Gazzirola (2116 m) und ein kurzer Besuch bei der neuen Capanna Monte Bar - von Colla nach Tesserete


Publiziert von dulac , 19. März 2017 um 16:58.

Region: Welt » Schweiz » Tessin » Sottoceneri
Tour Datum:11 März 2017
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-TI   I   Gruppo San Jorio-Monte Bar 
Zeitbedarf: 6:30
Aufstieg: 1150 m
Abstieg: 1620 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Bus Nr. 461 ab cff logo Lugano bis Tesserete, von dort Bus Nr. 448 bis Colla, Paese
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Bus Nr. 461 ab Tesserete bis cff logo Lugano
Kartennummer:map.geo.admin.ch

Nach längerer Bauzeit ist vor kurzem die komplett neugebaute Capanna Monte Bar wieder eröffnet worden. Auf der alten hatte ich bei Touren oder sogar als eigentliches Tourenziel gerne einen Stop eingelegt, wobei es mir insbesondere der kleine, gemütliche und windgeschützte Balkon angetan hatte. Insgesamt eine sehr heimelige Atmosphäre, bei der man auch leicht mit anderen Besuchern ins Gespräch kam. Wie auf Fotos zu sehen war dieser aber der Neukonzeption zum Opfer gefallen. Auch die quaderförmige Gestalt ist offensichtlich nicht jedermanns Sache.

 

Grund genug, sie bald einmal zu besuchen um mir ein eigenes Urteil zu bilden. Die passende Gelegenheit bot sich auf der Rückfahrt von einem Aufenthalt in Mendrisio (Tourberichte sollten demnächst noch folgen).

 

Zunächst war noch nicht klar gewesen, ob ich nur die Hütte besuchen würde oder sich dies in eine längere Tour integrieren liesse, etwa mit einem Besuch des Gazzirola. Einige Tage zuvor hatte es noch so ausgesehen als hätte es dort noch zuviel Schnee.

 

Heute aber war bereits von der Terrasse vor dem Bahnhof in Lugano erkennbar, dass auf den Hängen des Gazzirola das Grün vorherrschte. Überdies bot sich in Tesserete direkter Anschluss zum - nicht jede Stunde verkehrenden – Anschlussbus ins Val Colla.

 

Letzte Zweifel hinsichtlich Machbarkeit räumte dann der nette Busfahrer aus, der dafür extra eine bergbegeistere Bekannte per Handy anrief und mir meine Vermutung so bestätigen konnte. Nochmals mille grazie!

 

Von Colla dann den gut markierten Weg, den ich schon von dieser *Begehung kannte, über Barchi di Colla und später dann Pozzaiolo hinauf zum Gipfel oder besser Gipfelplateau des Gazzirola. Rund 2,5 Stunden hatte ich bis hierher gebraucht, die gelegentlichen Schneereste unterwegs waren dabei völlig unproblematisch gewesen.

 

Eine Mittagsrast mit 360° - Panorama am Gipfel wäre nun das Optimum gewesen, doch der Wind war dafür eine Spur zu kräftig. Wenige Meter weiter östlich und tiefer fand sich ein weniger ausgesetzter Rastplatz auf einem Mauerrest einer früheren Hütte. Aussicht Richtung Lago di Como – auch nicht schlecht.

 

Danach im Anschluss für die weitere Runde zur Capanna zunächst analog dem Aufstieg über Pozzaiolo hinab zum Passo di Pozzaiolo. Ab hier dann ohne grosses Auf und Ab annähernd Höhe haltend entlang der Flanke des Moncucco über Piandanazzo zur Cap. Monte Bar. Anders als zuvor war auf diesem Abschnitt gelegentlich Vorsicht geboten, weil in einigen Flanken der Schnee noch die gesamte Wegspur überdeckt hatte. Tritte hatte es noch keine, von gelegentlichen Tierspuren abgesehen. Ich war offensichtlich hier der erste.

 

Nach rund anderthalb Stunden (es hat sich ein wenig gezogen) hatte ich sie dann erreicht, die neue Hütte. Auf der Westseite hatte es eine grosse Terrasse – das war auf den Fotos, die ich bisher gesehen hatte, so nicht zu erkennen gewesen. Dieses Detail schon einmal sehr positiv. Das Umfeld zwar noch ein wenig an die Baustelle erinnernd, doch das wird nur eine Frage der Zeit sein bis sich auch dies ansprechend präsentieren wird. Gut besucht war die Hütte draussen und drinnen jedenfalls schon jetzt.

 

Ich gönnte mir ein Weizen, zuerst auf der Terrasse, dann aber für den letzten Schluck im Innenraum um auch davon einen Eindruck zu bekommen. Schön gestaltet, besonders die bis zum Boden reichenden Glasfronten an drei Seiten haben mir sehr gut gefallen.

 

Die Architektur wird zwar sicherlich auch in Zukunft unterschiedliche Reaktionen hervorrufen, doch insgesamt war mein Eindruck durchaus positiv. Dass die neue Hütte um einiges grösser angelegt ist geht zwar zu lasten des Anheimelnden der alten, doch ist dies eine zwangsläufige Folge ihrer wachsenden Beliebtheit, gerade auch bei der grossen Zahl an Mountainbikern, die hier zunehmend Station machen.

 

Für den Abstieg wählte ich den schnellsten Weg, den nach Corticiasca, der mit 1h angeschrieben war, den ich allerdings noch nicht kannte. Er führte tatsächlich flott hinab und liess sich an mehreren Stellen auch gut abkürzen. Jedenfalls war ich bereits um einiges vor der Abfahrt des Busses nach Tesserete auf der Strasse im Val Colla angekommen.

 

Da ich nicht gerne längere Zeit warte, habe ich die Zeit genutzt und bin einfach Richtung Tesserete weiter. Bald kam ich nach Bidogno, wo ich erstmals die eindrückliche Via Crucis bemerkte und über sie abstieg. Dann ging's weiter nach Treggia und Roveredo. Bei Campestro passierte es dann, plötzlich zog der Bus an mir vorbei und ich musste wohl oder übel auch noch die restliche Strecke aus eigener Kraft bewältigen.

 

Da Tesserete gut angebunden ist, fuhr der nächste Bus nach Lugano bereits eine halbe Stunde nach dem ursprünglich eingeplanten. Und von Lugano zurück nach Hause dann halt statt ICN mit dem (zumindest für mich) weniger attraktiven EC. Doch diesmal war er eine positive Überraschung – viel Platz und sogar pünktlich in Arth-Goldau, so dass auch der Anschluss zum VAE nach SG problemlos klappte. :-)


Tourengänger: dulac
Communities: ÖV Touren


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentare (3)


Kommentar hinzufügen

Felix hat gesagt:
Gesendet am 11. Mai 2017 um 14:07
vielen Dank für den Einblick in die neue Hütte - diese gefällt mir gut

dulac hat gesagt:
Gesendet am 11. Mai 2017 um 22:32
jetzt nachdem ich vor kurzem auch die neue Station auf dem Monte Generoso (Fior di pietra) gesehen habe, muss ich feststellen, dass ich mich zumindest in diesem Gastraum der Cap. Monte Bar wohler gefühlt habe als dort – auch wenn Mario Botta am Monte Bar vermutlich nicht beteiligt war.

LG Wolfgang

Felix hat gesagt: RE:
Gesendet am 12. Mai 2017 um 08:31
das kann ich mir gut vorstellen - auf jeden Fall gilt es, beiden Neubauten mal einen Besuch abzustatten!

lg Felix


Kommentar hinzufügen»