Saisonauftakt am Nünalpstock 1901m


Publiziert von Bergamotte , 13. November 2016 um 18:28.

Region: Welt » Schweiz » Luzern
Tour Datum:12 November 2016
Ski Schwierigkeit: WS
Wegpunkte:
Geo-Tags: Hagleren und Giswilerstöcke   CH-LU   CH-OW 
Zeitbedarf: 4:15
Aufstieg: 1000 m
Abstieg: 1000 m
Strecke:13km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PW ins Gitziloch od. ein paar Hundert Meter weiter
Unterkunftmöglichkeiten:Alprestaurant Stäldeli
Kartennummer:245S (R. 380b, 381b)

Im Waldemmental hab ich die Sommersaison letzte Woche gebührend beendet. Und hier lanciere ich auch die Skitourensaison, genauer am Nünalpstock und der Haglere. Beide Gipfel lassen sich über zwei Varianten erreichen. Die Südrouten ab Sörenberg versprechen bei Neuschnee wie heute genussvolle Abfahrten. Trotzdem entschied ich mich für die Nordvariante. Skifahrerisch ist das unbedeutend, aber landschaftlich sehr reizvoll und im Aufstieg zum Nünalpstock ist Einsamkeit fast garantiert. So durfte ich bereits zum Saisonauftakt ausgiebige Spurarbeit verrichten.

Das Auto deponiere ich beim Abzweiger kurz vor P. 1289 (kleiner Parkplatz). Das ist nicht der Weisheit letzter Schluss. Besser ich hätte es gleich im Gitziloch gelassen oder wäre noch etwas weiter ins Schaftelemoos gefahren, wo die R. 381b beginnt. So habe ich bereits jede Menge Energie verbrannt, als ich schliesslich die offizielle Route erreiche. Diese ist bis zum Sattelpass (1584m) durch einen Sologänger dürftig angespurt, anschliessend muss ich wieder selber ran.

Den Bärenturm umgeht man ostseitig über die Forststrasse, um anschliessend in beliebiger Linie den Gratrücken und damit die Looegg zu erreichen. Wie erhofft liegt auf dem windexponierten Grat etwas weniger Schnee als in den Flanken, denn der Weg zum Nünalpstock ist noch weit und die Spurarbeit äusserst kräfteraubend. Die frisch verschneite Landschaft kommt einem Wintermärchen gleich. Der Hochnebel setzt der Szenerie noch die Krone auf. Nach einer kurzen Abfahrt (mit Fellen) folgt der Aufstieg zum unauffälligen Haldimattstock (1792m). Gut erinnere ich mich an eine Tour diesen Frühsommer bei Regenwetter, welche das gesamte Gebiet in einen einzigen Sumpf verwandelt hat (*Sörenberg Nord). Heute hingegen könnten die Verhältnisse besser nicht sein.

Einen weiteren Abrutscher später folgt der Schlussaufstieg zum Nünalpstock (1901m). Steilstellen sucht man auch hier vergebens, sprich die ideale Route für heikle Tage. Auf dem Hauptgipfel pausieren drei Türler, welche von Sörenberg aufgestiegen sind, ansonsten herrscht Ruhe. Ganz im Gegensatz zur benachbarten Haglere, wo seit längerem emsiger Betrieb herrscht. Im stampf mir ein Pausenplätzchen in die Schneemassen und kümmere mich um die dringend benötigte Kalorienzufuhr. Gleichzeitig drückt der Hochnebel nach oben und verschluckt die soeben begangene Route - eindrücklich. Übrigens, als Abfahrt wäre diese Variante gänzlich ungeeignet, sie müsste zu einem bedeutenden Teil mit Fellen absolviert werden.

Der Übergang zur Haglere fehlt - wenig überraschend - auf der Skitourenkarte. Er erfolgt ungefähr über den Sommerweg, immer der Wildruhezone "Teufimatt" entlang. Im Abstieg in den Teufimattsattel (1799m) müssen die Skier im Bereich der Drahtseile kurz getragen werden. Den Rest kann man, falls genug Schnee liegt (wie heute), abrutschen. Der Wiederaufstieg durch Wald zur Haglere (1949m) erfordert nochmals ganzen Einsatz, die Schneemengen sind beträchtlich. Erschwerend hinzu kommen die elenden CT40-Felle an meinen Steinski (wären heute nicht nötig gewesen), welche wieder mal den Dienst versagen; höchste Zeit, die Dinger auszumustern. Wer ein gebrauchtes Paar verkaufen möchte (Allround od. leichter Freeride, Länge 170-178cm, mit Bindung und Fellen), darf sich gerne bei mir melden.

Das Gros der Türler ist um diese Uhrzeit bereits abgefahren. Ich geniesse ein letztes Mal den herrlichen Blick über den Hochnebel zum Hohgant und zur Schrattenflue. Und in meinem Rücken fast die gesamten Unterwaldner Alpen. Das Entlebuch selber liegt unter der grauen Decke versteckt. Die Abfahrt zählt auf dieser Überschreitungstour - ich hab es bereits angetönt - nicht zu den Höhepunkten. Trotzdem sind ein paar schöne Schwünge möglich, namentlich im obersten Teil bis zum Dählebode und später nochmals im Bereich vom Bleikenboden. Der recht flache Mittelteil kann wider Erwarten ohne grosse Stöckelei gefahren werden. Beim Parkplatz Gitziloch verbleiben fünf Minuten Fussmarsch zurück zum Auto.


Zeiten
2:05  Haldimattstock (Grossteil gespurt)
0:50  Nünalpstock (gespurt)
0:45  Haglere (gespurt)
0:35  Gitziloch

Tourengänger: Bergamotte
Communities: Skitouren


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Kommentare (2)


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Felix hat gesagt:
Gesendet am 3. Januar 2017 um 22:03
herrliche Runde - hatten wir denn ausgangs 2016 bereits mal Winter ;-) ?

lg Felix

Bergamotte hat gesagt: RE:
Gesendet am 4. Januar 2017 um 11:53
Irgendwas war da mal, aber die Erinnerungen sind nur noch ganz blass...


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