fantastische Aletsch-Gletschertouren, April 2017 - 4|4: via Langgletscher zur Fafleralp


Publiziert von Felix , 12. Mai 2017 um 13:40. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Bern » Jungfraugebiet
Tour Datum:23 April 2017
Hochtouren Schwierigkeit: L
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT4 - Schneeschuhtour
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS 
Strecke:Hollandiahütte - Lötschenlücke - Grossi Tola - Langgletscher - Gletschertor - P. 1977 - P. 1937 - Grund - P. 1837 - P. 1771 - P. 1766, Parkplatz Fafleralp|Gletscherstafel
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Rufbus nach cff logo Blatten - Goppenstein - Bern - Langenthal - Huttwil - cff logo Wyssachen, Abzw. Roggengrat
Kartennummer:1249 - Finsteraarhorn

Wie ich - früh - den ersten Gang nach draussen mache, kann ich die Alpendohlen beobachten, welche sich auf dem Abhang vor den Küchenfenstern aufreihen, um auf Lebensmittelreste zu warten, welche die schon aktive Frühstückscrew ihnen verabreicht. Etwas später sitzen wir ein letztes Mal am Tisch der Hollandiahütte, und verpflegen uns für den langen Marsch ins Lötschental hinunter; ungern ziehen wir weiter: zu aufregend schön waren die bisherigen Tourentage, zu freundlich und sympathisch die Hüttenfrauen.

 

So erfreuen wir uns immerhin ob des einmal mehr blauen Himmels, und der Sonnenstrahlen, welche uns jedoch vorerst nur hinunter zur Lötschenlücke begleiten.

Ab hier laufen wir nun sehr lange im Schatten, mal über flachere Strecken, oft auch über Steilstufen, in den hinteren Teil des Lötschentales hinunter. Erst leitet uns eine solche zu ebeneren Passagen auf Grossi Tola, danach folgt wiederum eine steilere Passage auf dem gut eingeschneiten, sonst sehr zerklüfteten, Langgletscher. Einen kurzen Abstecher in die so geartete Spaltenwelt unternehmen wir auf der Höhe eines Gletschertisches, danach setzen wir unseren nach wie vor schattigen, eher kühleren, Gang talauswärts auf dem Gletscher fort.

 

Und endlich, nach ~ zwei Stunden, erreichen uns die Sonnenstrahlen auf unserem Gletschermarsch; noch einmal schliesst sich eine etwas stärker geneigte Strecke auf dem verschneiten Langgletscher an (Anmerkung: im Sommer würde man hier längst auf Geröll und Geschiebe, welches auf jenem lagert, laufen - so erkennbar bei der Betrachtung der Luftaufnahmen), bevor wir allmählich in die Nähe des Gletschertores gelangen - nichts ahnten wir davon, Mike führt uns jedoch zielstrebig dahin.

Ein letzter, unerwarteter, doch brillanter Höhepunkt unserer viertägigen „Expedition“ wartet nun auf uns: erst lotst unser Führer uns ins kleinere Seitentor - bereits hier ist auf dem eisigen Untergrund Vorsicht geboten - und anschliessend, nach dessen Durchschreitung, zum grossartigen grösseren und längeren, welches sich in dessen Innenraum sogar teilt. Mich gemahnt dieser an eine langgezogene Höhle (grösseren Ausmasses) mit funkelndem Sternenhimmel - mit dem gebührenden Respekt ist das Tor zu begehen, liegen doch grosse Eisbrocken (welche gelegentlich vom Dach des Tores herabstürzen) am Boden, und erheischen entsprechende Aufmerksamkeit.

 

Wieder draussen an der Sonne, macht sich nun die Wärme stets deutlicher bemerkbar; zusammen mit dem nun stets abflachenden Talboden der Lonza und dem sich in die Länge ziehenden Weitermarsches, erleben wir hier beinahe schöo frühlingshafte Temperaturen und Ambiance. Noch bleibt das Gelände zwar mehrheitlich weiss, doch an den Südhängen ist’s vorbei mit Winter - die Anenhütte thront über blanken Felspartien, und scheint bewartet …

An einigen, den Lärchenwald arg in Mitleidenschaft gezogenen Lawinenresten vorbei, ziehen wir nun im Schnee weiter; nach der Flachetappe auf Grund - mit einigen „Findlingen“ (aus der Region) - bewältigen wir eine letzte kurze Stufe zur Schwemmebene bei Gletscherstafel hinunter.

Kaum sind wir auf dem Parkplatz Fafleralp angekommen, fährt bereits wieder der Kleinbus vor, und lädt uns - und zahlreiche andere Tüüreler - auf; beinahe scheint’s, als ob das „Ruftaxi“ ununterbrochen fahren würde …

 

Nachdem wir sehr zeitig in Blatten angekommen sind, lassen wir den, einen prompten Anschluss bietenden, Postkurs aus, und marschieren wenige Minuten weiter zum Restaurant Breithorn, wo wir uns den Abschlusstrunk gönnen - und wo sich wenig später auch Regula und Felicitas (Feller), die Hüttenwartinnen, zu uns gesellen - sie sind schnell mal von der Hollandiahütte hinunter gefahren J

 

Unvergessliche vier alpine Tage im „Festsaal der Alpen“, bei besten Wetterverhältnissen und in angenehmsten Team: das hat sehr grossen Spass und sehr viel Freude bereitet - allen euch herzlichen Dank!

 

unterwegs mit Bonnie, Thomas und Bergführer Mike

Zum Schluss noch ein Wort von Renaiolo:
Das waren ganz einfach vier geniale Hochtourentage mit euch (Bonnie, Thomas, Felix, Doris und Bergführer Mike Zurbrügg). Ihr alle verdient unseren herzlichen Dank für die prägenden Erlebnisse und die wunderbare Kameradschaft. Ruedi


Tourengänger: Felix, Renaiolo


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Kommentare (2)


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passiun_ch hat gesagt:
Gesendet am 29. Mai 2017 um 09:43
... mit dem Gletschertor ein würdiger Abschluss einer grandiosen Schneeschuhtour.
LG mit Tränen in den Augen ;-))

Felix hat gesagt: RE:
Gesendet am 29. Mai 2017 um 11:16
Danke für deine anerkennenden Kommentare!

das Gletschertor: ein grandioser Schlusspunkt :-)

lg Felix


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