fordernde Schneeverhältnisse - dennoch ein traumhafter Gipfeltag auf dem Schnierenhörnli


Publiziert von Felix , 16. Februar 2017 um 23:02. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Bern » Emmental
Tour Datum:15 Februar 2017
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT4 - Schneeschuhtour
Ski Schwierigkeit: WS+
Wegpunkte:
Geo-Tags: Brienzergrat   CH-BE   CH-LU 
Zeitbedarf: 4:00
Aufstieg: 1000 m
Abstieg: 1000 m
Strecke:Parkplatz Hinterschönisei - P. 1135, Chrummenbach - Schattwald - (Oberhubel) - P. 1494, Müreegg - (P. 1645) - P. 1714 - P. 1771 - Stüssibode - Schnierenhireli > Parkplatz Hinterschönisei
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PW via Langnau - Wiggen - Marbach und Schangnau zum Parkplatz Hinterschönisei (Strassengebühr, Fr. 7.00, in Kemmeribodenbad zu entrichten)
Kartennummer:1189 - Sörenberg, 1209 - Brienz

Wir sind bekanntlich jedes Jahr einmal auf einem der Schnierenhörnlis, Ursulas Lieblingsberg - heute zieht es uns wieder einmal aufs höhere; Ruedi, Clubkamerad (SAC Huttwil), den wir auf dem Stüssibode antreffen, und ich, welcher kurz nach ihm in der Geländemulde zwischen den beiden Hirelis eintreffe, entscheiden uns beide für den Aufstieg auf den neu mit 2070 m kotierten Gipfel. Nach bereits erlebter schlechter Schnee- und Spurqualität sind wir beide, unabhängig voneinander, nach Einsicht in die beiden Gipfelhänge, überzeugt, dass einfacher auf letzteren aufzusteigen ist.

 

Damit ist das Wesentliche beinahe schon festgeschrieben: Schneemenge und -qualität sind mangelhaft, die Aufstiegspuren sind teilweise arg gefroren und abschüssig, das Fahrvergnügen und der Abstiegsspass halten sich in sehr bescheidenen Grenzen - vielfach ist Bruchharst, eine ruppige Schneeunterlage (harte Spuren und kurz lockerer Schnee - ungemütlich zu befahren und darin abzusteigen), hingegen doch eine super Wetterlage mit makellosem Blau am Himmel und eine erneut tolle, faszinierende, Gipfelschau sowie Seeblick möglich.

 

Die Route ist ja auf Hikr sowie in den einschlägigen Führern bestens beschrieben; da wir ab Parkplatz Hinterschönisei wieder den üblichen Aufstieg unter die Füsse (mit Skiern und Schneeschuhen) nehmen, erübrigt sich eine zusätzliche Ausführung; einige wenige Besonderheiten will ich hingegen anführen.

Erst einmal bin ich ein jedes Mal doch sehr beeindruckt, wie weit weg und hoch sich ab dem Startpunkt das Gipfelziel präsentiert - diese Länge und Höhe muss doch mit einigem Zeit- und Laufaufwand erst abgearbeitet werden!...

 

Dann, wie wir uns nach einer kurzen Pause bei Müreegg, in den ersten steileren Hang hineinbegeben, traversieren wir einen ersten, wohl etwas älteren Rutsch; und wie F+U nach Passieren des Brunnens nahe  Obers Läger bereits die teils kniffligen etwas abschüssigen Passagen hinter uns gebracht haben, und nach dem letzten Steilaufstieg zum flachen  Stüssibode hinüberwechseln, können wir aus der Distanz das eine von mazenos Malheur mitverfolgen: nachdem er ungefähr auf der Höhe des Brunnens - etwas spät - die Harscheisen montiert hat, gleitet ihm, weiter oben, die schlecht gesicherte Kamera aus der Tasche - ein beträchtlicher Ab- und Wiederaufstieg hat dies zur Folge …

 

Wie wir dann alle auf dem Stüssibode eine wohlverdiente Rast einlegen, gesellt sich bald einmal der rassig aufsteigende Ruedi (aus unserem SAC Huttwil), in Begleitung der überaus angenehmen, gewinnenden, õ Flo hinzu - gemütlich und uns austauschend, verbringen wir die Pause vor dem finalen Gipfelanstieg.

Noch werweissen Ruedi und ich, welchen der beiden Gipfel wir angehen werden - vor Ort (d.h. im Kar vor diesen beiden) würden wir entscheiden.

 

Nachdem ich meine Sachen auf dem benachbarten Bödeli (ca. 20 m oberhalb des Pausenplatzes) zusammengepackt habe, schliesse ich mich der Gruppe wieder an; der Gang durch die steilen Hänge zum besagten Kar wird zusehends anspruchsvoller: sowohl Skitourengänger wie auch ich bekunden in den teils hartgefrorenen Halden etwelche Mühe. Froh bin ich, wie ich es aufs Plateau unterhalb der beiden Gipfeln geschafft habe; dabei erkenne ich, dass Ruedi bereits zügig zum steilen Schlusshang und der (heute) geringfügigen Wechte zum Skidepot unterhalb des „grossen“ Hirelis aufsteigt - Flo selbstverständlich stets weit voraus …

Nach kurzer Begutachtung des Hanges zum  Chli Schnierenhireli komme ich sofort zum selben Entscheid: dieser weist nur vor dem Skidepot einige alte Spuren auf, alle andern sind verblasen, der Hang somit wohl sehr gefroren und mühsam zu begehen. Dagegen weist derjenige zum nun ausgewählten Gipfelziel doch zahlreiche Abfahrtsspuren und - eine mehrheitlich durchgängige - Aufstiegsspur auf.

Nochmals (nach dem Steilhang unterhalb des Kars) sind einige Spitzkehren zu bewältigen, um aus dem Schatten heraus und zum Plateau des üblichen Skidepots zu finden. Für die „Fahrer“ gilt es nun, zu Fuss, für mich mit den Schneeschuhen ausgestattet, die wenigen Metern (teils mit aperer Grasnarbe) zum Gipfel des Schnierenhirelis aufzusteigen.

Einmal mehr ist hier die Panoramasicht, und in erster Linie der Tiefblick auf den Brienzersee, überwältigend!

 

Lange verweilen wir hier (~ 1 ½ h) - zusammen auch mit dem Clubkameraden Ruedi - und geniessen die Ruhe, die herrliche Wetter- und Bergambiance; verköstigen uns mit hinaufgetragenen Leckerein delikat - und verarzten auch noch mazenos Hand, welche beim Fellabziehen doch etwas Blut lassen musste (neue Skis weisen doch unerwartet scharfe Kanten auf …).

Nach vielen Blicken zum schneidigen Grat übers  Chli Schnierenhireli und  Ällgäuwhoren zum  Tannhorn verabschieden wir uns vom Gipfel - und machen uns auf, die wohl nicht ganz triviale Rückreise anzutreten; wie erwartet, beschert uns diese nur sehr wenige einigermassen angenehme Passagen. So ist’s bis zum Stüssibode mehrheitlich ruppig, die Schneebeschaffenheit von Meter zu Meter sehr unterschiedlich, demzufolge anstrengend zu befahren resp. darin abzusteigen.

 

Auch die Strecke via Obers Läger und Ällgäuw, welche die Skifahrer wählen, wie auch die meinige (die Aufstiegsroute), ergötzt die Gemüter nicht. Immerhin sind ab Müreegg gelegentlich doch leicht sulzige Abschnitte anzutreffen. Und unterhalb des Stadels bei der  Mirrenegg, Oberhubel, sind im Abschnitt zum Schattwald -in nordseitigen, der Sonne abgewendeten, Passagen - sogar wenige Pulver-Meter zu geniessen …

 

Auf dem Waldsträsschen und zuletzt über die Ebene bei Hinterschönisei geht es - mit letztem prächtigem Blick zu Böli und Schrattenfluh - Schibengütsch - zurück zum Ausgangspunkt Parkplatz Hinterschönisei.

 

Den überaus verdienten Abschlusstrunk genehmigen wir uns wieder einmal im Alpenrösli Bumbach, heute wieder bedient von der Gastronomiefachfrau aus Lenk.

 

ñ 3 ¹/5 h (inkl. ¾ h Pausen auf Müreegg und Stüssibode)

 

ò 1 ½ h

 

unterwegs mit Dominik 


Tourengänger: Ursula, Felix, mazeno


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