Schneeschuheinführung beim Berghaus Schwaben

Heute sind wir zu fünft unterwegs... Drei bekannte Mädels von uns wollten schon lange mal Schneeschuhe ausprobieren, und da erledigen wir dieses Einführungswochenende doch gleich in einem Aufwasch. Nicht schwierig soll es sein, und wenn wir die Verantwortung für andere tragen müssen, ist es uns am liebsten, wir kennen uns dort schon aus. Also machen wir was in der Hörnergruppe, da waren wir vor gerade einmal einem Monat.

Nach der Anreise schwingen wir uns in die Hörnerbahn und fahren hinauf bis zur Bergstation. Das Wetter ist schön und warm, auf dem Winterwanderweg zum Berghaus Schwaben liegt noch ein dürftiger Rest von Schnee, der gerade noch so nach Winter aussieht. Die Südhänge direkt am Wegesrand sind teilweise schon schneefrei. Für Februar ganz schön frühlingshaft! Der Skibetrieb am Lift läuft noch reibungslos und abseits des stark besonnten Weges hat es auch noch genügend Schnee, damit wir unser Wochenende wie geplant durchführen können.

Am Berghaus Schwaben legen wir unser Übernachtungsgepäck in die reservierten Zimmer, da ist der Rücksack dann gleich deutlich leichter. Nach dem Anlegen der Winterausrüstung laufen wir gleich ab der Hütte über die flachen Südhänge des Großen Ochsenkopfs direkt nach Westen und gelangen so auf die im Sommer wohl feuchten Wiesen unweit des Gipfels. Hier treffen wir dann auch auf den ersten wirklich unverspurten Schnee, der in der Sonne funkelt und alle sind hoch erfreut!

Zum Gipfel sind es von hier nur noch ein paar Minuten, und so können wir gleich ein erstes Päuslein machen und die vorfrühlingshafte Umgebung genießen. Wir verlassen den Gipfel nach Osten und steigen dann den üblichen Weg leicht in Richtung Nord schwenkend durch die wenig ausgeprägte Rinne zum Ober-Älple ab. Hier in der Geländesenke knallt die Sonne schon heftig auf uns herunter. Man könnte hier an der Alp schon im T-Shirt sitzen.

Weiter gehen wir im Bereich des Sommerwanderwegs zur Rangiswanger Alpe und hinauf zu dem dahinter liegenden Sattel, von dem wir eine schöne Aussicht auf Sonthofen haben. Wir wenden uns nach Norden, um der Gratrippe zum Rangiswanger Horn zu folgen. Die ersten 20 Meter des Anstiegs sind bereits fast vollständig abgetaut, aber mit Schneeschuhen kann man solche aperen Stellen ja ohne Probleme überwinden. Am Rangiswanger Horn angekommen platzieren wir uns hinter dem Gipfelkreuz auf den Felsen und vespern ausgiebig, genießen die Landschaft und die Ausblicke nach Sonthofen und hinein in das Hochallgäu.

Auf gleichem Weg gehen wir die etwa 300 Meter über den Rücken zurück bis zum schneefreien Sattel bei der Rangiswanger Alpe, dann nordöstlich um den bewaldeten Hügel herum, wo es schön schattig und noch angenehm kühl ist. Wir gelangen dann gleich auf eine schöne große nach Osten leicht abfallende Ebene wo wir Sonne und Ruhe haben. Hier vergrabe ich meinen Piepser und wir lassen unsere drei Frischlinge mal nach dem Ding fahnden. Dank neuester Technik lernt man das heute ja schnell und alle Damen waren fürs erste Mal sehr zügig und treffsicher unterwegs.

Nach ein paar weiteren Minuten in fast ebenem Gelände kommen wir an den Fuß des Weiherkopfes, den wir entlang der Skipiste ersteigen müssen. Heute ist es zum Glück nicht so voll auf der Piste, wie vor einem Monat und wir kommen ohne kritischen Situationen am Gipfel an.

Kurz hinter dem Gipfelkreuz betreten wir am Wegweiser den Wald und dank unserer Ortskenntnisse vom vergangenen Monat, kommen wir nun deutlich eleganter den steiler werdenden Abhang hinab, indem wir uns einfach in der Nähe des Weidezauns halten. Wie beim letzten Mal steigen wir wieder am Ende der ersten großen Lichtung nach Süden auf den Winterwanderweg.

An dem schon schattigen Ende des etwas steileren Hangs merken wir dann aber doch deutlich, wie leicht wir mit unseren guten Schneeschuhen absteigen, wo unsere drei Mädels mit den ausgeliehenen Plastiktretern doch nicht uneingeschränkt Freude haben. Weiter auf dem Winterwanderweg und dann gleich rechts ab auf die Abkürzung zur Hütte, dann ist deren erste Schneeschuhtour auch schon vorbei.

Später auf der Hütte erleben wir ein intensives Abendrot, dass leider viel zu schnell zu Ende ist. Dann haben wir noch einen gemütlichen Abend auf der Hütte und die vier Damen schnattern angeregt bis "Betriebsschluss", während ich mich etwas zurücklehne, damit meine Ohren nicht zu sehr leiden, ob dem Kommunikationsgewitter.


Heute am Tag zwei steht die erste Gipfeltour mit Schneeschuhen für unsere drei Mädels an. Wir werden auf das Riedberger Horn gehen und so wie es aussieht, werden wir einen erfreulichen Tag haben. Nur wenige Schleier am Himmel dämpfen die Sonne ein klein wenig, es ist aber fast windstill. Heute ist der Winterwanderweg hinein in das Talende gespurt und so können wir erst einmal gemütlich dahinschlendern.

Der gespurte Weg verkürzt das echte Schneeschuhgehen natürlich erheblich und so gelangen wir sehr schnell ans Ende des Talkessels, wo der gespurte Weg einen Linksbogen wieder hinaus aus dem Tal macht. Dort verlassen wir den Weg und gehen langsam links schwenkend nach Süden um auf den Sattel zu kommen, über den es hinab zum Skigebiet Grasgehren führen würde.

Dort schwenken wir nach rechts und steigen auf dem breiten und stellenweise abgeblasenen Rücken direkt auf das Riedberger Horn zu. Die letzten Höhenmeter wird es ein wenig steiler nach oben und so gehen wir in leichten Kehren bis hinauf. Das Wetter lässt uns heute ein klein wenig länger am Gipfel verweilen als vor einem Monat, wo und Wind und Kälte rasch vertrieben haben.

Der Abstieg bis zur Hütte erfolgt in gleicher Spur, und über den gespurten Winterwanderweg gelangen wir rasch und entspannt ans Zwischenziel, wo wir einen kleinen Imbiss zu uns nehmen. Nach dem Packen der Rucksäcke steigen wir über das Bolgental ab und schlendern genüsslich dem Tal entgegen, wo der Frühling schon vehement an den Schneeresten knabbert und eine herrliche warme und würzige Luft verbreitet.

Ich hoffe alle waren zufrieden mit Ihrer ersten Schneeschuhtour uns hat es wie immer richtig Spaß gemacht.