Laber (1686 m) - über die ruhige Seite des Ettaler Manndls


Publiziert von 83_Stefan , 2. September 2017 um 21:12.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Ammergauer Alpen
Tour Datum: 8 April 2017
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Klettersteig Schwierigkeit: K1 (L)
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 5:30
Aufstieg: 1150 m
Abstieg: 1150 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Die A95 an der Ausfahrt "Eschenlohe" verlassen und rechts abbiegen. Auf schmaler Straße durch das flache Moos, an relevanten Verzweigungen links haltend, zum Weiler Plaiken. Kurz vor dem Weiler befinden sich neben der Straße einige wilde Parkgelegenheiten.
Kartennummer:Bayerisches Landesamt für Vermessung und Geoinformation - UK50-49 Pfaffenwinkel Ammergauer Alpen nördl. Teil.

Das Ettaler Manndl über dem namensgebenden Klosterort ist ein sehr beliebter Gipfel. Nach südseitigem Waldaufstieg vom Kloster aus gelangt man schließlich an den eindrucksvollen Gipfelfelsen, durch den ein einfacher Klettersteig nach oben leitet. Diese Mischung aus entspannter Wanderung und wohldosiertem Adrenalinkick gefällt eben den Leuten. Will man es schön ruhig, gibt es aber auch eine lohnende Alternative - man startet einfach auf der anderen Seite des Berges, denn da sagen sich sprichwörtlich nur Fuchs und Hase gute Nacht. Man erreicht auf diese Weise den Klettersteig von der Rückseite und kann im Rahmen einer Rundtour auch noch den etwas höheren Laber mit ins Programm nehmen.

In Plaicken, westlich von Eschenlohe gelegen, beginnt die Tour. Hier gibt es noch nicht mal einen Parkplatz, also stellt man sein Auto einfach neben die schmale Straße. Man folgt der Straße am großen Hof vorbei und auf einer schmalen, alten Fahrspur geht es zunächst am Waldrand entlang, später in den Wald hinein. Optional kann man links daneben auf deutlichen Spuren ansteigen, die den Weg weiter oben wieder erreichen. Schließlich trifft der Weg auf eine Forststraße, in die er mündet. Dort geht man rechts weiter. Nach einer langgezogenen Kehre zweigt nach rechts ein Steig ab, dem man teilweise sehr steil durch den Wald hinauf folgt. Das Gelände legt sich schließlich zurück und bald darauf erreicht man den Fahrweg, der von Oberammergau die Soilealm erschließt.

Die Schotterstraße leitet nach links im Bogen aufwärts zur Soilealm. Hier bietet es sich an, den nach rechts abzweigenden Steig zu nehmen. Weiter oben quert er den Fahrweg und erreicht bald darauf den Kessel des Soinsees. Leider ist dieser mittlerweile verlandet und sofern es die Tage zuvor nicht intensiv geregnet hat oder die Schneeschmelze in vollem Gange ist, wird man von ihm nicht viel mitbekommen.

An der dortigen Verzweigung hält man sich links und steigt im Wald auf gutem Steig aufwärts, ab und zu ist der Weg etwas felsdurchsetzt. Er leitet um die Ostseite des Ettaler Manndls herum und erreicht schließlich den Einstieg des Klettersteigs. Dieser ist weder lang noch schwierig, Hauptproblem ist stattdessen der pervers glattpolierte Fels. Eine durchgehende Kette zum Festhalten bietet Sicherheit. Man erreicht schließlich den Vorgipfel Ettaler Weibl, steigt wenige Meter in eine Scharte ab und einen Wimpernschlag später steht man auch schon auf dem Ettaler Manndl, das sich als spitzenmäßiger Aussichtsberg erweist. Der Gipfelblick brilliert mit dem zackigen Wettersteingebirge im Süden, den Ammergauer Alpen im Westen, den Bayerischen Voralpen im Osten und im Norden schaut man über die weite Ebene an klaren tagen locker bis nach München.

Auf dem Klettersteig geht es wieder hinunter zur Verzweigung. Man folgt dem Steig nach rechts. Bald zweigt der Abstieg nach Ettal ab, den man links liegen lässt. Stattdessen quert man etwas unterhalb der Gratkante im Wald nach Westen hinüber und erreicht schließlich den Kamm. Hier könnte man nach rechts in den Kessel absteigen, aber zuvor lohnt ein Abstecher zum nahen Laber: Der breite Wanderweg bringt einen - teilweise über Stufen - in wenigen Minuten hinauf zum höchsten Punkt der Tour, wo die Bergstation der Kabinenbahn aus Oberammergau steht. Der Blick hinunter nach Oberammergau lohnt, aber das Ettaler Manndl ist ein deutlich besserer Aussichtsgipfel als der Laber, der erstens ziemlich verbaut und zweitens teilweise bewaldet ist.

Man folgt dem Anstiegsweg wieder zurück zur Verzweigung. Hier zweigt man vom bekannten Weg ab und steigt am deutlichen Steig in den Kessel des Soinsees ab. Im Frühjahr halten sich hier relativ lange Schneefelder. Man erreicht den Aufstiegsweg, dem man wieder hinunter nach Plaicken folgt.

Schwierigkeiten:
Von Plaicken zum Klettersteig am Ettaler Manndl: T2 (gute Bergwege).
Gipfel-Klettersteig zum Ettaler Manndl: L (steil und ausgesetzt, aber technisch unschwierig; durchgehende Kette zum Festhalten; Fels extrem abgespeckt).
Übergang zum Laber: T2 (gutmütige Bergwege).
Abstieg in den Kessel des Soinsees: T2 (im Frühsommer aber oft Schneefelder).

Fazit:
Eine top 5*-Rundtour! Einmal anders aufs Manndl ist das Motto dieser Unternehmung. Der schöne Waldanstieg von Plaicken ist richtig einsam, weiter oben ist man aber selten alleine. Der Klettersteig zum Manndl ist sogar ziemlich überlaufen, aber sehr reizvoll. Im Gedächtnis bleibt der Anblick des markanten Ettaler Manndls vom Soinsee sowie der wunderbare Gipfelblick.

Mit auf Tour: Jen.

Anmerkung:
Mehr zum Ettaler Manndl gibts hier:
- Aufstieg vom Kloster Ettal: *Ettaler Manndl (1633 m) - kleiner Berg mit großem Finale.
- Rundtour von Oberammergau: *Laber (1686 m) - Rundtour von Oberammergau.

Kategorien: Ammergauer Alpen, Klettersteig, 5*-Tour, 1600er, T2.

Tourengänger: 83_Stefan


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Kommentare (2)


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Erdinger hat gesagt: Feine Tour auf einen schönen Berg
Gesendet am 3. September 2017 um 18:21
Sehr schöne Apriltour!

Ich kann mich noch erinnern, dass wir zu ähnlicher Zeit auf dem Hochfelln waren. Ein paar Tage später hat es dann noch einmal so massiv geschneit, dass wir auf den Spitzstein ohne Schneeschuhe nicht raufgekommen wären.

LG

83_Stefan hat gesagt: RE:Feine Tour auf einen schönen Berg
Gesendet am 16. September 2017 um 20:55
Danke dir, mir hat es auch ausgesprochen gut gefallen! Den Wintereinbruch im Anschluss hätte es wirklich nicht mehr gebraucht. Ich kann mich noch erinnern, dass ich kurz danach am Edelsberg bis zur Hüfte im Schnee versunken bin. Viele Grüße vom verregneten Kochelsee! Wo ist eigentlich der goldene Herbst?!?


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