Silvester auf der Üntschenspitze (2135 m)


Publiziert von alpstein , 1. Januar 2017 um 08:55.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Allgäuer Alpen
Tour Datum:31 Dezember 2016
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 4:15
Aufstieg: 1100 m
Abstieg: 1100 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:über Dornbirn - Bödele - B 200 bis Bad Hopfreben hinter Schoppernau. PP beim Gasthaus
Unterkunftmöglichkeiten:Einkehr Bad Hopfreben (neuerdings wieder geöffnet)
Kartennummer:Kompass Bregenzerwald

Das Jahr 2016 neigte sich dem Ende zu. Die Verhältnisse machen es bei entsprechender Routenwahl möglich, Höhen von über 2000 m ohne wesentlichen Schneekontakt zu erreichen. Eigentlich hatten wir eine gemeinsame Alpstein-Wanderung mit knieschonendem Abstieg geplant. Als Esther am Morgen aus gesundheitlichen Gründen passen musste, war ein anderes Ziel gefragt. Meine Wahl fiel schließlich auf die Üntschenspitze (2135 m) im hinteren Bregenzerwald.

Seit 45 Jahren komme ich in die Region, die sich mit Fug und Recht als eine der schneereichsten bezeichnen kann.  Es gab aber auch in den 70er Jahren schneearme Starts in den Winter, bei der ich als Skifahrer sehnsuchtsvoll zum Himmel blickte und auf das weiße Gold wartete. An so wenig Schnee, wie es momentan hat, kann ich mich aber nicht erinnern. Ein Tourengänger erzählte mir am Gipfel, dass er auch letzten Silvester oben gewesen sei. Als ich schon mal am 29.11. die Üntschenspitze besucht hatte, hielt ich das noch für eine Ausnahmeerscheinung.

Die Bergspitzen ringsherum wurden bei meiner Ankunft in Bad Hopfreben (1030 m) schon von der Sonne angestrahlt. Unten war es frostig, die Luft glasklar. Rauhreif zierte die Wiesen und der Boden war hartgefroren. Querfeldein über eine Weide habe ich den in den Wald hineinführenden Weg erreicht. Das einzige Manko dieser Wanderung ist die lange Hatscherei auf dem Alpweg bis zur Vorder Üntschenalpe (1757 m). Ein Stück weit wird sie aber durch die Bergkulisse wettgemacht.

Etwas 1 ¼ Std. nach dem Aufbruch kam ich schließlich in die Sonne. Eine Bank an der Vorder Üntschenalpe bot sich für eine Teepause an. Die Jacke konnte im Rucksack verstaut und die daheim im Nebel gebliebenen über die aktuellen Wetterverhältnisse informiert werden. Für mich stand nun der schönste Teil des Aufstiegs an. Der wrw markierte Bergweg führt in einigen Serpentinen zum Häfnerjoch (1979 m) hoch und von dort über den Grat zum Gipfel. Die wenigen Schneereste des „Wintereinbruchs“ vom Stephanstag waren teils zu Eis gefroren, aber nicht hinderlich.

Einen Hauch von Winter gab es dann am Grat. Die nordseitig abfallenden Flanken waren winterlich dekoriert und ein kühles Lüftchen gab es dazu. Aussichtsreich ging es nun bis zum Gipfel dahin. Besondere Schwierigkeiten bieten sich dabei nicht. Auf 50 m Länge durfte ich fakultativ auf einer schmalen Gratpassage mal etwas T3-Luft schnuppern. Am Gipfel angekommen,  bot sich dann ein herrlicher Tiefblick auf den Talkessel von Au-Schoppernau.  Hochvogel, Ringelspitz, Glärnisch und Säntis sind einige der Gipfel, die man im weiten Rund erblicken kann.

Gut eingepackt habe ich eine halbe Stunde am Gipfel verbracht. Es war irgendwie unwirklich, um diese Jahreszeit noch auf Sommerrouten unterwegs zu sein. So beeindruckt, habe ich sogar den im Rucksack mitgeführten  Sekt vergessen. Anstoßen macht aber auch zu zweit mehr Spaß. Es kam nun, was kommen musste. Wer hochsteigt, muss auch wieder runter. Die Sonne hatte dafür gesorgt, dass der gefrorene Pfad im steileren Gelände nun zum Teil erdig-schmierig war. Nach 4 Stunden Sonne kam ich schließlich in den Schatten des Tales zurück.

Fazit: Der Jahresabschluss konnte sich sehen lassen. Die Tour ließe sich bei guten Verhältnissen mit einer Überschreitung zur Hinteren Üntschenspitze noch etwas aufpeppen (T4). So, wie ich es überblicken konnte, wäre dieser Abschnitt jetzt für Sommerausrüstung aber schon zu winterlich.

ALLEN HIKR’N WÜNSCHE ICH EIN GUTES NEUES JAHR!!!!

Tourengänger: alpstein
Communities: Bregenzerwald


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