Uluru (Ayers Rock), 865m


Publiziert von Linard03 , 21. Januar 2018 um 08:05.

Region: Welt » Australia » Northern Territory
Tour Datum: 3 November 1993
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: AUS 
Zeitbedarf: 3:00
Aufstieg: 350 m
Abstieg: 350 m

Für einmal habe ich ganz tief in der Fotokiste gegraben und möchte ausnahmsweise von längst vergangenen Tagen berichten. Man schrieb das Jahr 1993, als ich das zweite Mal die weite Reise nach Australien unternahm. Zusammen mit meiner Frau realisierte ich eine 3-monatige Reise durch Australien, Tasmanien und Neuseeland – eine bis heute unvergessliche Reise.
 
Der Uluru ist wahrscheinlich auch heute noch DAS Wahrzeichen von Australien. Bevor jetzt ein Aufschrei der Entrüstung betr. der Besteigung des Uluru durch die Reihen geht: Berge waren für mich damals Nebensache, ich hätte da nicht rauf müssen; es hatte sich einfach ergeben. Hätte ich mich eingehender mit der Geschichte der Aborigines und des heiligen Berges beschäftigt; hätte ich mich akribischer vorbereitet – ich hätte wohl keine Besteigung in Betracht gezogen. Mit einigem Abstand könnte man die Aktion als unbedarft abstrafen; im Nachhinein ist man immer klüger. Sicher ist, dass ich heute eine Besteigung des Uluru klar ablehnen würde.
 
Mit dieser Einsicht als Einstieg möchte ich ein paar Eindrücke von Australien vermitteln; so, wie ich das Land erlebt habe.
 
Als ich 1989 erstmals in Australien war, wusste ich sofort, da muss ich unbedingt nochmals hin! Es war damals eine Art Schnuppertour an der Ostküste entlang – mit Besuchen von Sydney, Brisbane & Umgebung, Fraser Island und dem absoluten Highlight – Heron Island. Eine Naturschutzinsel, winzig klein (in 45 Min. zu Fuss umrundet …) und geschützt vor dem Tagestourismus, weil Riesenschildkröten dort Eier legten. Es gab eine Handvoll Bungalows, wo ich 3 Nächte verbrachte (bereits damals fast unerschwinglich teuer, aber jeden Cent wert). Genauso stellte ich mir das Paradies vor …
 
Nun, 1993 starteten wir zunächst Perth & Umgebung einen Besuch ab, flogen nach Adelaide & nach Kangaroo Island, bevor wir schliesslich unsere Auto-Rundtour in Sydney begannen. Wir spulten viele Kilometer mit dem Auto ab und fuhren via Townsville und Mount Isa (was für ein Ort!) nach Alice Springs. Es lag auf der Hand, dass wir wie viele andere Touristen zum Uluru (Ayers Rock) fahren würden, um den Sonnenuntergang zu fotografieren. Da standen dann also Auto an Auto, alle Leute mit Fotoapparaten bewaffnet …
 
Am nächsten Tag fuhren wir nochmals hin, um diesmal näher an diese gewaltige Felsinsel heranzukommen. Wir sahen dann viele Leute (v.a. Japaner) den Ketten entlang hochsteigen; vielmehr kriechen … Wir entschlossen uns dann eher spontan, es ihnen gleich zu tun. Es war zwar zu Beginn tatsächlich ziemlich steil, stiegen aber ohne Mühe an den meisten Leuten vorbei und mussten die Ketten grösstenteils gar nicht benutzen. Nach der Steilstufe gelangten wir hinauf zum Plateau und nach einem Auf- und Ab zur höchsten Stelle. Ich kann mich nicht erinnern, dass da eine Gipfelmarkierung war. Jedenfalls hatte man hier oben einen herrlichen Ausblick auf die gewaltigen Weiten der Wüste. Wenn mir damals schon bewusst gewesen wäre, dass wir auf dem Heiligtum der Aborigines rumtrampeln würden …
 
Die Besteigung ist auch heute noch erlaubt, aber logischerweise von den Anangu (Stamm der Aborigines) nicht erwünscht. Überdies gab es immer wieder Unfälle, was einem nicht weiter wundert, wenn ich mir die „Ausrüstung“ der Mitbesteiger in Erinnerung rufe – gänzlich ist die Besteigung nicht zu unterschätzen; es ist v.a. am Beginn sehr steil und mitunter rutschig.
In zwei Jahren soll aber Schluss damit sein - was ja auch nur richtig ist.

 
Bald hatten wir genug gesehen (es wehte ein frischer Wind) und stiegen wieder ab; uns hatte es v.a. auch zu viele Leute (Handys hatte es damals noch keine; nicht vorstellbar, wenn da oben noch jeder telefonieren würde ...).
Wir fuhren deshalb weiter zu den weit weniger besuchten Kata Tjuṯa (Olgas). Hier machten wir einen längeren Spaziergang und waren tatsächlich auch meistens alleine unterwegs. Diese Felsen waren halt weit weniger bekannt als der Uluru ... Das Schild am Eingang dieser Felslandschaft mag zunächst lächerlich wirken, hat aber etwas: man sollte genügend Getränke mitnehmen und sich möglichst nicht verlaufen … Wenn man sich mal im Innern dieses Felsen-Labyrinths befindet, sieht wirklich vieles ähnlich aus. Wir haben aber problemlos wieder herausgefunden ;-).
 
Nach zwei Tagen in Alice Springs fuhren wir auch schon wieder weiter nach Süden.
Weitere Highlights waren (nur in Stichworten) Coober Pedy, Flinders Range (genial!), Kangaroo Island, Great Ocean Road, etc. – und v.a. Tasmanien.
 
Auswanderungsgelüste wurden wach; mein absoluter Favorit unter den vielen Australien-Highlights war (und wäre bis heute) Tasmanien. Allein, es kam nie dazu …
 
Bemerkungen:
Wir waren mit Auto & Zelt unterwegs; die Campsites habe ich sehr gut in Erinnerung: jeweils mit Kühlschrank und Grill ausgestattet, fehlte es an nichts. Allerdings könnte ich mir das heute nicht mehr vorstellen: das tägliche Aufstellen und Abbrechen des Zeltes, Heringe in steinharte Böden zu rammen, etc. … ;-))

Die Fotoqualität ist ok, meine ich - wenn man bedenkt, dass die Fotos von Kodak-Photo-CD's stammen, welche in den 90er-Jahren der Hit waren. Nur leider kennt man heutzutage das pdc-Dateiformat nicht mehr und muss froh sein, wenn es noch irgendeine konvertierbare Lösung gibt ...

Tourengänger: Linard03


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