Trekking zum Annapurna Sanctuary


Publiziert von SCM , 5. Dezember 2016 um 23:02.

Region: Welt » Nepal » Annapurna Himal
Tour Datum:10 November 2016
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: NEP 
Zeitbedarf: 12 Tage
Aufstieg: 10425 m
Abstieg: 10380 m
Strecke:131 KM

Das Annapurna Base Camp ist ein beliebtes Trekking Ziel in Nepal. Es liegt auf 4130 Metern über Meer mitten im Himalaya, am Fuss vom Hiunchuli, Annapurna South und Annapurna I. Doch das Base Camp ist nur eines der vielen Highlights auf dieser Trekking Reise. Neben dem Annapurna Base Camp kann man auch das Macchapucchare Base Camp besuchen, den Sonnenaufgang vom Poon Hill geniessen, durch Urwälder und an Reisterrassen vorbei wandern, und einsam gelegene Dörfer besuchen, um nur einige zu nennen. Vor oder nach dem Trekking lohnt es sich auch, einige Tage in Katmandu zu verbringen.

Wandertechnisch stellt diese Trekkingtour keine Herausforderung dar, und dank dem relativ langsamen Aufstieg sollte auch die Höhe für die meisten Wanderer kein Problem darstellen.

Sonntag, 06.11.2016

Am Sonntag, 06.11.2016 beginnt die Reise mit einem Nachtflug mit Oman Air von Zürich nach Muscat, Oman.

Montag, 07.11.2016
Nach einem kurzem Aufenthalt in Muscat geht es mit Oman Air weiter nach Kathmandu. Dort kommen wir am Nachmittag an. Auf den ersten Blick wird Kathmandu ein wenig chaotisch. Unzählige Menschen sind in Autos, auf Motorrädern und zu Fuss unterwegs. Dazwischen auch immer wieder Kühe. Viele Strassen sind nicht asphaltiert und auch die asphaltierten Strassen weisen grosse Löcher auf. Dadurch wird viel Staub aufgewirbelt, der sich in den kleinsten Ritzen festsetzt. Ausserdem sieht man teilweise noch die immense Zerstörung, die das Erdbeben von 2015 hinterlassen hat.

Wir sind im Shambaling Boutique Hotel einquartiert, wahrscheinlich einem der schönsten Hotels in Kathmandu, gelegen im ruhigen tibetischen Viertel der Stadt. Anschliessend gehen wir zu Fuss zur riesigen Stupa von Bodnath. Mit 36 Metern ist der Stupa einer der grössten seiner Art und zieht unzählige buddhistische Pilger aus ganz Nepal und der Himalaya-Region an. Vor allem im Morgengrauen und in der Abenddämmerung umrunden diese Pilger die Stupa im Uhrzeigersinn. Wir schliessen uns an und beobachten das Treiben. Neben den Pilgern sind auch viele Trekking-Touristen unterwegs. Als es dunkel wird gehen wir zurück zum Hotel zum Abendessen und Schlafen. Übrigens sollte mann in der Nacht besser nicht alleine unterwegs sein. Der Grund dafür sind aber nicht die Menschen, sondern die streunenden Hunde, die sich dann zu Rudeln zusammenschliessen und gefährlich werden könnten, besonders im Winter.

Dienstag, 08.11.2016
Am Dienstag geht es mit dem Sightseeing Programm weiter. Am Morgen besichtigen wir das wichtigste Hindu-Heiligtum in Nepal, den Tempel von Pashupatinath. Den eigentlichen Tempel dürfen nur Hindus betreten, die Tempelanlagen sind aber für alle zugänglich. Neben dem Tempel gibt es auf dem Gelände auch Verbrennungsstätten für Tote, die Arya Ghats und die Surya Ghats. Für viele Hindus gilt es als erstrebenswert sich hier nach dem Tod verbrennen zu lassen. Vor der Verbrennung wir die Leiche im Fluss Bagmati gewaschen und nachher auf einen Scheiterhaufen gelegt und mit Stroh bedeckt. Der älteste Sohn umschreitet anschliessend den Scheiterhaufen im Uhrzeigersinn fünf Mal und zündet den Scheiterhaufen anschliessend an. Nachdem die Leiche vollständig verbrannt wurde, wird die Asche in den Fluss gestossen. Leichenverbrennungen finden fast täglich statt und die Chance, dass man dabei zusieht ist ziemlich hoch. Es empfiehlt sich ein Tuch als Mundschutz gegen Staub und Gestank mitzunehmen.

Am Nachmittag besuchen wir die alte Königsstadt Patan. Patan ist eine der drei alten Königsstädte im Kathmandu Tal. Mittlerweile liegt die alte Stadt aber mitten in Kathmandu. Verglichen mit den beiden anderen Königsstädten, Bhaktapur und Kathmandu, hat der Durbar Square in Patan durch das Erdbeben nur wenig Schäden erlitten. Trotzdem sieht man die Zeichen überall.

Mittwoch, 09.11.2016
Heute fliegen wir mit Yeti Airlines von Kathmandu nach Pokhara. Der Flug ist nur kurz (~25 Minuten), bietet aber eine spektakuläre Aussicht auf den Himalaya. Dafür sollte man auf der rechten Seite des Flugzeuges sitzen. Für den Flug bekommt man Watte für die Ohren, damit man den Lärm der BAe Jetstream 31 nicht zu stark hört. Alle nepalesischen Airlines dürfen übrigens aus Sicherheitsbedenken nicht im Luftraum der EU fliegen, trotzdem ist das Fliegen in Nepal weitaus sicherer als das Autofahren. Man sollte sich allerdings nicht zu stark auf die Flugverbindung zwischen Kathmandu und Pokhara verlassen, da der Flug im Sichtflug stattfindet und deshalb nur bei gutem Wetter durchgeführt werden kann.

In Pokhara angekommen, quartieren wir uns in Mum's Garden Resort ein, einem Hotel in Lakeside Pokhara. Pokhara liegt am Phewa-See und ist beim Touristen ziemlich beliebt, vor allem als Ausgangspunkt für Trekkings im Annapurna-Massiv. Deshalb gibt es in Lakeside Pokhara auch jede Menge Restaurants, Hotels, Cafes und Outdoor Sportgeschäfte. Bei den Sportgeschäften dominieren kleine Läden, die gefälschte Markenartikel verkaufen. Es gibt aber auch einen echten North Face und einen echten Sherpa Laden. Wir erledigen die letzten Einkäufe für das Trekking und spazieren durch Lakeside Pokhara.

Donnerstag, 10.11.2016 (T2, 1070hm, 90hm, 14.1KM, 6h00)
Heute starten wir mit dem Trekking! Eine 90-minütige Busfahrt bringt uns zum Ausgangspunkt. Die Fahrt führt über einen kleinen Pass und danach über eine schlechte Strasse bis nach Nayapul. In Nayapul angekommen folgen wir auf einer staubigen Strasse dem Fluss Modi Khola der uns nach Birethanti bringt, einem grösseren Dorf mit vielen Teehäusern.

In der Mittagshitze gehen wir weiter der staubigen Strasse entlang, die uns meistens aufwärts, dazwischen aber auch immer wieder abwärts, weiter hinauf ins Tal führt. Neben uns sind viele andere Trekker unterwegs und wir treffen auch unzählige Maultier-Karawanen und Träger, die Proviant in die höher gelegenen Dörfer bringen. Noch ist von Einsamkeit keine Spur zu sehen. Am frühen Nachmittag kehren wir in einemTeehaus ein um dort Mittag zu essen. Ganz traditionell gibt es Dal Bhat.

Nach der Mittagspause wird die Strasse zusehends schlechter, steiler und enger. Schon bald endet die Strasse und wir gehen auf einem Fussweg weiter. Auf diesem erreichen wir die Dörfer Hille und Thikkhedhungga. Von hier aus müssen wir noch ungefähr eine Stunde weitergehen bis nach Ullery, unserem heutigen Ziel. Diese letzte Stunde führt uns fast ausschliesslich über Treppenstufen bergauf.

Gegen 16 Uhr erreichen wir Ullery, wo wir in einer kleinen Lodge übernachten. Für ungefähr 1000 nepalesische Rupien (~ 9 CHF) gibt es hier ein Zimmer mit heisser Dusche. Abendessen gibt es im schwach beheiztem Aufenthaltsraum. Von der Dachterrasse der Lodge hat man einen wunderbaren Ausblick auf den Machhapuchhare, dem Matterhorn des Himalaya.

Freitag, 11.11.2016 (T2, ▲1240hm, ▼340hm, 10.6KM, 5h40)
Um 07:00 gibt es Frühstück und bereits um 08:00 wandern wir los. Zuerst führt der Weg über Treppen immer weiter bergauf. Dabei kommen wir immer wieder an Lodges, Restaurants und Bauernhöfen vorbei. Im Hintergrund taucht auch ab und zu der Machhapuchhare auf. 

Nach gut einer Stunde werden die Häuser immer spärlicher und wir kommen in einen dichten Rhodondren- und Eichenwald. Durch diesen Wald gehen wir weiter bergaufwärts. Plötzlich lichtet sich der Wald ein wenig und mitten in der Lichtung liegt ein einsames Teehaus. Wir rasten kurz und trinken einen Ginger-Honey-Lemon Tee.

Nach der Rast geht es weiter bergauf. Gegen Mittag erreichen wir eine kleine Siedlung die aus 3 oder 4 Lodges besteht. Hier gibt es Mittagessen. Nach der Mittagsrast müssen wir noch eine Stunde weitergehen, bevor wir Lower Ghorepani erreichen, ein Dorf bestehend aus vor allem blauen Lodges. Wir bleiben heute Nacht allerdings in Ghorepani und müssen darum noch weitere 100 Höhenmeter zurücklegen, bevor wir bei unsere Lodge am oberen Dorfrand von Ghorepani ankommen. Dafür haben wir eine wunderbare Aussicht auf die Dhaulagiri Kette. Ausserdem gibt es in der Lodge wiederum heisses Wasser und für 100 Rupie (~0.90 CHF) auch Internet. Bald schon wird es aber neblig und kalt. Deshalb verbringen wir den Rest des Tages entweder im Schlafsack oder dicht am warmen Holzofen.

Samstag, 12.11.2016 (T2, ▲1140hm, ▼1460hm, 13.8KM,  8h20)
Heute starten wir besonders früh. Ohne Frühstück marschieren wir um 4:45 im Licht unserer Stirnlampen los Richtung Poon Hill. Der Poon Hill oberhalb von Ghorepani ist ein beliebtes Ziel von Trekkern um den Sonnenaufgang über dem Dhaulagiri- und Annapurna-Massiv zu beobachten. Allerdings ist das kein Geheimtipp mehr und so machen sich jeden Morgen Dutzende von Trekkern auf den Weg zum Poon Hill. Dementsprechend laut und eng ist es dann auch auf dem höchsten Punkt, den wir nach etwas weniger als einer Stunde erreichen.

In der Dämmerung warten wir auf den Sonnenaufgang, der dann auch planmässig um 6:15 eintrifft. Und tatsächlich: trotz der vielen Leute ist dieser Sonnenaufgang sehr schön, vor allem sobald die ersten Sonnenstrahlen den Gipfel der Annapurna South berühren. Kurz vor 7:00 haben wir uns satt gesehen und machen uns an den Abstieg. In der Lodge angekommen holen wir das Frühstück nach und packen nachher unsere Rucksäcke.

Bereits um 8:30 geht es dann weiter Richtung Tadapani. Dafür müssen wir zuerst nochmals bergauf gehen und den Deuralipass überqueren. Anschliessend geht es im leichten Auf und Ab dem Grat entlang, bevor dann der Abstieg nach Deurali beginnt. Dort angekommen trinken wir einen Tee. Als nächstes führt der Weg durch eine Schlucht weiter bergab. Mitten in der Schlucht liegt der kleine Ort Ban Thanti, wo wir zum Mittagessen rasten. Anschliessend geht es die Höhe halten um einen Berghügel und dann steil hinunter zu einem Fluss am Talboden. Natürlich müssen wir nach dem Überqueren des Flusses auf der anderen Talseite wieder hochsteigen. Allerdings ist es kein langer Aufstieg und so erreichen wir schon gegen 15:30 unsere Lodge in Tadapani. Auch dieses Mal gibt es heisses Wasser und einen beheizten Essensraum. Dafür gibt es nur manchmal elektrischen Strom und weder Handy- noch Internetsignal.

Sonntag, 13.11.2016 (T2, ▲890hm, ▼1410hm, 10.0KM, 4h50)
Mittlerweile ist es schon fast Routine: Aufstehen, Frühstück essen, Rucksack packen und dann los marschieren. Heute geht es zuerst durch Wälder und dann an Feldern vorbei steil bergab bis zum Fluss Kimrong Khola. Diesen überqueren wir mit Hilfe einer Hängebrücke. Anschliessend müssen wir auf der anderen Talseite wieder einige Höhenmeter aufsteigen, bevor es dann flach Richtung Gurjung geht.

Auf dem Weg nach Gurjung kommen wir zufällig genau zu Schulbeginn an einer kleinen Schule vorbei. Die Lehrer geben gerne Auskunft über die Schule, den Stundenplan, den Unterrichtsstoff usw., während die Schüler froh zu sein scheinen, dass die Lehrer durch uns beschäftigt werden :) Nach dem Besuch der Schule trinken wir in einer nahegelegenen Lodge einen Tee.

Anschliessend wandern wir noch weitere 90 Minuten leicht bergauf bis wird den oberen Dorfrand von Chomrong erreichen. Da sich unsere Lodge aber am unteren Dorfrand befindet, müssen wir wieder 150 Höhenmeter über Treppenstufen mitten durch das Dorf absteigen. Am frühen Nachmittag, noch vor dem Mittagessen, sind wir aber bereits dort.  Auch hier gibt es heisses Wasser, Handynetz und zuverlässiges Internet.

Montag, 14.11.2016 (T3, ▲2070hm, ▼1330hm, 17.3KM, 8h00)
Heute wandern wir das Tal des Modi Khola hoch, das uns in den nächsten Tagen zum Annapurna Base Camp führen wird. Wie schon so oft müssen wir aber zuerst einige 100 Höhenmeter absteigen, um einen Fluss zu überqueren. Auf der anderen Seite geht es wieder steil bergauf und dann an den letzten Bauernhöfen und Lodges vorbei nach Sinuwa.

In Sinuwa legen wir eine Teepause ein und gehen danach weiter ins Tal hinein. Zuerst führt der Weg flach Richtung Norden, doch schon bald steigt der Weg wieder an. Kurz vor dem Mittag müssen wir aber nochmals einige 100 Höhenmeter über eine steile Treppe bergab steigen, bis wir den kleinen Ort Bamboo erreichen, der nur aus einer Handvoll Lodges besteht.

Nach der Mittagspause in Bamboo geht es nochmals für 3 Stunden und 600 Höhenmeter weiter bergauf. Der Weg ist sehr schön. Manchmal führt er durch Bambuswälder, dann wieder über Wiesen. Man kann Affen hören und mit ein wenig Glück auch welche beobachten. Ausserdem rückt immer wieder der Machhapucchre ins Blickfeld. Kurz vor Sonnenuntergang erreichen wir Himalaya, unser heutiges Etappenziel.

Dienstag, 15.11.2016 (T3, ▲810hm, ▼450hm. 10.2KM, 5h20)
Am nächsten Morgen wandern wir weiter aufwärts, immer tiefer in die Bergwelt. Immer wieder bieten sich schöne Ausblicke auf die umliegenden Gipfel. Auch heute ist der Machhapucchre besonders dominant. Auf deutsch bedeutet dieser Name Fischschwanz, deshalb wird der Gipfel auch oft Fishtail genannt.

Obwohl der Berg einer der eindrücklichsten des Himalaya ist, wurde er aber offiziell noch nie bestiegen. Auf dem Gipfel wohnen gemäss dem Glauben von vielen Nepali nämlich Götter, die man durch eine Besteigung in ihrer Ruhe stören und damit verärgern würde. Eine britische Expedition hat 1957 einen Besteigungsversuch unternommen, dann aber 50 Meter unterhalb des Gipfels umgedreht und somit ihr Versprechen eingehalten, den Fuss nicht auf den höchsten Punkt des Machhapucchre zu setzen. Nach dieser Expedition wurde der Machhapucchre für heilig erklärt und keine Bewilligungen für eine Besteigung mehr erteilt.

Ungefähr 90 Minuten nach unserem Start in Himalaya erreichen wir den kleinen Ort Deurali. Nach einer kurzen Teepause gehen wir weiter. Unmittelbar hinter Deurali öffnet sich das Tal und wir können endlich an der Sonne weiter bergauf steigen. Kurz nach Mittag sind wir bereits am Ziel. Wir befinden uns bereits auf 3700 MüM und steigen deshalb nicht mehr weiter auf, um uns besser akklimatisieren zu können.

Gemäss dem Motto "Climb high, sleep low" steigen wir am Nachmittag hinter unserer Lodge noch 150 Höhenmeter weiter auf. Das lohnt sich nicht nur um besser schlafen zu können, sondern auch um die noch bessere Aussicht auf Machhapucchre, Annapurna South und Hiunchuli geniessen zu können.

Mittwoch, 16.11.2016 (T3, ▲600hm, ▼1490hm, 13.8KM, 5h50)
Obwohl ich mich am Abend davor noch nicht allzu schlecht gefühlt hatte und auch in der Nacht relativ gut geschlafen hatte, spürte ich am Morgen die typische Anzeichen einer milden Höhenkrankheit. Weil es aber nicht wirklich schlimm ist, entscheiden wir uns bis zum Annapurna Base Camp aufzusteigen, dann aber bis nach Himalaya abzusteigen.

Vom Machhapucchre Base Camp zum Annapurna Base Camp ist es nicht allzu weit. Zuerst führt der Weg noch relativ steil Richtung Westen, doch schon nach den ersten 300 Höhenmetern erreichen wir eine Hochebene und der Weg wird deutlich flacher. Nun zieht sich der Weg aber noch ein wenig, bevor wir dann nach knapp 70 Minuten das Annapurna Base Camp erreichen. Wir gehen an den Lodges vorbei und steigen auf die Gletschermoräne, von wo aus man einen sensationellen Ausblick auf den Machhapucchre und Annapurna I hat.

Nach einer ausgiebigen Fotopause und nachdem wir noch Gebetsfahnen aufgehängt hatten, steige ich wieder ab zum Machhapucchre Base Camp, gerade rechtzeitig zum Mittagessen. Anschliessend geht es gleich weiter dem Aufstiegsweg entlang zurück nach Himalaya.

Donnerstag, 17.11.2016 (T3, ▲170hm, ▼540hm, 3.2KM, 1h10)
Der frühere Abstieg vom Tag zuvor hatte zur Folge, dass heute nur eine kurze Wanderung auf dem Programm steht und ich schon um 10:00 in Dovan ankomme.

Nicht so schlimm, ich lege einen Ruhetag ein und verbringe die Zeit mit lesen, essen und schlafen :)

Freitag, 18.11.2016 (T2, ▲890hm, ▼1230hm, 11.1KM, 6h50)
Trotzdem bin ich froh, dass es am nächsten Tag wieder weiter geht. Wie üblich starten wir kurz nach 8:00. Viel Neues gibt es heute nicht zu sehen, da wir auf dem Aufstiegsweg zurück nach Chomrong gehen. Das Highlight des Tages sind zwei Himalaya-Tahr, die wir in Bamboo am gegenüberliegenden Hang beim Grasen beobachten können.

Das Mittagessen nehmen wir heute in Sinuwa ein und die Nacht verbringen wir wieder in der gleichen Lodge in Chomrong.

Samstag, 19.11.2016 (T2, ▲370hm, ▼1010hm, 12.0KM, 8h00)  
Neben Wandern steht heute auch ein Besuch von heissen Quellen auf dem Programm. Zuerst müssen wir dafür aber durch Chomrong hindurch an den oberen Dorfrand gehen. Anschliessend folgt ein steiler Abstieg nach Jhinu Danda. Nach der Teepause in einem Gasthaus gehen wir nochmals 150 Höhenmeter bergab, direkt an das Ufer des Modi Khola. Dort befinden sich heisse Quellen, die Jhinu Hot Springs. Der Eintritt kostet 100 Rupie (~ 0.90 CHF) und dafür kann man in 3 verschiedenen Becken mit heissem Wasser baden. Ein Bademeister wacht darauf, dass man sich vorher duscht und die Badesitten beachtet.

Nach dem Baden müssen wir wieder zurück nach Jhinu Danda gehen. Nach dem Mittagessen geht es weiter Richtung New Bridge. Dafür müssen wir zuerst wieder absteigen, auf einer Hängebrücke einen Fluss überqueren, um dann auf der anderen Seite wieder zurück auf die ursprüngliche Höhe zu gelangen. Für die nächste halbe Stunde geht es dann flach weiter, bevor nochmals ein kurzer aber steiler Abstieg nach New Bridge folgt.

In New Bridge geht es weiter bergab, bis ans Ufer des Modi Khola. Diesen überqueren wir mit Hilfe einer langen Hängebrücke, die ein wenig einsturzgefährdet wirkt. Weiter geht es dem Fluss entlang talauswärts. Zum Schluss des Tages müssen wir nochmals knapp 300 Höhenmeter aufsteigen, bevor wir kurz vor 17:00 unsere Lodge in Landruk erreichen.

Sonntag, 20.11.2016 (T2, ▲1160hm, ▼680hm, 12.4KM, 6h45)
In Landruk trifft man endgültig wieder auf die Zivilisation. Über eine Schotterpiste könnte man von hier aus mit einem Jeep den Baglung Highway erreichen. Für die ersten 2 Stunden des heutigen Tages folgen wir dieser Strasse. Im stetigen Auf und Ab geht es an Tolka vorbei bis nach Bherikharka.

In Bherikharka biegen wir von der Strasse ab und beginnen auf einem Wanderweg den letzten steilen Aufstieg des Trekkings bis nach Deurali. Nach der Mittagspause in Deurali wandern wir auf der anderen Seite des Hügelkamms weiter Richtung Australian Camp, das wir am späten Nachmittag erreichen.

Die Lodge im Australian Camp ist eine der schönsten des gesamten Trekkings. Auch die Aussicht auf die nun schon ein wenig weiter entfernten Gipfel ist einfach sensationell!

Montag, 21.11.2016 (T2, ▲15hm, ▼350hm, 2.5KM, 0h45)
Der letzte Tag des Trekkings stellt dann keine Herausforderung mehr dar. In weniger als 1 Stunde gehen wir nach Kande am Baglung Highway. Von dort fahren wir in knapp einer Stunde zurück nach Pokhara, wo wir gerade rechtzeitig für das Mittagessen eintreffen. Wie schon 2 Wochen davor gehen wir wieder ins AM/PM Cafe, das wirklich empfehlenswert ist.

Am Nachmittag besuchen wir das International Mountain Museum. Dort gibt es interessante Ausstellungen über die verschiedenen Volksgruppen die in Nepal leben, sowie - besonders interessant - über die Besteigungsgeschichte der vierzehn 8000er dieser Erde.

Dienstag, 22.11.2016
Sarangkot, ein kleines Dorf in der Nähe von Pokhara ist ein beliebtes Ziel für Touristen. Vom höchsten Punkt des Dorfes, der auf einem kleinen Hügel liegt, hat man einen schönen Ausblick auf das Annapurna-Massiv, den Phewa Lake und Pokhara. Besonders gut ist die Aussicht bei Sonnenaufang. Wir fahren kurz vor 05:00 bei unserem Hotel ab und erreichen nach einer halbstündigen Fahrt den Parkplatz. Von dort ist es ein kurzer 10-minütiger Spaziergang zum höchsten Punkt. Leider sind wir nicht die einzigen Besucher. Neben uns warten noch Dutzende andere Frühausteher auf den Sonnenaufgang. Wenn man also nach einem ruhigen Ort sucht ist man hier definitiv falsch. Der Sonnenaufgang entschädigt dann allerdings für die Strapazen. Leider zieht aber schon bald dichter Nebel auf, so dass wir nichts mehr sehen können. Wir entschliessend uns bald, wieder zurück zum Hotel zu fahren.

Da der Tag noch jung ist, entscheiden wir uns nach dem Frühstück eine kleine Wanderung zur Shanti Stupa, auch bekannt als World Peace Pagoda, zu unternehmen. Dazu gehen wir zum Phewa Lake, überqueren diesen mit einem Ruderboot und folgen anschliessend dem markierten Pfad zur Shanti Stupa. Die Aussicht von dort über Pokhara und das Annapurna Massiv ist mindestens eben so gut wie vom Sarangkot. Eine ausführlichere Beschreibung der Wanderung findet sich hier.

Mittwoch, 23.11.2016
Nach den 13 Wandertagen steht heute ein Erholungstag auf dem Programm. Wir verbringen den Tag mit schlafen, essen, lesen und Souvenirs einkaufen.

Donnerstag 24.11.2016
Auch heute steht nicht besonders viel auf dem Programm. Kurz nach dem Frühstück fährt bereits unser Bus los Richtung Katmandu. Die erste halbe Stunde geht es durch die Stadt und nachher weiter nach Leknath. Anschliessend wird die Strasse deutlich schlechter und kurviger. Für die nächsten Stunden führt uns diese Strasse weiter bis nach Khanikhola. Unterwegs sind vor allem viele andere Busse und Lastwagen. Die fahren zumindest bergauf oft im Schritttempo und halten den restlichen Vekehr stark auf. Das führt zu riskanten Überholmanövern. Glücklicherweise sind die Fahrer in Nepal aber einigermassen rücksichtsvoll und bremsen für entgegenkommenden Verkehr ab.

In Khanikhola beginnt die Fahrt über einen Pass. Auf der Passhöhe angekommen, können wir bereits Kathmandu sehen, und innerhalb von einer weiteren Stunde sind wir dann auch schon bei unserer Unterkunft angelangt. Insgesamt dauerte die 180-Kilometer Fahrt von Pokhara nach Kathmandu ein wenig länger als 8 Stunden.

Freitag, 25.11.2016
Der Freitag stand ganz im Zeichen der Rückreise in die Schweiz. Gegen Mittag verlassen wir das Hotel und fahren zum internationalen Flughafen von Kathmandu. Dort erfahren wir, dass unser Flug verschoben wurde und fast 2 Stunden später als geplant abfliegen wird. Irgendwie schaffen wir es aber die lange Wartezeit zu überbrücken und pünktlich um 17:00 fliegen wir los Richtung Abu Dhabi. Für die Verspätung werden wir mit einem super Ausblick auf den Sonnenuntergang und den Himalaya belohnt!

Samstag, 26.11.2016
Nach einem 7 Stunden Aufenthalt in Abu Dhabi geht es mit Etihad weiter nach Zürich. Dort landen wir als erstes Flugzeug kurz nach 06:00.


Allgemeine Tipps:
- Das Wasser in Nepal sollte nicht getrunken werden, und wenn möglich auch nicht zum Zähneputzen verwendet werden. Idealerweise wird das Wasser vor dem Trinken abgekocht und mechanisch gefiltert. Das ist nicht immer möglich, dann sollte man es aber zumindest entweder kochen oder filtern.
- Grundsätzlich ist das Wetter im Himalaya im Oktober und November am besten und die Sicht am klarsten. Im Oktober hat es noch viele Touristen, während in der zweiten Novemberhälfte deutlich weniger Menschen unterwegs sind. Dafür wird es zumindest in der Nacht schon deutlich kühler.
- Wenn nicht gerade Monsun ist, ist Nepal ein staubiges Land. Es empfiehlt sich ein Tuch mitzunehmen das als Mundschutz und als Kälteschutz für das Gesicht verwendet werden kann.
- Die meisten Trekkinggruppen werden von einem lokalen Guide begleitet. Es gibt viele verschiedene Anbieter solcher Touren und die Guides sind sehr unterschiedlich. Es ist empfehlenswert sich vorher ausführlich über den Anbieter zu informieren.

Tourengänger: SCM


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Kommentare (4)


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Gelöschter Kommentar

SCM hat gesagt: RE:
Gesendet am 6. Dezember 2016 um 13:11
Danke! Nepal und der gesamte Himalaya ist wirklich einen Besuch wert! Ich gehe definitiv nochmals hin, dann vielleicht Upper Mustang oder Lhadak.

Dodovogel hat gesagt:
Gesendet am 13. Dezember 2016 um 14:42
Wow tolle Reise! Warst du individuell unterwegs oder wurde der Trek von einem Reiseveranstalter organisiert?

SCM hat gesagt: RE:
Gesendet am 15. Dezember 2016 um 11:34
Der Trek war organisiert, mehr dazu schreibe ich dir gleich per PM.


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