Einsamkeit und winterliche Stimmung im Ducantal


Publiziert von nwm , 26. Oktober 2016 um 21:01.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Davos
Tour Datum:22 Oktober 2016
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 720 m
Abstieg: 1240 m
Strecke:Sertig Sand - Pt. 2044 - Pt. 2279 - Pt. 2400 - Fanezfurgga - Fanezmeder - Oberalp - Davos Monstein - Pt. 1505 - Davos Monstein RHB
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Sertig Sand
Zufahrt zum Ankunftspunkt: cff logo Davos Monstein RHB
Kartennummer:http://map.geo.admin.ch 1:25'000

Diese Aussichtsreiche tour stand schon anfangs Sommer auf der Wunschliste und wurde immer hinausgeschoben. Jetzt wurde nutzte trotz kühlen Temperaturen das kurzfristig angekündigte Schönwetterfenster dafür genutzt. Die Bedingungen waren gut – so war es zumeist sonnig mit leichtem Südwestwind, Nullgradgrenze bei 2000 m und durch Niederschlag in den vergangen Tagen war eine kleine Schneedecke zu erwarten.

Gestartet wurde mit dem ersten Bus von Davos Platz nach Sertig Sand, sodass um etwa 08:30 losgelegt werden konnte als die ersten Sonnenstrahlen die Berggipfel goldig schimmern liessen. Dem gut markierten Weg folgt man und zweigten beim Ort Wasserfall nach oben in den inzwischen herbstlich gelben Wald ab. Über dem Wasserfall, den man jetzt zwar hören aber nicht sehen konnten, steigt kurz ab und wollten bei Pt. 2044 die Brücke den Ducanbach passieren.

Ein erster Schreck, die Brücke war bereits abgebaut worden, wohl um nicht von Schneemassen beschädigt zu werden. Nun war guter Rat teuer, denn das eiskalte Gewässer sprudelte gehörig und ein hüpfen über die Steine war unmöglich, da alle mit einer dicken Eisschicht überzogen waren. So ging eine gute halbe Stunde mit der Suche nach einer Alternative verloren und dann wurde entschieden, ein paar grosse Steine adäquat zu placieren und die Hüpfer zu wagen – mit Erfolg. Weiter ging es unschwer über einen zugefrorenen Bach und dann sehr angenehm auf gut sichtbarem Weg durch das Ducantal. Die Aussicht im Tal auf Mittaghorn, Plattenflue und die Ducankette ist sehr lohnend. Nordöstlich ragt das Flüela Schwarzhorn dominant über den Sattelhorngrat hervor. Spätestens jetzt bereute ich, keinen anständigen Photoapparat mitzuführen.

Während einer kurzen Pause bei Pt. 2279 erkundete ich die Gegend und fanden nordlich eine interessante Höhlenformation und auf dem Strel-Gipfel bei Pt. 2842 konnten zwei Steinböcke ausgemacht werden, die sich hochwagten. Grundsätzlich wird man auf dieser Wanderung mit viel Natur belohnt. So gab noch eine Gruppe Schneefinken, eine Gemse und fanden reichlich Fuchs- und Schneehasenspuren im Schnee. Es folgte ein kurzer aber steiler Aufschwung nordwestlich der zackigen Felsen bei Pt. 2390 auf noch knapp erkennbarem Wanderwegpfad. Bei Pt. 2400 war es dann wegen Steinschlaggefahr wichtig, nach Nordenost zu kehren. Dann ging es im Schnee direkt zum Wegweiser der Fanezfurgga auf 2580 m. 

Bei der Fanezfurgga kann man auch in 3.5 h nach Bergün abzweigen. Die Verlockung war gross, aber auf überzuckertem Geröll wurde direkt zu den Alphütten bei Fanezmeder abgesteigen.  Dabei zeigte sich eine entgegenkommende Zweiergruppe ob meiner Präsenz überrascht – Sie kannten wohl die Abgeschiedenheit dieser tour.  Auf grasigem Weg ging es weiter nach Oberalp, wo südwestlich des Oberalpbachs durch den Rüggsitenwald weiter nach Davos Monstein abstiegen. In Davos Monstein liesse sich die örtliche Brauerei freitags von 16:00 bis 19:00 besichtigen, schade war heute Samstag. So ging es noch gut 200 m zur Davos Monstein RHB Haltestelle ab. Bei guter Witterung empfiehlt sich dafür die etwas versteckt angedeutete Abkürzung zu Pt. 1505, dann kann man entweder über den Kuhweg direkt weiter oder via Pt. 1445 absteigen. Die grosse Schlaufe über die Strasse (Schranke Lawinengefahr) sollt man sich sparen, wenn es die Knie noch vertragen.
 
Grundsätzlich eine gemütliche Wanderung in geologisch und biologisch interessantem Gebiet – etwas abseits der Tourismus Hotspots mit möglichen Varianten auf Gipfel (Älplihorn, Chrachenhorn). Abgesehen von der abgebauten Brücke gut erreichbar und auch bei Schnee gut begehbar (T3 bzw. T2 ohne Schnee, Steigeisen und Pickel brauchte man gar nicht erst auspacken) – insgesamt sehr lohnend.

Tourengänger: nwm


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