Klosterwappen, 2076m und Kaiserstein, 2061m – Zurecht 2 gut besuchte Gipfel


Publiziert von Straniger , 12. Januar 2017 um 20:26.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Rax, Schneeberg-Gruppe
Tour Datum: 1 November 2016
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A   A-NÖ 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 1200 m
Abstieg: 1200 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:von Wien kommend auf der A2 bis zur Ausfahrt Wr. Neustadt West - B26 Puchberger Straße folgen bis nach Puchberg - von Puchberg weiter Richtung Losenheim bis zum Sessellift

Meine bisherigen Wanderungen in Wien und Umgebung – zum Beispiel hier und auf den  Hermannskogel hatten eher den Charakter von Sonntagnachmittag Spaziergängen. Sehr schön, aber nicht mit anderen Wanderungen zu vergleichen und teilweise waren es wirklich Sparziergänge an einem Sonntagnachmittag. Der  Schneeberg bildet da schon eine Ausnahme.

Mit 2076m ist der  Schneeberg, oder besser gesagt sein höchster Punkt das  Klosterwappen, der höchste Berg in Niederösterreich. Ein weiter Punkt des  Schneebergs - der 2061m hohe  Kaiserstein – ist der östlichste und zugleich nördlichste 2000er der Alpen.
Laut Wikipedia beträgt die Dominanz des Berges ca. 50km, was in Österreich nur vom  Großglockner übertroffen wird. Das bedeutet, dass im Umkreis von 50km kein Berg höher ist als der  Schneeberg. Was ihn einerseits zwar anfällig für Wind und Wolken macht, andererseits aber auch zu einem ausgezeichneten Aussichtsberg. Besonders gegen Osten hin steht dem Berg sozusagen kein anderer Berg im Weg und man kann soweit das Auge reicht dem Horizont entgegen blicken.

Meine Tour auf den  Schneeberg beginnt am 1. November 2016 beim Parkplatz des Sesselliftes in Losenheim. Etwas erstaunt darüber, dass ich so spät im Herbst nicht alleine unterwegs bin, parke ich mein Auto am gut gefüllten Parkplatz. „Ach ja“, denke ich mir. „Feiertag und  Schneeberg. Allein sein kann ich mir heute abschminken“.
Die ersten 400hm folge ich – trotz der vielen Leute gut gelaunt - die Schipiste hinauf zur Edelweißhütte. Wenn die eigene Ethik nicht so groß ist, kann man diesen Teil auch bequem mit dem Sessellift bewältigen. Da ich aber in dieser Angelegenheiten sehr streng mit mir bin, auch erstaunlich stur und leidensbereit – meine körperliche Verfassung war ja nicht die Beste - kürze ich natürlich nicht ab.
Ab der Edelweißhütte folge ich dem Fadensteig, der kurz nach der Hütte links durch den Wald Richtung Schneeberg hinauf zieht. Schon bald verlässt der Steig den Wald und ich genieße die Aussicht auf das Flachland im Norden bzw. Osten und die Voralpen im Westen.
„Aber ganz schön steil“ denke ich mir und schnaufe den Weg eintönig weiter hinauf. Die zwei Paraglider hinter mir dürften über die Steilheit anderer Meinung sein. Anders kann ich es mir nämlich nicht erklären, dass man in einem so steilen Gelände, mit schwerer Ausrüstung am Rücken, noch so viel Luft zum Reden übrig hat. 
Nach ca. 45min stehe ich endlich am Beginn des Plateaus des  Schneebergs. Hier endet zwar der steile Teil des Fadensteigs, bis zur Fischerhütte ist es dann aber doch nochmal weiter als vermutet.
Auf den letzten Metern – von der Fischerhütte zum  Klosterwappen – macht der  Schneeberg seinem Namen alle Ehre. Dort liegt nämlich etwas Schnee und ich freue mich über den ersten Schneekontakt in dieser Wintersaison.
Am Gipfel selbst umrunde ich ein Gebäude – von dem ich bis heute nicht weiß welchen Zweck es erfüllt – und kann schließlich doch noch alleine die wunderbare Aussicht genießen. Den Meisten dürfte die Fischerhütte genügen, denn Viele verzichten auf das  Klosterwappen und sparen sich die letzten 10min hierrüber.
Eine halbe Stunde sitze ich auf der windgeschützten Ostseite des Gipfels – am Gipfel selbst geht starker Wind, auf das ich in Kombination mit den doch eher kalten Temperaturen gerne verzichten kann – und genieße das endlos wirkende Panorama Richtung Osten.
Auf dem Rückweg fällt mir der  Kaiserstein wieder ein. „Wäre schon cool, wenn ich den noch mitnehmen könnte. Aber erst mal Schauen, ob ich ihn überhaupt finde“. Während mir diese Gedanken durch den Kopf gehen und ich den Hügel nach der Fischerhütte hinauf gehen, stehe ich neben einem ca. 2m großen Stein und lese das eingemauerte Schild: „Kaiserstein - Zur Erinnerung an die Besteigung Kaiser Franz I“.
„Naja, Sherlock Holmes muss man nicht gerade sein um diesen Punkt zu finden“, denke ich mir und setze meinen Abstieg – wieder über den Fadensteig zurück zur Edelweißhütte – fort.


Fazit:
Der  Schneeberg ist ein wirklich schöner Berg mit einem noch schöneren Panorama und jederzeit definitiv einen Ausflug wert. Beachten sollte man allerdings, dass teilweise sehr viel los sein kann. Bei meiner Tour war es bereits November, trotzdem traf ich auf sehr viele Leute. Der Parkplatz war voll und die Autos parkten teilweise schon auf der Straße. Ansatzweiße konnte ich daher erahnen, was auf ihm im Sommer oder an einem warmen Herbsttag los sein muss.
Die Länge der Tour würde ich auch nicht unterschätzen. Von der Talstation bis zum Gipfel sind es doch ca. 1200hm (wobei man wie beschrieben die ersten 400hm mit dem Sessellift abkürzen kann). Bei weitem also kein Sonntagnachmittags Sparziergang wie anfangs von mir vermutet.

Tourengänger: Straniger


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