Damülser Runde mit einer Spitze und zwei Blanken


Publiziert von Grimbart , 15. November 2016 um 21:09.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Bregenzerwald-Gebirge
Tour Datum:28 Oktober 2016
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 5:15
Aufstieg: 1040 m
Abstieg: 1040 m
Strecke:ca. 13,6 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit der Landbuslinie 40 von Dornbirn, Bahnhof, nach Au, Gemeindeamt. Weiter mit der Linie 43 bis nach Damüls, Uga-Lift
Zufahrt zum Ankunftspunkt:s.o.
Kartennummer:ÖK-25V Nr. 1224-Ost (Bezau); F&B WK-Nr. 5364 (Hinterer Bregenzerwald/Kleinwalsertal/Damüls)

Die Höhenwege bei Damüls haben dem Wanderer viel zu bieten. Je nach Lust und Laune lassen sich bis zu acht Gipfel in die Damülser Runde einbauen. Bei den vielen Kombinationsmöglichkeiten gibt es jedoch nur einen einzigen Gipfel, der bei allen Varianten bestiegen wird, den Ragazerblanken. Und wer es anspruchsvoll will, für den gibt es auf der Runde die Damülser Mittagspitze. Außerhalb der (Lift-)Saison kann's dann schon mal vorkommen, dass man den Gipfel für sich allein hat. Aber den Ausschlag für die Damülser Berge gab im Endeffekt die an diesem Spätherbsttag zu erwartende grandiose Fernsicht. Und dabei wurde ich auch nicht enttäuscht.

 

Für den Aufstieg zur Ugner-Höhe wählte ich diesmal den kürzesten Anstieg über Walisgaden. Dieser beginnt gleich hinter der Talstation und führt in einem Linksbogen durch eine Wiese hinauf zu einem Fahrweg. Auf diesem dann an zwei Appartement-Häusern vorbei und gleich danach den Markierungen nach links folgend über die Bergwiesen hoch. Beim Aufstieg über die Wiesen nach Walisgaden kreuzt man in weiterer Folge noch zweimal den Fahrweg. Die gut sichtbaren Markierungen lassen dabei aber keine Zweifel über die richtige Wegführung aufkommen.

Bei Walisgaden folgt man dem Fahrweg bis zur ersten Rechtskehre und wechselt gleich danach nach links auf einen Wanderweg. Über diesen lässt sich eine weite Schleife abkürzen. Wieder am Fahrweg führt gleich eine Art Ziehweg nach links zu einem mit ein paar Tannen bestandenen Rücken. Über diesen nun direkt hoch bis zu den Wiesen bei der Vorderen Ugaalpe, wo sich die Damülser Mittagspitze erstmals in ihrer ganzen Pracht zeigt. Dem Wiesenpfad folgend wandert man schließlich der Ugner Höhe entgegen.

Bei der Ugner Höhe laufen mehrere Wege zusammen. Fürs Erste bleibt man dem oberen Fahrweg bis zur nächsten Wegverzweigung treu. Hier nach rechts und auf einem breiten Weg bis links bei einem Wegweiser der Steig zum Gipfel abzweigt. Dieser führt in zahlreichen Kehren über die SO-Rippe bis unter die Gipfelschrofen. Je höher man steigt desto ruppiger, felsiger und steiler präsentiert sich der Steig. Unter den Gipfelschrofen dreht er schließlich nach SW ab und traversiert ausgesetzt hinüber zum Südgrat.

Dies ist die heikelste Stelle im Auf- und Abstieg, die mit einem dicken Hanfseil gesichert ist. Das schmale erdige Steiglein, dass bei trockenen Verhältnissen problemlos zu begehen ist, zeigte sich an diesem Herbsttag von seiner matschigen und schmierigen Seite, sodass ich schon nach wenigen Schritten auf die Felsen rechts davon auswich. Der Abstieg gestaltete sich dann auch dementsprechend heikel. Mit der „Schmierseife“ an den Sohlen ein Balanceakt wie beim Gang über rohe Eier, bei dem das Hanfseil dann doch einmal willkommen war. Bei Nässe obliegt es jedenfalls der Eigenverantwortung, ob man bereit ist, das Risiko einzugehen. An diesem Tag waren die Verhältnisse an der Grenze des Vertretbaren.

Allein an der Mittagsspitze vertrieb mich alsbald der aufkommende Wind. Die Mittagsrast war sowieso am benachbarten Hochblanken geplant. Aufgrund der matschigen Verhältnisse gestaltete sich der Abstieg dann doch ein wenig zeitraubender als geplant. Auf einer Höhe von etwa 1.960m achte man bei einer Linkskehre auf eine undeutliche Pfadspur, die nach rechts abzweigt. Über diese hinunter bis zu einem deutlichen Steig, der ohne großen Höhenverlust um den Südrücken der Mittagsspitze herumführt. Sollte man die Abzweigung versäumen so hat man bei der vorletzten Kehre nochmals die Möglichkeit auf den genannten Steig zu wechseln.

Um den Südrücken herum geht’s im Anschluss über sanfte Weideböden hinüber zum Sattel zwischen Mittagsspitze und Hohem Licht. Dem Trampelpfad über den O-Grat folgend steht man schließlich wenige Minuten später vor den Verbauungen am Hohen Licht. Am Weg hinab in den Hochblankensattel (1.976m) sind wieder ein paar Höhenmeter herzuschenken. Danach wechselt der Steig in die NO-Flanke des Hochblanken. Durch diese dann in zwei Kehren steil hoch zum Gipfelplateau des Hochblanken. Im Gegensatz zur Mittagsspitze zeigte sich hier der Steig – dank dem Nachtfrost – von seiner griffigen Seite. Kein Einsinken und guter Grip, so wie man sich das an der Mittagsspitze auch gewünscht hätte.

Vom Hochblanken führt der Pfad zunächst hinab in eine Scharte. Die ersten zwei Kammerhebungen werden in der Folge links durch die Grasflanken umgangen. Danach folgt die Trampelspur im wesentlichen der Kammhöhe bis vor den Ragazerblanken. Hier nach links kurz steil hoch bis zu einer Weggabelung bei der Bergstation eines Sesselliftes. Geradeaus ließe sich der Gipfel des Ragazerblanken links umgehen, dies wäre aber angesichts des Rundum-Panoramas vom Gipfel eine Banausentat, zumal der nach rechts abzweigende Weg über den Kamm hoch zum Ragazerblanken keine Herausforderungen an den Wanderer mehr stellt. Die einzige Herausforderung an diesem Tag stellte bereits seit dem Hochblanken die tiefe und matschige Spur des Wanderwegs dar, die mich großteils dazu bewegte auf die Grasspuren daneben auszuweichen.

Da vom Ragazerblanken direkt ein Steig durch die steilen Hänge hinunter zu dem Höhenweg führt, kann man sich auch den Weg zurück zur Bergstation ersparen. Danach geht’s weiter genussvoll auf den Hübschen Bühel auch Sünserkopf genannt zu, der allerdings nicht überschritten wird. Von der Weggabelung am Südrücken ließe er sich allerdings problemlos besteigen. Bei sich zusehends verbessernden Wegverhältnissen ging's sodann über den Südrücken hinab in das weite Sünser Joch.

Beim Sünser Joch laufen nun mehrere Wege zusammen, die für den Abstieg nach Damüls unterschiedliche Varianten ermöglichen. Besonders beliebt ist dabei die Variante über die Sieben Hügel. Mich reizte hingegen der etwas weitere Abstieg über die Ragazalpe. Zu Beginn führt eine Wiesenspur schräg nach links über die sanften Hänge hinunter. Der Pfad dreht dann schließlich nach Westen ab. Ein paar Bacheinschnitte querend geht’s weiter bergab bis der Weg in einen Alpweg mündet. Mit Zitterklapfen & Co vor der Nase geht’s in der Folge über den Alpweg nahezu eben hinaus zur Ragazalpe.

Ab der Ragazalpe hält man sich weiterhin an den Fahrweg, der in wenigen Schleifen zu den Talstationen des Sunnegg- und Hasenbühelliftes hinabführt. Hier waren die Revisions- bzw. Vorarbeiten für die Wintersaison bereits in vollem Gange. Eine gute ¼ Stunde später war dann schließlich auch der Ausgangspunkt, Damüls-Uga erreicht.

 

Gehzeiten:

Damüls, Ugalift Talstation – GH Walisgaden – Ugner Höhe (ca. 55'') – Damülser Mittagspitze (ca. 50'') – Hohes Licht – Hochblanken (ca. 1' 00'') – Ragazerblanken (ca. 40'') – Sünser Joch (ca. 30'') – Ragazalpe (ca. 35'') – Sunegglift Talstation – Damüls, Ugalift Talstation (ca. 45'')


Tourengänger: Grimbart
Communities: Bregenzerwald


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