Schibenstoll (2234 m) Churfirsten, liegt zwischen dem Hinterrugg und dem Zuestoll

Der Schibenstoll ist ein Berg der Churfirsten. Die Churfirsten sind eine Kette von relativ jungen Kalksteinerhebungen. Im Norden laufen sie in relativ flachen Bergrücken bis zum Toggenburg aus. Südwärts fällt die Kette beinahe senkrecht bis Walenstadterberg und anschließend zum Walensee bis auf 419 m ü. M. ab. Wesentlich geprägt wurde die felsige Südflanke durch den Rheingletscher in der Würmeiszeit. Die Churfirsten sind das Wahrzeichen des Toggenburgs und markante Punkte des Sarganserlandes.

War ich vor 5 Tagen noch auf dem Glannachopf, geht es heute an Weihnachten auf einen Churfirsten, den Schibenstoll, der praktisch die gleiche Höhe aufweist wie der Glannachopf. Mit dem Auto in Alt. St. Johann angekommen bin ich mit der Seilbahn auf die Alp Selamatt gefahren. Auf der Alp Selamatt hatte es nur wenig Schnee, der aber sehr hart war, und die Skipisten hinauf zum Zinggen und noch die folgenden Sesselbahn hinauf waren alles andere als einladend. Die Schneeschuhe habe ich im Auto gelassen, ich dachte bei dem wenigen Hartschnee brauche ich sie nicht. Bald merkte ich aber das es viel mehr Schnee hatte als ich dachte. Ich bin auf dem Wanderweg alles in die Richtung vom Schibenstoll gelaufen, ein paar hundert Meter nach den Lüchern habe ich den nicht beschilderten Weg in Richtung Schibenstoll und Zuestoll verfehlt und bin deswegen zu weit in Richtung Brisi geraten, als mir das bewusst wurde, bin ich querfeldein und weg los einfach in Richtung Schibenstoll gewandert, - ohne Schneeschuhe versteht sich, dies war sehr mühsam weil ich immer wieder mit den Schuhen durch den Hartschnee einsank.

Bei der Verzweigung Rüggli bin ich wieder auf den Wanderweg gestoßen. Hier ist die Verzweigung Schibenstoll / Zuestoll. Vom Rüggli aus bis zum Anfang des Schibenstoll hatte es keine Wegspuren im Schnee mehr, ich sah nur noch ab und zu rot-weiße Wanderweg Markierungen. Von dem "Rüggli" bis zum Anfang des Schibenstoll war viel Schnee gelegen. In den Mulden und zwischen meterhohen Felsbrocken hatte es teilweise gut und gerne einen Meter Schnee und bei Schneeverwehungen teilweise auch mehr. Zwischen den großen Felsbrocken hatte es Schneelöcher, ich musste aufpassen nicht in solche Löcher hindurch zu sinken. Auf der Oberfläche war Hartschnee, der aber meinem Gewicht nicht immer stand gehalten hat, ca. alle zehn Meter war ich wieder einmal eingesunken, teilweise bis zu den Knien und zweimal sogar bis zu den Hüften. Eine Weile dachte ich sogar ans umkehren.

Am Fuße des Schibenstoll abgekommen gab es für mich kein umkehren mehr ich wollte jetzt unbedingt auf diesen Gipfel hinauf. Am Anfang geht der Weg alles auf einem Grasband zwischen den Felsen bis zu einer steilen Rinne hinauf, die Rinne durchbricht das ober Felsband zur Schulter vom Schibenstoll hinauf. Nach der Rinne gab es noch einen etwas heiklen ausgesetzten Schneehang zu queren, nach dieser Querung bin ich alles über schneebedeckte Wiesen mit teils auch aperen Stellen zum Gipfel gestiegen. Weil ich praktisch den ganzen Weg im Schatten gelaufen bin, freute mich der Sonnenschein auf dem Gipfel ganz besonders. Wie auf jedem Gipfel der Churfirsten ist die Aussicht einfach grandios. Nach einer kurzen Pause bin ich den gleichen Weg wie beim Aufstieg wieder zurückgegangen.

Schwierigkeit:

Alp Selamatt – Rüggli = T2, mein querfeldein Weg aber eher T3

Rüggli – Schibenstoll = T4, Hochtouren Schwierigkeit, WS+

Viele Grüße
erico