Großer Wilder Hauptgipfel 2379 m


Publiziert von gebi65 , 14. April 2017 um 10:27.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Allgäuer Alpen
Tour Datum:23 August 2015
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: D   A 
Zeitbedarf: 6:30
Aufstieg: 1311 m
Abstieg: 1311 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Über die B 308 nach Bad Hindelang und von dort weiter nach Hinterstein. Von hier mit dem Wanderbus oder Fahrrad zum Giebelhaus.
Kartennummer:Allgäuer Alpen Kompass Nr. 3

Großer Wilder Hauptgipfel (2379m)

 

Für mich stand der Große Wilde immer als Gipfel den ich wegen seiner Schwierigkeit und Ausgesetztheit nie erreichen werde fest. Das änderte sich als ich vom Südgipfel der Schneck das Gamswannenrennen verfolgen konnte. Ein Einheimischer hat mir dann eine machbare Alternativroute erklärt, die ich anderen Interessierten nicht vorenthalten will.

 

Die Tour beginnt im Hinterstein (866 m), hier kann man zwischen Bus und Fahrrad wählen. Meine Begleiterin und ich wählten die bequeme Art und nahmen den Bus zum Gibelhaus. Fahrplan und Preis unter www.wechs.net/busverkehr . Wer will kann das Fahrrad nehmen und sich die 10 km bis zum Gibelhaus sportlich betätigen. Als Belohnung kann man dann die gut 3 km bis zur Pointhütte weiter radeln.

 

Wir starteten um 7 Uhr 35 am Giebelhaus (1068 m) zu Fuß Richtung Himmelseck ins Bärgündeletal. Nach 45 Minuten kommen wir an der Pointhütte (1319 m) vorbei und überqueren kurz danach einen kleinen Wasserlauf. Ab hier macht ein Fahrrad keinen Sinn mehr und sollte abgestellt werden! Auf gut markiertem Pfad geht es unschwierig weiter Richtung Himmelseck.

 

Nach gut zwei Stunden geh zeit erreichen wir eine Senke unterhalb der Gamswanne. Ab hier verlassen wir den Weg und es gibt auch keine Markierungen mehr. Der schwierigste Teil der Tour steht uns nun bevor, das erreichen der Gamswanne. Auf der rechten Seite der steilen Grasflanke unterhalb der Gamswanne ist eine Rinne zu sehen, das ist unser nächstes Ziel. Am unteren Ende der Rinne angelangt sehen wir links von der Rinne Trittspuren denen wir Folgen. Die Pfad verlaufen neben der Rinne bis nach oben, wobei das Gelände extrem steil wird. Bei Regen oder Nässe kann ich jedem nur abraten, dann verwandelt sich der Boden in eine große Rutschbahn ohne Ende !!! Deshalb gebe ich dem Gelände eine T3+ als Schwierigkeit, hier ist Vorsicht geboten !

 

Nach 100 Höhenmeter erreichen wir die Gamswanne, hier überqueren wir noch einen kleinen Geländekante und gehen zur linken Wannenseite. Hier ist auch schon ein Pfad im Geröll zu sehen welchem wir folgen. Ab hier sieht man den Begrünten Ausgang aus der Gamswanne, um ihn zu erreichen müssen noch ein paar kleine Felsen übergangen werden. Unschwierig aber die Hände werden gebraucht deshalb gebe ich hier eine I an. Sobald der Ausgang erreicht wurde steht der Hochvogel majestätisch vor einem, wir wollen aber weiter zum Großen Wilden.

 

Weglos geht es auf dem Breiten Rücken weiter nach oben. Im oberen teil sind auch wieder Trittspuren zu sehen, denen wir bis zum Hauptgipfel (2379 m) folgen. Als reine Geh zeit vom Giebelhaus haben wir 3 1/2 Stunden gebraucht.

 

Oben angelangt genießen wir die herrliche Aussicht. Vom Hochvogel über die Hornbachkette zum Höfatz mit dem Hohen Ifen im Hintergrund. Weiter zum Nebelhorn und Großen Daumen, Rauhorn und der Fuchskarspitze mit den Tannheimern im Hintergrund. Unter uns im Osten das Hornbachtal, im Westen das Oytal und im Norden das Bärgündeletal wo wir her kamen.

 

Für den Rückweg wählten wir dieselbe Route wie für den Aufstieg. Zu uns gesellte sich noch eine andere Gruppe die den klassischen und schweren Aufstieg zum bekreuzigten Nordgipfel (2370 m) machten. Sie waren froh, eine leichteren Weg nach unten zu haben. Dieser Umstand trägt mit dazu bei das ich meine Route hier bekannt gebe. Der Übergang vom Nordgipfel zum Hauptgipfel ist bestimmt auch nicht ganz einfach und wird auf anderen Touren von Hikr beschrieben, da will ich nichts dazu schreiben.

 

Für die Bergsteiger die den Weg durch die Gamswanne nur zum Abstieg verwenden noch ein paar Sätze zum Abstieg. Im oberen Teil des Rücken den Spuren folgen, später Weglos bis ans untere Ende des Rückens. Hier ist links der Abstieg in die Gamswanne gut zu finden. Unten in der Gamswanne ist der Ausstieg in die Steile Grasflanke wieder ziemlich links und wird von einem kleinen Felsen markiert. Der Rest vom Rückweg sollte leicht zu finden sein.

 

Für den Rückweg zum Giebelhaus benötigten wir 3 Stunden und führen mit dem Bus zurück nach Hinterstein.

 

Dies ist meine erste Touren Beschreibung auf Hikr, deshalb bin ich mir meiner Einschätzung T3+ I auch nicht ganz sicher. Vielleicht kennt ein anderer Nutzer auch diesen Weg und kann seine Einschätzung kurz mitteilen.

 

Viel Spaß bei der Tour

 

gebi65



Tourengänger: gebi65


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Kommentare (2)


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Frank1972 hat gesagt:
Gesendet am 27. Juni 2022 um 16:17
Wir sind über den Nordgrat auf und über die Gamswanne abgestiegen. Es war sehr schön, aber an unserem Limit.

Die T3+ für die Gamswanne ist. m.E. deutlich zu niedrig gegriffen. Man spart sich über die Gamswanne zwar die Kletterstellen II bis II+ des Nordgrates (die ich persönlich nicht schlimm fand), aber das steile bröselige Gelände und das Steilgras sind nicht ohne. Und da meine ich nicht den hässlichen Schutt in der Wanne , der nur etwas nervig ist.

Ich würde zwischen T4 und T5 schwanken, wegen nicht ganz eindeutiger Wegfindung eher T5. Also um keine unbedarften Wanderer in diese Tour zu locken die bei T3 z.B. den Aufstieg zum Kastenkopf über die Lahnerscharte vor Augen haben (was ein Wanderweg ist).

Frank1972 hat gesagt: Nachtrag
Gesendet am 28. Juni 2022 um 08:49
Der "offizielle" Weg durch die Gamswanne, wie er auch auf OSM eingezeichnet ist, startet nicht in der steilen Grasflanke unterhalb der Gamswanne, sondern vom Himmelecksattel. Dann nach der rechtsseitigen Umgehung des ersten Gratstückes (Pfad, Schrofen T5+) auf dem Grasrücken nicht weiter dem Pfad folgen, sondern links über das Gras absteigen und unterhalb des Felsens ins Geröllfeld queren.

Beim Abstieg haben wir überlegt, ob wir wie der Autor direkt nach unten absteigen, von oben ist die natürliche Route aber nicht zu erkennen. Wir waren im Rückblick froh, es nicht versucht zu haben.


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