Skitour Ochsental-Ochsenkopf-Bieltal


Publiziert von Michael26 , 21. April 2017 um 20:52.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Silvretta
Tour Datum:11 April 2017
Ski Schwierigkeit: WS+
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 3 Tage
Aufstieg: 1000 m
Strecke:Bieler Höhe-Ochsenkopf-Wiesbadener Hütte-Bieltal

Tag 1: Di 11.04.17
 
Mittags Auffahrt zur Bieler Höhe bei Nebel und leichtem Regen. Die Schneedecke ist durch den Regen stark durchfeuchtet bis ca. 2500 MüNN. Nachmittags Aufstieg zur Wiesbadener Hütte und Übernachtung.
 
Tag 2: Mi 12.04.17
 
Um 7h Aufbruch Richtung Tiroler Scharte. Es hat aufgeklart und in der Nacht gefroren. Die Steilstufe hinter der Hütte ist daher verharscht und ich gehe mit Harscheisen.
Zügig steige ich über den Tiroler Gletscher in die Tiroler Scharte auf und sondiere dort die weitere Route. Die steile Abfahrt hinunter zum Jamtalgletscher sieht möglich und verlockend aus, allerdings gibt es in der Route Gletscherspalten, die ich von oben nicht einsehen kann. Zunächst möchte ich aber den Ochsenkopf besteigen.
Dazu steige ich aus der Scharte nach Süden über den Grat in Richtung Ochsenkopf an, zuerst mit Skiern, dann mache ich Skidepot und klettere ohne Skier weiter. Eine Wächte am Grat scheint etwas heikel zu überklettern zu sein und da ich keinen Pickel und Steigeisen dabei habe drehe ich um.
Wieder im Skidepot schnalle ich an und fahre ein kurzes Stück zurück über den Tiroler Gletscher, um dann nach Süden in die Scharte westlich des Ochsenkopfes aufzusteigen und von dort aus über den Grat zum Gipfel zu klettern. Der Hang hat eine Neigung von ca. 35 Grad und der Aufstieg ist sehr anstrengend, denn es gibt keine Spur und im Hang liegen ca. 30-50 cm eingewehter Triebschnee, der bei jedem Schritt nachgibt. Ständig rutsche ich ab und gewinne nur sehr mühsam an Höhe. Der Hang wäre bei weniger guten Verhältnissen definitv lawinengefährdet, aber ich vertraue dem Lawinenwarnbericht, der lediglich die Stufe I meldet. Schließlich bin ich von dem ständigen Abrutschen so genervt, dass ich die Skier abschnalle und zu Fuss mit den Skiern in den Händen aufsteige. Weniger anstrengend ist das definitiv auch nicht, denn ich muss bei jedem Schritt eine Stufe in den rutschigen Untergrund treten. Obwohl ich lediglich eine Strecke von nicht mehr als 200 m zurück lege, bin ich am Schluss richtig ausgepowert und froh, die Scharte erreicht zu haben. Dafür habe ich einen herrlichen Blick hinüber zur Dreiländerspitze und ruhe mich erst einmal aus.
Etwas später beginne ich über den Grat zum Gipfel zu klettern. Direkt am Grat sieht es leicht aus (SG I-II ?), ist es aber gar nicht, denn mit den klobigen Skischuhen kann ich überhaupt nicht klettern. Mühsam wurschtle ich mich hinauf und erreiche den Gipfel, frage mich aber sogar, wie ich mit den Skischuhen wieder hinunter komme, vielleicht am Besten barfuss ? Dafür hat man von hier einen wunderbaren Blick, den ich ausgiebig genieße. Dann steige ich wieder hinunter zur Scharte ab und entdecke, dass auf der Südseite des Grates ein noch einfacherer Weg in die Scharte hinunter führt, der sich trotzt Skischuhen ohne Probleme abklettern lässt. Also alle Aufregung umsonst.
Nach einer ausgiebigen Rast in der Scharte mache ich mich an die Abfahrt. Nach dem anstrengenden Aufstieg habe ich keine Lust mehr noch bis zum Jamtalgletscher abzufahren, denn dann müsste ich nochmals ca. 800 Hm zurück in die obere Ochsenscharte aufsteigen, um zur Wiesbadener Hütte zurück zu kommen.
Als Entschädigung ist die Abfahrt über den steilen Hang hinunter zum Tiroler Gletscher im pulvrigen Tiefschnee ein Highlight, das ich sehr genieße. https://youtu.be/amvCiNA-eeY
Weiter unten geht es dann hindernislos zurück zur Wiesbadener Hütte, die ich ca. um 13 h wieder erreiche.
Am Nachmittag gehe ich noch auf die Grüne Kuppe, die sich in einer halben Stunde von der Hütte aus einfach erreichen lässt und werde dort mit gutem Mobilfunkempfang belohnt, den es auf der Hütte nicht gibt. Also erledige ich schnell meine Kommunikationspflichten. Zum Abendessen bin ich rechtzeitig auf der Hütte zurück.
 
Tag 3: Do 13.04.17
 
Morgens ist der Himmel bedeckt und die Sicht eingeschränkt. Da ich zwei Rücksäcke mit ins Tal nehmen muss, verzichte ich auf eine größere Tour und steige gleich von der Hütte zum Rauhkopfgletscher auf, um von dort durch das Bieltal zur Bieler Höhe abzufahren.

Tourengänger: Michael26


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