Puig de Galatzó 1027m - Auf Abwegen über Galilea


Publiziert von georgb , 1. Mai 2017 um 14:20.

Region: Welt » Spanien » Balearische Inseln
Tour Datum:25 April 2017
Wandern Schwierigkeit: T4- - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: E 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 600 m
Abstieg: 950 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Palma de Mallorca-Puigpunyent-Parkmöglichkeit an der Straße zur Reserva Puig de Galatzó

Nachdem ich meine Bade- und Strandeinheit schnell hinter mich gebracht habe, suche ich heute einen Berg. Mallorca ist voll von Gipfeln und Wandermöglichkeiten, eine davon ist der Puig de Galatzó.
Zunächst gilt es einen geeigneten Einstieg zu finden, wir wählen den Weg von Süden. Kurz nach Puigpugnyent weist ein Schild auf das Naturreservat Galatzó mitsamt Parkplatz und Hotelanlage hin!? Das ominöse Hotel werden wir heute allerdings nie zu Gesicht bekommen, denn die Straße entpuppt sich als eine Offroadstrecke und im Schrittempo quälen wir uns und den Wagen weiter. Noch vor dem offiziellen Parkplatz sichten wir den Wanderweg zum Galatzó und stellen erleichtert das Auto ab.
Tatsächlich steht hier ein Steinmännlein und für das geübte Auge ist ein roter Punkt erkennbar. Wir folgen dem ausgewaschenen Weg, der bald in einen Steig übergeht. An der Waldgrenze steht ein Beobachtungs- und Wasserturm und die Markierungen leiten uns über den Coll des Corniceret auf die Nordseite des Galatzómasssivs.
Wunderschönes Ambiente mit Meerblick, Ziegen blöken in der Ferne, wir genießen es. Bald wird das Gelände felsiger, ein Geröllfeld wird gequert und hier und da braucht es die Hände zum Weiterkommen. Ein letzter Steilaufschwung in leichter Kraxelei (I) und wir stehen auf immerhin über 1000m, entsprechend bläst der Wind. In einer geschützten Mulde packen wir die Brotzeit aus und mein Gehirn beginnt zu arbeiten. Der lange Südrücken lädt förmlich zu einer Abstiegsalternative ein!?
Meine drei Begleiter teilen die Begeisterung und Abenteuerlust nicht und verzichten, die Wege trennen sich. Während sie über den Aufstiegsweg zurückwandern, stürze ich mich in den südseitigen Hang. Schnell ist klar, diese Variante wird auch begangen, deutliche Spuren und viele Steinmänner weisen den besten Weg durch das wunderschöne karstige Gelände. Ich hüpfe über die Platten und Steine, ab und zu braucht es die Hände als Hilfe, das schaut gut aus.
Doch irgendwie führen mich die Markierungen zu weit nach Westen, mir kommen die ersten Zweifel. Trotzdem bleibe ich auf dem Steig, die in der Karte eingezeichnete Querung zurück zum Ausgangspunkt existiert offensichtlich nicht mehr und mir vergeht die Lust auf unbekannte Ausritte durch Ginstergebüsch und Steineichenurwald. Doch auch hier wird das Gelände abschüssig und einmal stellt sich sogar ein kurzes Wändlein im 2. Grad in den Weg. 
Nach 2 Sunden Abstieg in absoluter Einsamkeit treffe ich auf die ersten Menschen und erkundige mich nach meinem Standort. Wie vermutet, bin ich Richtung es Capdella unterwegs, während die Kollegen schon am Auto warten, so baut man kein Vertrauen auf ;-) Gut, wenn die Handyverbindung klappt, nach kurzer Panikattacke mit Funkloch erreiche ich Annett, gebe kurz meinen Standort durch und atme auf. Der gemütliche Teil des Tages kann beginnen.
Die Damen sind auf dem Weg zu mir, ich suche mir ein paar nette Blümchen als Fotomotiv und stelle mich an die Straße nach Galilea. Wenig später trifft der Taxidienst ein, mit wissendem Blick laden mich Astrid und Annett ein, in meinen Augen sind die Spuren der Abwege offensichtlich noch zu erkennen ;-)

Tourengänger: georgb, tennab


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