Ein Herbsttraum - lange Rundtour im nördlichen Rofan


Publiziert von maxl , 30. November 2016 um 16:23. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Rofangebirge und Brandenberger Alpen
Tour Datum: 1 November 2016
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 8:00
Aufstieg: 1350 m
Abstieg: 1350 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:In Steinberg gleich links nach Vordersteinberg abbiegen, darauf rechts auf die kleine Teerstraße, die hinab zur Steinberger Ache führt. Daselbst kostenlose Parkgelegenheit
Unterkunftmöglichkeiten:Jausn in Anderl's Almhütte an der Labeggalm

Mal wieder gilt es, das spätherbstliche Wetter in den Bergen auszukosten, erneut steht ein strahlend schöner Feiertag an. Wie meist in dieser Jahreszeit kommt mir auch dieses Jahr wieder das Rofangebirge in den Sinn, ein landschaftlich zwar äußerst reizvolles, aber leider völlig übererschlossenes Gebirgchen östlich des Karwendels. Sowohl von Westen als auch von Osten drücken Seilbahnen Massen an berg- aber nicht aufstiegshungrigen Fexinnen und Fexen himmelwärts; hier im Rofan ist für jeden Geschmack was geboten, sollte man meinen. Voraussetzung dafür ist freilich, eine gewisse Prostitution der Natur zu akzeptieren, aber damit haben die meisten Menschen ja eh kein Problem. Für den ruhesuchenden Rest empfiehlt sich das Rofan dann eben im November, da dann die Bahnen oft schon zu haben. Wählt man dazu auch noch den enorm langen Anstieg von Steinberg aus, hat man dann zwar fiese Hatscherer vor sich, aber trifft mit ziemlicher Sicherheit kaum andere Menschen an.

Na gut, also dann los. Das Blöde an Steinberg ist neben seiner großen Entfernung zum Rofan ein eigentlich immer zu überwindender Gegenanstieg bei der Steinberger Ache, will man in jenes Gebirge. Was allerdings kaum einer weiß: zum Fluss kann man auch mit dem Auto hinabfahren, unten hat's sogar eine kostenlose Parkgelegenheit. Diese eignet sich überdies perfekt, um die vorgestellte Tour als Runde zu gestalten. Unser Aufstieg führt uns zunächst der Straße zu Enter- und Durrahof entlang, zu letzterem führt eine kleine Abkürzung auf einem steilen Steig durch den Wald. Weiter geht's auf der Straße zur Kühlermahd und schließlich links auf kleinerem Schotterweg hinauf zur Enteralm. Auch hier kann man wieder prima durch die freien Wiesen abschneiden, um sich wenigstens ein bisschen Strecke zu sparen. Etwas oberhalb der Enteralm leitet ein Steig hinauf zum Ameiskogl, welcher darauf reizvoll hinüber zum Labeggalm unterquert wird. Schließlich kann man an den Almhütten erstmals ein weites Panorama gen Osten genießen, was wir natürlich auch tun. Der Hatsch hat indes noch kein Ende, noch ein kleines Stück muss eine Fahrstraße verfolgt werden, um zum Hochleger der Kreuzeinalm zu gelangen. Dort geht's dann aber endgültig bergwärts, und zwar auf dem Steig, der strikt gen Süden zu den weitläufigen Wiesenflächen am Roßkogl führt. Das letzte Stück auf den Gipfel durch gut ausgeschnittene Latschengassen ist dann nur noch Formsache. Deutlich über 3h Aufstiegszeit (T2) erfordern einen ausgiebigen Genuss des riesigen Gipfelpanoramas, das man hier oben hat; da stört dann die unförmige Mastanlage auch kaum mehr....

Doch zwei weitere Berge wollen heute auch noch erklommen werden - wenn man schon mal da ist, wie man so treffend sagt..... Vom Roßkogl geht's demnach wieder ein Stück hinab und dem breiten Weg zum Zireiner See. Hier tummeln sich für Gewöhnlich viele Leute, heute verirrt sich kaum einer hierher. Am Südufer des Sees spazieren wir entlang, wieder leicht bergan in richtung Marchgatterl. Kurz nach dem See verlassen wir dann aber den Wanderweg, um eine mäßig steile Wiesenrampe durch die Latschen hindurch zur weiten Hochfläche des Latschbergs aufzusteigen (gerade T3); hier werden erstaunlicherweise auch Kühe hochgeführt, was auf die Bodenbeschaffenheit freilich nachhaltigen Einfluss ausübt. Naja. Oben muss man dann nur noch ein paar Latschen auf Gassen durchdringen, um das ebenfalls sehenswerte Panorama am funkelnden Alu-Kreuz einsaugen zu können.

Schließlich kommt's aber natürlich noch zum dritten Gipfel, dem Höhepunkt (zumindest von den Metern) der Tour. Wir spazieren auf dem gleichen Weg, später dann wieder auf der Wanderautobahn zum Marchgatterl - dortselbst zweigen dann beschildert Pfadspuren ab, die direkt den Südrücken hinauf zum besteinmannten Gipfel der Marchspitze (ca. 1,5h ab Roßkogl incl. Latscherer) führen. Ein prima Platz jetzt, können wir hier nämlich noch die letzten Sonnenstrahlen des Tages genießen. Denn zum Abstieg geht's in den Schatten, und zwar lang...... Erstmal den schönen Wanderweg zur Angereralm hinab (incl. Blick zum Gufferer), danach dann auf Fahrwegen zur Grundache und schließlich den enormen Hatsch immer am Bach entlang zurück zum Parkplatz an der Steinberger Ache. Knapp 3h reine Gehzeit kommen da durchaus zusammen, zieht sich ziemlich. Macht aber nix, denn Herbsttage wollen bis zum allerletzten genutzt werden, wie man weiß....

Tourengänger: andl, maxl


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Kommentare (2)


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silberhorn hat gesagt:
Gesendet am 30. November 2016 um 19:42
Sali maxl
Schon lägst fällig: Gratulation zu den unzähligen schönen Fotos! Jeweils eine Augenweide.

Gruess
maria

maxl hat gesagt: RE:
Gesendet am 2. Dezember 2016 um 16:47
vielen Dank, das freut mich!!


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