"Zurück auf Los" kann lohnend sein: Piz Calderas + Tschima da Flix


Publiziert von simba , 25. April 2017 um 20:55.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Oberhalbstein
Tour Datum:23 April 2017
Ski Schwierigkeit: WS+
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR 
Aufstieg: 1380 m
Abstieg: 1380 m
Unterkunftmöglichkeiten:Jenatschhütte

Wolkig und stürmisch begann mein 2. Tag im Jenatsch-Gebiet. Kein Wunder, dass ich angesichts des sehr guten vorabendlichen Essens und des ebenfalls sehr guten Frühstücks in der angenehmen Hütte am Morgen etwas herumgammelte und erst kurz vor 8 Richtung Piz Calderas und Tschima da Flix startete - immer noch bei dichter Bewölkung aber mit der Ankündigung des baldigen Auflockerns.

Flach geht es zunächst dem Talende entgegen, dann immer nach linkshaltend zum Gletscher bzw. dessen Reste hinauf. Diesen ersteigt man links außen, die Felsinseln rechts liegend lassend. Über den Felsinseln setzt man dann zu laaaangen Querung zum oberen Gletscherbecken an - diese war recht unangenehm zu gehen: die eigentlich gute Spur wurde durch eingewehten Neuschnee sehr rutschig. Der dafür verantwortliche Wind frischte immer wieder spürbar auf, so dass es auch nach zunehmendem Aufklaren frisch blieb.

Ganz am Ende des Gletscherbeckens zwischen Tschima da Flix und Piz Calderas stieg ich um Pt. 3164 westlich herum und gelangte so zum steilen Gipfelhang, der erst mit einigen Spitzkehren rechts und dann in einer langen steilen Linksquerung erstiegen wird. Oben hängte ich - das Gipfelkreuz schon in Sichtweise - noch einige Spitzkehren an bis mehr und mehr die Steine überwogen. Dann ging es zu Fuß in gutem Trittschnee problemlos zum Gipfel, den ich immer noch allein erreichte, nachdem ich als "erster" mit knappen Vorsprung von der Jenatschhütte gestartet war - für mich ein seltenes Erlebnis ;) Im starken Wind war das Pausieren leider wenig angenehm. Gleiches galt auch für die Abfahrt hinab ins Gletscherbecken: Bruchharsch abwechselnd mit etwas Presspulver und einigen Schwüngen Firn.

Mein eigentlicher Plan war nach der Ersteigung der Tschima da Flix deren Westgrat ab. Pt. 3301 abzufahren und dann noch den Piz Agnel zu besteigen vor der Rückkehr zum Julierpass. Die Tschima da Flix (und ihr Hauptgipfel Pt. 3316) war dann auch schnell erreicht. Allerdings zeigte der Blick über den benannten Westgrat, dass der dortige wenige Schnee zwar zum Aufsteigen noch leidlich geeignet war, in der Abfahrt hätte ich aber oft tragen müssen bzw. (zur Schonung des Abfahrtsgeräts) lieber tragen wollen ;) und das Tragen hätte erst recht bei dem starken Wind keinesfalls eine Freude bereitet mit einem "Segel" auf dem Rücken. Also zurück auf Los - und von der Jenatschhütte den Anstieg zur Fuorcla d'Agnel und damit die Rückkehr zum Julierpass starten.

In der Tat war die Abfahrt hinab zur Jenatschhütte viel besser als es diejenige über den Westgrat der Tschima da Flix hätte sein können: Durchweg Presspulver am großen Gletscherhang in dessen steilen Bereich zwischen den Felsinseln ich die erste Spur bis weit hinunter ziehen konnte! Kurz unterhalb der Jenatschhütte fellte ich dann wieder an, querte steil an den Ausläufern des Piz Picuogl vorbei in Richtung der weithin sichtbaren Fuorcla d'Agnel. Nach einer Flachpassage links des Gletschersees am Vadret Agnel wird diese durch eine (wirklich) lange Querung und zuoberst einige Spitzkehren erreicht.

Dank der in der Scharte befindlichen großen Felsblöcke ließ sich im Windschatten (für einmal) angenehm ein letztes Mal abfellen und pausieren, ehe es abschließend mit einigem an Firn, aber auch viel Nassschnee und zuletzt kurz zu Fuß wieder zurück zur Julierpassstraße ging.

Schwierigkeiten:
Piz Calderas: WS+
Tschima da Flix: WS
Fuorcla d'Agnel: L

Tourengänger: simba


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