Mit dem Burtschakopf in die Herbstsaison


Publiziert von Grimbart , 26. Oktober 2016 um 15:14.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Verwallgruppe
Tour Datum:24 September 2016
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 4:15
Aufstieg: 780 m
Abstieg: 780 m
Strecke:ca. 10,7 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit den ÖBB nach Bludenz, Bahnhof. Weiter mit Landbuslinie 90 nach Wald. a. Arlberg, Göttschlig (oder Klösterle, Hst. Stockinger)
Zufahrt zum Ankunftspunkt:s.o.
Kartennummer:Kompass WK-Nr. 32 (Bludenz/Schruns/Klostertal); ÖK-25V Nr. 2225-West (Klösterle a. Arlberg)

Zum Auftakt in den Wanderherbst zog es mich diesmal ins Verwall. Die Region rund um den Sonnenkopf mit seinen zahlreichen Feuchtwiesen und Moorlandschaften ist im Herbst mit seiner Farbenpracht nie verkehrt. Dazu weiß das Lechquellengebirge mit seinen Felsgestalten jenseits des Klostertals zu begeistern. Bei einer Umrundung des Burtschakopfs lassen sich die herbstlichen Moorlandschaften von Obermoos, Unter- und Obermurich mit einer aussichtsreichen Höhenwanderung verbinden, die mit dem Abstecher zum schmalen Gipfel eine alpine Note verleiht bekommt.

 

Mit der Sonnenkopfbahn schwebt man bequem von Wald. a. Arlberg zum Ausgangspunkt der Rundtour. Oben angelangt lässt sich im Osten bereits die formschöne Spitze des Burtschakopfs erblicken. Bis dorthin dauert's aber noch ein wenig. Etwas oberhalb der Bergstation hält man sich bei einer Weggabelung rechts und folgt dem Fahrweg, der bald einmal in einen einfachen Ziehweg übergeht, über einen Rücken hinauf zum Schlossboden. An einer Anhöhe links vorbei wechselt man bald darauf nach links auf einen einfachen Steig. Dieser führt neben der Skipiste über den Schlossboden hinauf und dreht auf etwa 2.000m nach Osten ab.

Nach dem Schlossboden wartet der herbstliche Gang über die Feuchtwiesen und Moore von Obermurich. Ein kupiertes Gelände mit einigem Auf und Ab, dass großteils noch im Schatten des Glattingrats lag. Vom Schlossboden führt der Steig zunächst einmal hinab auf einen Boden. Unter einem Skilift hindurch folgt danach eine kurze Steilstufe über die man schließlich das wellige Plateau von Obermurich erreicht. Abermals an zwei Liftstationen vorbei verlässt man das Skigebiet endgültig um bald darauf in wenigen Kehren zu einem Geländerücken emporzusteigen. Hier trifft man nun auch auf den vom Jöchle heraufführenden Wanderweg.

Dem Rücken kurz aufwärts folgend quert man schließlich oberhalb von Lawinenverbauungen in ein kleines Kar hinüber. Durch dieses hinauf steht man wenige Minuten später am Burtschasattel. Von dort über eine Grasrippe gerade hoch bis knapp unter den Grat. Bei einem kleinen Grasabsatz schließlich nach links hinaus zum schmalen Gipfelgrat des Burtschakopfs. Über diesen geht’s nun ausgesetzt, ein paar Schrofen rechts umgehend und zum Schluss mit Drahtseilgeländer gesichert zum Gipfel des Burtschakopfs. Viel Platz bietet dieser nicht und dennoch kann er mit ein wenig Komfort in Form von drei Holzbalken aufwarten.

Wieder zurück am Burtschasattel wartet der Abstieg zur Thüringeralpe. Die Bergumrahmung des Nenzigasttals mit Kaltenberg, Pflunspitze und Östl. Eisentalerspitze stets vor Augen steigt man auf schmalem Pfad bergab in die von Wasserläufen durchzogene Hochwanne. Dabei achte man im oberen Teil aber auf die Markierungen! Denn ein wenig unterhalb des Burtschasattels verleitet ein geradeaus führender Steig, der wesentlich deutlicher ausgeprägt ist als der markierte Steig, zu einem Verhauer.

Unten an der Karschwelle traf ich unverhofft auf den Hirten der Thüringeralpe, der gerade mit „Aufräumarbeiten“ beschäftigt war. Die Weidezäune mussten abgebaut werden. Für einen kurzen Plausch über seine Arbeit hier oben hatte er aber dennoch Zeit. Ein vorausschauender Gastgeber ist er zudem auch. Für durstige Wandersleut' hat er nämlich bei der Alphütte ein „Notdepot“ angelegt. Eine kühle Schale vom Hopfentee war mir für meine Brotzeit dann auch sehr willkommen. Zuvor folgte ab der Karschwelle aber noch ein steiler Abstieg über die herbstlichen Hänge. Das alpine Ambiente der Eisentaler- und Kaltenberggruppe erweitert sich dabei um das Arlberggebiet mit Valluga und den Felsgestalten der Wildgrubengruppe. Herbstgenuss pur im stillen Nenzigasttal, dass sich auch auf einem eigenen Höhenweg umrunden ließe.

Von der Thüringeralpe führt der Höhenweg entlang der Ostflanke des Burtschakopfs aus dem Nenzigasttal hinaus. Nach einem kurzen Abstieg zwischen Buschwerk gelangt man zu einer Wegverzweigung. Hier bleibt man dem Höhenweg treu, der über schöne Wiesen und Waldlichtungen auf die N-Seite des Burtschakopfs führt. Herbstliche Feuchtwiesen und Moorlandschaften prägen diesen Wegabschnitt. Danach folgt ein kurzes Fahrweg-Intermezzo bis zur Bärenfalle, wobei man sich – so man nicht ins Klostertal absteigen möchte – zunächst links und dann rechts hält.

Bei der Bärenfalle führt ein steiler und rutschiger Steig durch Buschwerk hinauf zum sog. Jöchle, einem mit Alpenrosen und Heidelbeeren überwachsenen Geländerücken. Beim Jöchle nimmt man den unteren Steig und folgt diesem hinüber ins Obermoos. Der Name ist hier Programm. Kleinere und größere Wässerchen sorgen für feuchte Verhältnisse. Über eine Steilstufe werden die Feuchtwiesen von Obermoos schließlich verlassen und die von Untermurich betreten. Damit wäre man auch wieder im Skigebiet des Sonnenkopfs angelangt. Über die Böden von Untermuri wandernd steuert man schließlich – unter einem Lift hindurch – die Verbauungen am Sonnenkopf an. Im Gegensatz zur Früh war das Bärenland bei der Bergstation nun in fester Kinderhand. Ein „Abenteuerspielplatz“ für die kleinen Gäste.

 

Gehzeiten:

Sonnenkopf, Bergstation – Obermurich – Burtschasattel (ca. 1' 25'') – Burtschakopf (ca. 10'') – Thüringeralpe (ca. 45'') – Bärenfalle, Höhenweg (ca. 50'') – Untermurich – Sonnenkopf, Bergstation (ca. 1' 05'')


Tourengänger: Grimbart


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Kommentare (1)


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Nic hat gesagt:
Gesendet am 27. Oktober 2016 um 12:55
Schöne Tour und tolle Impressionen! Gratuliere! Ich möchte nächstes Jahr gerne mal den Übergang von der Omesspitze via Nenzigastkopf machen.

VG Nico


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