Köhlbrandhöft


Publiziert von Ekkehard , 17. April 2017 um 01:20.

Region: Welt » Deutschland » Norddeutsches Tiefland
Tour Datum:14 April 2017
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Klettersteig Schwierigkeit: K1 (L)
Wegpunkte:
Zeitbedarf: 0:45
Aufstieg: 5 m
Abstieg: 5 m
Strecke:2,5km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Von den Landungsbrücken mit der Fährlinie 61 bis Neuhof. Von dort die Tour starten. Alternativ mit dem Auto/Fahrrad bis zum Eingang der Klärwerke im Köhlbranddeich.

Wer an Wandern und/oder Bergsteigen denkt, wird kaum an Hamburg denken, der Beweis ist die bis heute einzige eingetragene Tour die es bei Hikr.org hierzu gibt. Hier kommt jetzt eine zweite Tour, mit ja wirklich, einer echten „Via Farrata“-Einlage. Ok, es ist nur eine Leiter, aber die führt senkrecht nach oben und ist aus Eisen!

Wer eine Tour ohne Kletterei aber mit ähnlicher Aussicht machen will, dem sei die andere Seite des Köhlbrands empfohlen. Direkt am Ufer führt ein schöne Fußweg bis an die Spitze zum Maakenwerderhöft. Anfahrt auch mit der Fähre, dann die Haltestelle Waltershof nehmen. Oder mit dem Auto zum Altenwerder Damm. Dort gibt es eine Tür in der Flutmauer, die zum Weg, bzw. zum Fähranleger führt. Das Maakenwerderhöft bietet sich auch für den Hafengeburtstag an.

Stilecht könnte man die Tour per Fähre ansteuern, da in Hamburg einige der Fähren wie in München die Tram fahren. Von den Landungsbrücken z.B. mit der Linie 61 bis Neuhof. Vorbei an Blohm und Voss, geht es Elbaufwärts und dann den Köhlbrand rauf bis fast zur großen Köhlbrandbrücke. Leider fahren die Fähren am Wochenende nicht, deshalb fahre ich mit dem Auto zum Startpunkt. Für alle die sich nicht gut auskennen, ist hier ein Navi von Vorteil. Am Fähranleger fahren wir vorbei, bis zum Eingang der Städtischen Klärwerke, dort wende ich und parke irgendwor zwischen den zahllosen LKWs die hier über die Feiertage festsitzen.

Besondere Schuhe braucht man für diese Tour nicht, aber griffige Sohlen können nicht schaden, denn der letzte Anstieg ist doch arg ausgesetzt – und das meine ich ernst.

Mein langjähriger Freund aus Hamburg ist wieder dabei, und begleitet mich und den mitgebrachten Besuch aus Hildesheim.

Kurz vor dem Eingang der Klärwerke geht es links mit ein paar Stufen abwärts auf einen Betonweg, der auf keiner Karte eingezeichnet ist. Dieser Weg, zumeist etwa einen Meter breit geht es jetzt immer an der Mauer entlang den Köhlbrand flussabwärts. Auf der anderen Uferseite stapeln sich die Container, dröhnt die Autobahn 7 die sich dort in den Elbtunnel senkt und dahinter stehen die mächtigen Containerbrücken des Walterhofer Hafens. Ein Blick zurück auf die Köhlbrandbrücke ist auch lohnend. Hinter der Köhlbrandbrücke liegt der Containerhafen Altenwerden, der auch von sehr großen Containerschiffen angelaufen wird. Um hier Bewegung zu sehen muss man einen Blick in den Gezeitenkalender werfen um das Ende der auflaufenden Flut abzupassen, dann fahren die „dicken Pötte“ rein. Welche Schiffe gerade wo sind kann man mit dem Schiffradar nachsehen.

Haben wir aber nicht gemacht, weil das Wetter schlecht werden sollte und wir vor dem Regen wieder zurück kommen wollten. Also ist gerade ablaufendes Wasser und nur kleine Schiffe sind unterwegs.

Mittlerweile haben wir das Verwaltungsgebäude der Klärwerke umrundet und nähern uns der Mündung des Köhlbrandes in die Norderelbe. Ein markanter Turm zeigt dort den aktuellen Pegel an. Am Ende des Betonweges geht es über kippelige Steine noch ein paar Meter an der Mauer entlang. Rechts befindet sich eine massive Leiter.

Sinn dieser Leitern, die es im gesamten Hafengebiet gibt, ist die Rettung vor dem Ertrinken. Einmal in einem Hafenbecken über Board gegangen hat man nämlich bei den 7-8m hohen Wänden keine Chance wieder aus dem Wasser zu kommen. Die Leiter hier vorne dient allerdings eher der Flucht vor einer überraschend hohen Flut, die einem den Rückweg abschneiden könnte.

Wir benutzen heute diese Leiter aus touristischen Zwecken, nämlich um auf die Mauer zu steigen und die Aussicht in Richtung Stadtmitte zu genießen. Hierzu geht man noch ein paar Meter auf der Mauer entlang.

Achtung, hier ist es durchaus gefährlich! Natürlich wer ausgesetzte Pfade in den Alpen wandert, ist sich dessen bewusst, aber hier in mitten der Großstadt muss man sich das schon bewusst machen.
Erstens, die Mauer ist der Flutschutz für das Klärwerk, ob man sie betreten darf ist zumindestens fraglich. Sicherlich ist aber das Betreten des Betriebsgeländes untersagt. Selbiges gilt auch für die Betriebseinrichtungen die über die Mauer zur Elbe führen.
Zweitens, es gibt kein Geländer und bei Sturm dürfte es hier ziemlich ungemütlich sein, also wegbleiben von der Kante, Gedränge vermeiden. Letzteres kommt häufiger vor, denn z.B. beim Hafengeburtstag im Mai ist dieser Platz bei Fotografen sehr beliebt. Die Sonne im Rücken, unverstellte Sicht und eben keine Touristen.

Heute ist es aber völlig leer und so genießen wir, auf einem kleinen Mäuerchen sitzend, die Aussicht. Die reicht weit Elbabwärts, über Altona im Norden, die Landungsbrücken, die zahllosen Türme der Innenstadt und die Elbphilharmonie im Osten, bis hin zu den mächtigen Schwimmdocks von Blohm und Voss. Im Süden kann man hinter der Köhlbrandbrücke den Südrand des Elbe-Urstromtals ausmachen.

Zurück geht es auf dem gleichen Weg. Beim Abstieg der Leiter muss wieder etwas auf die Sicherheit geachtet werden.


Tourengänger: Ekkehard


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