschulterten Schneeschuhen das weitgehend geräumte Sträßchen nach Oberhalden hinauf. Gut  200 Hm sind so zurückzulegen, wobei die kurvige Wegführung an schönen alten, regionalen Bauerhäusern vorbeiführt.

Am Zugspitzblick (Gathof 1290 m) angekommen, schnallen wir die Schneeschuhe an. Wir folgen der Spur nach rechts, trennen uns jedoch von dieser am ersten Wegweiser und marschieren - neu spurend - einem Weg, der sich im Gelände unter der tiefen Schneedecke abzeichnet. Der Anstieg im tiefen pulvrigen Schnee ist sehr mühsam. Auf einem Buckel angekommen, treffen wir auf eine von links kommende Skispur, mit der wir ein schmales Waldstück durchqueren, um wieder auf einen Wegweiser zu stoßen, zu dem auch die verlassene Hauptführung in breiter Schneeschuhspur führt.

Hier wenden wir uns nach W. Über eine kleine Stufe und dann wieder recht flach führt der Weg zu einem Zaun mit Wegweiser, der uns in spitzem Winkel rechts hinaufführt. Über den Südostsattel des Wiesler Bergs (1465 m) gelangen wir in eine kleine Mulde, die wir nach N verlassen. Wir nähern uns dem Pirschling, dessen Südflanke nun etwas steiler aufragt. Die Spur steigt hier in einigen Serpentinen allmählich zum Gipfel des Pirschling auf. Oben wird der Grat etwas schmaler und bald stehen wir auf dem Gipfel des Pirschling (1634 m), dessen O-Seite mit einer Wechte steiler abfällt.

Hier oben ist es härter, der Schnee abgeblasen und kristallin vereist. Wir steigen weiter nördlich in kleinem Bogen in den Sattel und dann geradlinig - wenig steil - zum Schönkahler hinauf. Am Gipfel des Schönkahler (1688 m) treffen wir auf einen Polen, den wir 3 Wochen zuvor schon am Schnippenkopf getroffen und gesprochen haben  - die Welt ist klein. Vom Gipfel genießen wir den Rundblick auf Tannheimer Berge, Aggenstein und Brentenjoch im O, Edelsberg, Breitenberg im N, Sorgschrofen und Wertacher Berge im W sowie die tief verschneiten N-Flanken der Vilsalpseeberge im S. Das Publikum ist gemischt aus Schneeschuh- und Skitourern. Aber es ist nicht so schlimm voll, wie ich an diesem Traumwetter-Samstag befürchtet hätte.

Der Schnee ist bei gut +5°C natürlich mehr und mehr sulzig. Dennoch geht es sich insgesamt recht gut. Bis zur Mulde hinter dem Pirschling gehen wir den Aufstiegsweg zurück. Dort verlassen wir die Spur und besteigen den tief verschneiten und völlig unberührten Punkt 1535, der östlich erkennbar aufragt und von dem wir einen schönen Zugspitzblick haben. Durch Wald in tiefem Schnee kommen wir sehr, sehr mühsam hinauf. Höhenmeter zählen eben gar nix bei Schneeschuhtouren, da es so stark von den Verhältnissen abhängt.

Vom Gipfel folgen wir weglos dem Gratverlauf nach W und in mühsamem Auf und Ab queren wir schließlich wieder auf unsere Aufstiegsspur am Sattel. Nun geht es zurück zum Wegweiser, von dem aus wir diesmal nicht durch das schmale Waldstück zurück, sondern die tief eingetretene Spur im Bogen zum Gasthof Zugspitzblick nehmen.

Die Zugspitze ist übrigens tatsächlich als Miniaturspitze im Panorama - kaum wahrnehmbar - zu sehen. Dennoch: Der serh schön gelegene Gasthof würde besser Pontenblick oder Ronenspitzblick heißen. Wir kehren ein und genießen den Pinot Blanc. Ohne Schneeschuhe spazieren wir schließlich das Sträßchen nach Zöblen zurück und treffen auf ein letztes Highlight: Eine Gruppe aus mind. 15 - 20 ausgewachsenen Rothirschen läuft am Gegenhang ohne Hast durch den Tiefschnee. Fast die gesamten 30 Abstiegsminuten haben wir die Gelegenheit, die majestätischen Tiere zu beobachten. Ein schönes Erlebnis.

Insgesamt eine einfache aber Super-Tour  bei herrlichem Wetter.

Tourengänger: ju_wi
Communities: Schneeschuhtouren


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 423.gpx Schönkahler - mit Unterbrechung

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