SKT Steinmandl


Publiziert von frmat , 10. Mai 2017 um 19:39. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Allgäuer Alpen
Tour Datum:30 April 2017
Ski Schwierigkeit: WS
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Aufstieg: 750 m
Abstieg: 750 m
Strecke:14km

Das Steinmandl im hintersten Schwarzwasserziel gehört neben fast allen anderen Gipfel rund um die dortige Hütte zu den beliebtesten Skitourenzielen in den Allgäuern. Nach unserer gestrigen Spritztour auf *Riedbergerhorn nutzen wir diesen sonnigen Sonntag um auch hier noch einige Spuren in den Schnee zu malen.

Dass die Idee nicht sooo glorreich war merken wir, als wir 5 Minuten nach dem Start an der Auenhütte wieder abschnallen. Nix mit Schnee auf dem langen Weg zur Melköde. Noch hoffen wir zwar, dass hinter der nächsten Kurve wieder bessere Bedingen herrschen, doch leider tut uns der Weg diesen Gefallen nicht. Hätten wirs gewusst bzw. wären wir nicht aus Faulheit stur weitergegangen, wären Turnschuhe geeigneter gewesen. Dafür gabs zur Belohnung am Abend aufgeschürfte Knöchel, hmpf.
 
Kurz vor der Melköde werden die Skier dann ihrer herkömmlichen Verwendung zugeführt und wandern vom Rucksack an die Schuhe. Da auch der Hüttenweg aper ist steigen wir zunächst über den Schwarzwasserbach und dann links der Melköde über schmale Wiesen und lichten Wald bergan. Diverse kleine Bachläufe sind zu kreuzen bis man über offenes aber recht flaches Terrain die Schwarzwasserhütte erreicht, wo wir eine ausgiebige Rast einlegen. V.a. Trinken ist heute unerlässlich, kosten doch die Wärme und der nasse Schnee enorm an Kraft.
 
Nun müssen wir uns entscheiden, welchem Ziel wir uns zuwenden. Ringsherum sind bereits viele Lawinen abgegangen. Im Gegensatz zum Hehlekopf sieht das Steinmandl noch recht jungfräulich aus, und da wir beide mit Ski noch nie oben waren ist die Wahl schnell getroffen. Über den Sommerweg steigen wir also Richtung Gipfel auf, die Spuren enden nach etwa einem Drittel am Grat. Unserer Vorgänger sind hier in Richtung Gerachsattel abgefahren. Für uns geht es weiter den Grat hinauf, der zwischendrin auf über 30° aufsteilt und somit ein paar Spitzkehren nötig macht. Obacht gilt der rechtsseitigen Wechte, sonst sind wir schneller wieder unten als uns lieb ist. Kurz vor der Gratschulter wechseln wir von Ski- auf Fußaufstieg. Im Nachhinein hätten wir hier besser ein Depot gemacht, statt die Bretter bis zum Gipfel zu schleppen, da konnten wir aber noch nicht einschätzen, wo wir uns die Abfahrt zutrauen würden. Zunächst ist die kleine Wechte zu überwinden dann stehen wir auf dem unverspurten Gipfelgrat, der einen guten Meter rechts der Kante unschwierig und ungefährlich, aber außerordentlich anstrengend zu begehen ist. Teilweise ist der Schnee mehr als knietief. Erst kurz vor dem Gipfel wird es leichter. Schließlich stehen wir auf dem hübschen Steinmandl und freuen uns, heute doch einen recht exklusiven Gipfel bestiegen zu haben, am benachbarten Hehlekopf ist deutlich mehr Betrieb.
 
Während der Gipfelrast ist schnell klar, dass wir den Gipfelgrat zurückgehen und nach der Schulter durch eine Art Trichter in den Abfahrtshang einschwingen werden. War es uns oben noch etwas mulmig gestaltet sich das Ganz doch viel einfacher als erwartet und ist zudem ein Riesenspaß. Der Sulz ist perfekt zu fahren, und wie immer bei diesen Aktionen ist man viel zu schnell wieder unten. Wir können mit einigem Stockeinsatz bis unmittelbar vor den Schwarzwasserbach fahren, ehe uns der apere Schotterweg noch mal eine knappe Stunde Skischuhlatscherei zur Auenhütte abverlangt.
 
Und nun kann dann Bitte endlich der Sommer kommen!

Tourengänger: frmat, yuki


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