Über den Hinterberggrat bis zum Mittleren Geirekopf (2295m) - im Schatten der Heiterwand


Publiziert von sven86 , 3. Dezember 2016 um 15:31.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Lechtaler Alpen
Tour Datum:11 September 2016
Wandern Schwierigkeit: T4+ - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Mountainbike Schwierigkeit: WS - Gut fahrbar
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 1300 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:große, kostenlose Parkwiese in Namlos
Kartennummer:AV-Karte 3/4 - Lechtaler Alpen - Heiterwand und Muttekopfgebiet

Der Grasgrat des Hinterberges und die anschließenden zunehmend felsigen Geireköpfe stehen klar im Schatten der übermächtigen Heiterwand. Dementsprechend bekommen sie bergsteigerisch wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Zu Unrecht, denn gerade bei Tagen mit sowieso eingeschränkter Fernsicht gibt es hier kurzweiliges Gelände und nette Nahblicke geboten. Bis zum ersten Geirekopf bestehen dabei keine besonderen technischen Schwierigkeiten; der weitere Übergang im brüchigen und trittarmen Hauptdolomit ist dann schon deutlich anspruchsvoller.

Vorweg zur Gipfelbenennung: Ich folge dabei nicht der AV-Karte, sondern dem AV-Führer. Demnach wird der erste grasige Doppelgipfel (2278m) als Hinterberg bezeichnet und die folgenden drei Gipfel als Geirekopf - zunächst der noch grasige südliche (2303m), dann der jeweils felsige mittlere (2295m) und nördliche (2300m) Gipfel. Letzteren habe ich allerdings nicht betreten.

Bei Start in Namlos lässt sich das Brentersbachtal mit dem Rad befahren - der meist recht flache Fahrweg ist allerdings dermaßen grobblockig und uneben, dass ohne Mountainbike zumeist Schieben angesagt ist. Wenigstens kann man unter Ausnutzung der Grasstreifen noch halbwegs vernünftig abfahren. Danach bieten sich für den Fussaufstieg mit dem Brennhütten- und dem Faselfeidtal zwei Optionen, die sich zu einer Rundtour anbieten. Letztlich gilt es den Kromsattel am Fuße des Tschachaun anzupeilen, wobei die Schleife zur Anhalter Hütte auch über die Weideflächen  abgekürzt werden kann.

Mit etwas Höhenverlust quert der Wanderweg vom Kromsattel ein Geröllfeld und führt über eine Grasrampe wieder hinauf zum Hinterbergjöchle, welches den Hinterberg vom Heiterwand-Massiv abtrennt. Über gute Schaftritte wird die erste Steilstufe rechts umgangen und schon bald ist die sanfte Grasfläche des Hinterberges erreicht (T3). Über den bequemen Graskamm, der allerdings links steil abbricht, geht es unkompliziert weiter bis zum südlichen und höchsten Geirekopf (2303m).

Der weitere Übergang zum mittleren Geirekopf wirkt von hier wilder, als er tatsächlich ist. Zunächst geht es grasig weiter, wobei ein kleiner Abbruch auf einem ausgesetzen, aber ausreichend breitem Band umgangen wird. Zuletzt gerölliger geht es hinunter in die Scharte, an welche sich ein horizontales Gratstück anschliesst. Nun knapp links der teils überhängenden Kante querend (T4) hinüber zum Gipfelaufbau des mittleren Geirekopfes. Hier über eine kurze, recht griffige Kletterstelle (I) hinauf auf einen kleinen Absatz. Weiter beliebig, am einfachsten vermutlich leicht nach links querend (T4+) durch die schwachtrittige und bröselige oberste Gipfelflanke zum überraschen geräumigen Gipfel. So empfiehlt es sich denn auch, eine längere Pause auf die bequeme Gipfelwiese zu verlegen, denn Schafe schaffen es hier nicht hinauf - ganz anders stellt es sich bei den vorherigen Abschnitten dar.

Der weitere Übergang zum nördlichen Geirekopf ist von dort schwer einzuschätzen; auf jeden Fall würde es zunächst einen augenscheinlich ziemlich brüchigen Abbruch hinunter gehen, was vermutlich schwieriger als der bisherige Übergang wäre.

Beim Abstieg zurück nach Namlos durch das Faselfeidtal bietet es sich noch an, den Imster Mitterberg mitzunehmen. Zumindest der höhere erste Gipfel (2118m) ist vom Wanderweg bequem auf dem etwas latschigen Graskamm in vielleicht 20 Minuten zu erreichen. Der Übergang zum vorgeschobenen zweiten Gipfel (2116m) wäre dann aber schon eine kompliziertere Angelegenheit; näheres dazu im Bericht vom Nic.


Tourengänger: sven86


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Kommentare (2)


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Nic hat gesagt:
Gesendet am 3. Dezember 2016 um 19:30
Hey Sven,

schöne Tour! Will ich nächstes Jahr machen. Vielleicht kommst ja nochmal mit und wir gehen auch zum letzten Gipfel rüber. So extrem schwer ist das bestimmt nicht. Der höchste Punkt lässt sich wohl auch über Bänder aus dem Kuhkarjöchl ersteigen. Klingt interessant. Hoffe es geht dir wieder besser!

VG. Nico

sven86 hat gesagt: RE:
Gesendet am 4. Dezember 2016 um 21:33
Hey Nico,
Danke; geht mittlerweile schon wieder ganz gut, die Bergtouren müssen halt noch ein bisschen warten.
VG, Sven


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