Winterwanderung von Partschins zum Greiterhof


Publiziert von AndreasH , 6. Februar 2017 um 00:11.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum: 5 Februar 2017
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Zeitbedarf: 4:00
Aufstieg: 750 m
Abstieg: 750 m
Strecke:ca. 6 Kilometer
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Ortskern von Partschins
Unterkunftmöglichkeiten:Diverse ganzjährig (also auch im Winter ) geöffnete Zimmervermieter in Partschins

Winterzeit ist Südtiroler Bergsteigerzeit.Sind Bereiche im vierstelligen Höhenmeterbereich auf der Nordseite der Alpen meist hoffnungslos verschneit lockt auf der wärmeren Südseite oft ein überraschend problemloser Anstieg bis auf respektable 1200-1500 Meter.
Eine derartige Tour führt von Partschins, einem Bergdorf auf 650 Meter Meereshöhe oberhalb Merans auf den Bergbauernhof "Greiterhof" auf 1357 m.
Warum der Greiterhof? Dieser ist ganzjährig bewirtschaftet (ausser Dienstag), der dortige Wintergarten bietet bei entsprechender Wetterlage einen fantastischen Fernblick über Meran,Bozen bis zu den markanten Gipfeln der Dolomiten und die Tour lässt sich zu einem interessanten Rundweg kombinieren.
Kurzum, neben der körperlichen Aktivität und der Anstrengung des Aufstiegs als Höhenluftkur für den Körper kommt auch das Belohnungszentrum des Gehirns auf seine Kosten, und das in reichlichem Masse.
Noch verweilen wir aber in dem winterverschlafenen Partschins und verlassen das Dorf in östlicher Richtung dem Wanderweg 7 zum Hochganghaus folgend, mal über steile Asphaltstrassen , oft abkürzend über Wiesensteige.Ungefähr auf 970 Meter zweigt kurz vor Niederhaus der Weg zum Partschinser Höhenweg ab und nun gilt es Obacht zu nehmen.Nach ungefähr 250 Wegmetern und ca. 30 Höhenmetern müssen wir den Partschinser Höhenweg wieder verlassen an einem nicht markierten, jedoch gut sichtbaren und auch durchaus gepflegtem Steig welcher rechterhand im Aufstieg erscheint.Auf manchen Karten ist er verzeichnet, allerdings ohne Wanderwegbezeichnung.
Dieses Steiglein windet sich durch Krüppelwald und Wiesengelände zu einem verlassenem Berghof, dem Gander.Das verlassene Gemäuer umweht den Hauch des Geheimnisvollen und erlaubt ungeschminkte Einblicke in das karge Bergbauernleben der 70er oder 80er Jahre.Ein Museum für Selbstentdecker!Und ein Geheimtipp..
Das Hofgelände durchquerend findet sich auch ein markierter Wandersteig wieder welcher nun weitere 150 Höhenmeter teilweise mit Ketten und Geländern versichert auf die Weiden des Greiterhofes und dort direkt auf die Terrasse führt.Dieser vorgestellte Hinweg ist um Einiges rutschiger und steiler als der folgende Rückwegsvorschlag. Diese Reihenfolge der Tour schlicht aus dem Grunde erfahrungsgemäss wird beim Greiter lecker aufgetischt und so manch guter genossener Tropfen fördert auch nicht unbedingt die Leistungsbereitschaft der Beine.
Aber der Rückweg ist versprochenerweise um einiges sanfter..Wenngleich es ein exponierter Bergsteig mit entsprechender latenter Absturzgefahr bleibt, eine gewisse Trittsicherheit, ein Mindestmass an Schwindelfreiheit und etwas Restkondition sind unbedingt nötig auch für den Abstieg, es ist alles andere als eine gemütliche Rolltreppe nach Partschins, überwindet der Steig über wenige Kilometer doch 700 Höhenmeter.Keine Promenade!Und bei kippenden Wetterverhältnissen (Vereisung,Starkschnellfall) durchaus heikel und gefährlich.Notfalls gelingt der Abstieg aber auch grundsätzlich immer über die endlos lange Asphaltstrasse welche alle Höfe im Zieltal verbindet.Und meist gabelt jemand von den Bergbauernhöfen mit dem Auto heruntergondelnd den Strassenwanderer auf..Ich bin auch ein bekennender Aufgabeler,meist aber der Strassenwanderer..
In Kenntnis dieser Rückwegsbeschreibung lässt sich aber bei guten Verhältnissen welche meist vorherrschen unbesorgt einkehren, die Aussicht und Bergluft aufsaugen und das kulinarische Verwöhnprogramm einer kleinen, aber feinen und handgekochten Speisekarte in Verbindung mit einem leckeren mehr oder weniger weingeistreichem Getränk geniessen.
Kalkuliert werden muss die frühe Dunkelheit, der Rückweg wird sicher 1,5 Stunden kosten.

Dieser beginnt am Greiterhof über die Forststrasse, eine gewaltige Steinmauer passierend (Steinschlagschutz,wer nach "Greiter und Felssturz" googelt erfährt mehr). Einige Meter dahinter weist eine Lücke in der Leitplanke auf den Steig 26 hin welcher in wenigen Minuten durch Wald und Wiesengelände (ein schönes Bildstöckl errichtet vom Greiterhofbesitzer 2011 gibt es zu entdecken) zum Eggerhof führt.Nach einigen Metern Strassenkontakt weist ein Hinweisschild auf den Partschinser Höhenweg (manchmal mit "P" oder mit "23" markiert) hin welcher meist als Steintreppe angelegt in stetigem angenehmen Abstieg mit atemberaubend schönen Aussichten auf Partschins, Meran und Bozen bis zu den Dolomiten ständig grosses Bergkino bietet und wieder zu unserem Kreuzungspunkt mit diesem unbenanntem Steiglein zum Gander aus dem Hinweg führt .In der Folge heisst es noch über Strassen und abkürzende Steige den Aufstiegsweg nutzend dem winterträgem Dorfleben von Partschins entgegenzustreben.

Die reine Wegzeit für diesen Rundweg darf gemütlich gelaufen mit 4 Stunden kalkuliert werden.Plus X. Das X versteht sich für die Einkehrzeit beim Greiterhof und wenn X zu gross ist gerät der wandernde Geniesser schnell in die Dunkelheit.Bei entsprechender Neigung zu längerer Einkehr sollte eine gute Lichtquelle zum Reisegepäck gehören.












Tourengänger: AndreasH


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