Pfänder für Kurzentschlossene


Publiziert von Grimbart , 18. März 2017 um 17:03.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Allgäuer Alpen
Tour Datum:12 März 2017
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 3:15
Aufstieg: 690 m
Abstieg: 720 m
Strecke:ca. 12,0 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit der Stadtbuslinie 4 von Bregenz, Bahnhof, oder ab Riedenburg zur Vlbg. Landesbibliothek, Hst. Weinschlössle
Kartennummer:F&B WK-Nr. 364 (Bregenzerwald)

Das erste milde und frühlingshafte Wochenende des Jahres wollte genutzt werden. Am Vortag bei einem Einkehrschwung an der Alpe Gsohl die müden Glieder aufgewärmt, folgte tags darauf mit dem Pfänder eine weitere gemütliche Aufwärmrunde in die neue Wandersaison. Ein engmaschiges Netz an markierten und unmarkierten, kleineren und größeren Wegen überzieht den allseits beliebten und viel besuchten Bregenzer Hausberg. Bei soviel Auswahl bleibt einem die Qual der Wahl. Auf längere Steilaufstiege, mit denen der Pfänder trotz seiner bescheidenen Höhe durchaus aufwarten kann, verzichtend, entschied ich mich für den sanftmütigen Aufstieg über den Bregenzer Ortsteil Fluh.

 

Der eigentliche Ausgangspunkt der Wanderung, die Vorarlberger Landesbibliothek, lässt sich mit der Stadtbuslinie 4 sowohl vom Bahnhof Riedenburg als auch vom Hauptbahnhof bequem erreichen. Zum ersten Ziel, dem Gebhardsberg mit der Burgruine Hohen Bregenz, führen von der Landesbibliothek zwei Wege hoch. Ich entschied mich für den Ferdinand-Kinz-Weg, der als Geologie-Lehrpfad angelegt von Süden zum Gebhardsberg hinaufführt. Bis zu dessen Beginn muss man aber gute 10 Minuten mit der Langener Straße (L2) vorlieb nehmen. Danach führt der Weg in Kehren an einem kleinen Wasserfall und unterhalb des Schloßfelsens hoch zur sogenannten „Arena“, der Burgwiese bzw. dem ehemaligen Turnierplatz.

Von der Gebhardsberg Arena bieten sich einem mehrere Möglichkeiten für den Weiterweg nach Fluh. Meine Wahl fiel auf den ruhigen Weg durch den Buchwald. Dieser führt nordseitig des Fallbachtöbele hinauf zur Fluher Straße. Von dort folgt man einem Forstweg nach rechts bis zu einer Wegkreuzung. Nach einem kurzen etwas steileren Wegabschnitt geht’s im Anschluss gemütlich hinaus zu einer Lichtung. Am Rand der Lichtung entlang ist wenig später eine weitere Wegkreuzung erreicht. Hier nach links über eine Wiese hoch zu einem alten Bauernhaus und gleich danach auf einem schmalen Steig hinauf zur Fluher Straße. Auf dieser – vorbei an einem Wanderparkplatz – schließlich zu den Häusern von Fluh.

Von Fluh schwingt sich nun ein viel begangener Ziehweg mit schönen Ausblicken durch den Bergwald empor zur Wegkreuzung beim Walserstadel. Bei einer Rechtskehre entschied ich mich für eine kurze Auszeit von dem Trubel und blieb dem geradeaus führenden Weg hinüber zum Lärchenbühel treu. Einer ausgetretenen Wiesenspur hoch zu einem Schuppen folgend verleitet dabei der Bodensee immer wieder zu einem kurzen Innehalten. Beim Schuppen hält man sich links und trifft bald darauf beim Walserstadel wieder auf den bekannten Fahrweg.

Für den Weiterweg zur Pfänderdohle nimmt man beim Walserstadel den rechten Fahrweg. Dieser ist etwas kürzer als jener über Hintermoos und führt in sanfter Steigung durch den Mischwald. Nach einem unbedeutenden Höhenverlust erreicht man schließlich den Wiesensattel bei der Pfänderdohle. Unten in einer beschaulichen Mulde ein kleines Gasthaus und darüber der alles dominierende Sendemast. Von der Pfänderdohle ist's dann noch eine gute ¼ Stunde bis zur Pfänderspitze, die aber wenig Aussicht bietet. Die lässt sich am Besten unten bei der Bergstation genießen.

Für den Abstieg wählte ich den Schweden-Wanderweg, der mit informativen Tafeln zu den historischen Ereignissen rund um die Einnahme von Bregenz durch die Schweden während des Dreißigjährigen-Krieges aufwartet. Links an der Schwedenschanze vorbei folgt man zunächst einem asphaltierten Sträßchen hinunter bis links ein Wegweiser den weiteren Abstieg nach Lohorn vorgibt. Dieser erweist sich als ein steiler und gegen Ende hin immer ruppiger werdender alter Ziehweg, der die Diretissima nicht scheut und bei Lohorn in die Pfänderstraße einmündet.

Diese verlässt man aber gleich wieder nach links und folgt dem Anliegersträßchen in kurzer Gegensteigung hinauf zu einem Wanderwegweiser. Der guten Ausschilderung folgend und mit dem Bodensee vor der Nase führen schöne Wiesen- und Waldwege hinunter nach Altreute. Der direkteste Weg nach Bregenz führt von dort durch den Schanzgraben. Im Zick-Zack steigt man über Stock und Stein in den Tobel hinab. Ein schöner Waldsteig führt schließlich hinaus zum Bregenzer Ortsteil Reute. Zur Talstation der Pfänderbahn ist's dann via Altreuteweg und Belruptstraße nicht mehr weit.

Um ins Zentrum von Bregenz bzw. zum Bahnhof oder zur Seepromenade zu gelangen, bleibt man der Belruptstraße bis zur Maurachgasse treu. Durch diese dann hinunter zur Fußgängerzone am Leutbühel. Nun entweder via Kaiser- und Bahnhofstraße oder via Rathausstraße und Kornmarkt zum Bahnhof bzw. der Seepromenade.

 

Gehzeiten:

Bregenz, Vorarlberger Landesbibliothek – Ferdinand-Kinz-Weg – Gebhardsberg Arena (ca. 25'') – Fluh (ca. 35'') – Pfänderdohle – Pfänder (ca. 1' 00'') – Lohorn – Altreute, Kapelle (ca. 40'') – Bregenz, Pfänderbahn Talstation (ca. 25'') – Bregenz, Bahnhof (ca. 15'')


Tourengänger: Grimbart


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Kommentare (2)


Kommentar hinzufügen

Kommunist hat gesagt:
Gesendet am 19. März 2017 um 12:09
Ist der Pfänder wirklich ein Allgäuer?

Grimbart hat gesagt: RE:
Gesendet am 23. März 2017 um 21:21
Lieber Genosse,

Zum Bregenzerwaldgebirge zählt er mit Bestimmtheit nicht. Dieses beginnt südlich der Linie Bregenzerach, Weißach und Subersach.
Zur westlichen Grenzlinie der Allgäuer gibt's aber unterschiedliche Ansichten. Die Einen sehen die Weißach als Grenze an, andere wiederum den Bodensee. Bei meiner Einordnung bin ich letzterer gefolgt, auch wenn sie von der offiziellen Alpenvereinseinteilung, die die Grenze bei der Weißach sieht, abweicht. Mit dem vorherrschenden Nagelfluh gibt's aber gute Gründe, den Bodensee als Grenzlinie zu betrachten.

BG
Grimbart



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