Laber, Ettaler Mandl und Aufacker - zu Besuch bei alten Bekannten


Publiziert von klemi74 , 3. November 2016 um 08:25.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Ammergauer Alpen
Tour Datum:24 Oktober 2016
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Klettersteig Schwierigkeit: K2- (WS-)
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 6:30
Aufstieg: 1300 m
Abstieg: 1300 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Parkplatz Laberbergbahn in Oberammergau. Im Ort den Beschilderungen zur Seilbahn, alternativ denen zum Hallenbad "Wellenberg" (liegt direkt daneben) folgen.
Unterkunftmöglichkeiten:In Oberammergau in großer Zahl vorhanden.
An der Strecke gibt's eine Wirtschaft an der Bergstation

Der letzte freie Tag präsentiert sich mit wolkenarmen Himmel und fönbedingt klarer Sicht auf die Berge. Da müssen Einkäufe etc. zurückstehen und stattdessen muss eine Runde in den Bergen gemacht werden. Spontan fällt die Wahl auf Laber und Ettaler Mandl, zwei mir gut bekannte Gipfel, auf denen ich letztmalig 2008 gewesen bin.

Direkt neben der fast schon historisch anmutenden Seilbahn beginnt ein breiter Steig, der in einigen Serpentinen im Wald zu einer Forststraße hinaufführt. Diese wird überquert und zu beiden Seiten der Piste geht es - nur gelegentlich steil, aber schmierig - in den Sattel zwischen Laberköpfl und Laber. Hierher auch per Radl über Soilaalm.
Zum Laber geht es, wenn man oberhalb des flachen Sattels gerade in den Wald hinaufsteigt. Bald aber zieht der oft morastige Steig nach rechts und quert längere Zeit den steilen Waldhang mit ein paar Lawinenstrichen. Kurz vor Erreichen des Westgrates wird es wieder steiler und in ein paar kurzen Kehren erreicht man den Grat, nur wenige Meter vor dem unbedeutenden Schartenkopf.
Der Weiterweg verläuft in leichtem Auf und Ab am Kamm, der höchste Punkt wird einfach überschritten, kurz vor der Bergstation ist noch ein Abstecher (2 Minuten) zum Kreuz drin. Das steht weder auf der höchsten Stelle des Berges, noch bietet sich hier eine allzu gute Aussicht. Also gehe ich gleich weiter zur Wirtschaft in der Bergstation und mache Mittag.

Nach der Pause steht das Ettaler Mandl an. Der Weg dorthin verläuft zunächst links des Kammes, dann aber bald in der rechten, südlichen Flanke. Die Abzweigungen zum Soilesee und nach Ettal werden ignoriert und bald stehe ich vor dem felsigen Gipfelaufbau - zum Glück mit nicht gar so verschlammten Schuhsohlen, die letzten Meter waren keine morastigen Stellen mehr zu überwinden.
Der Klettersteig ist mit Ketten durchgehend gesichert, dazu hat es wenige Trittstifte. Bergaufwärts muss ich nur an zwei Stellen an die Kette langen, mit Klettersteigset hätte ich mich vielleicht getraut, ganz auf diese zu verzichten. Bergabwärts hingegen war ich über die Sicherungen sehr froh. Ob man den Steig mit oder ohne KS-Set begeht, ist jedem selbst überlassen, von sechs Leuten, die ich heute beobachten konnte, waren nur zwei ohne Ausrüstung oben - einer hat trotz Sicherung kapituliert. Meiner Meinung nach ist der Aufstieg zum Mandl alles andere als eine "Gaudi für Kinder", nur weil Herr Hüsler dies so behauptet, wird es trotzdem nicht wahrer!

Nach dem vorsichtigen Abstieg über den Klettersteig ist weiterhin Vorsicht geboten, der Weg hinab zum weitgehend verlandeten Soilasee ist nämlich ziemlich schlammig und dazu mit vielen Wurzeln versehen. Nach dem "See" wird der Weg besser und bald stehe ich auf dem Forstweg, der an der Soilaalm vorbei ins Tal zieht. Ich habe keine Lust mehr auf Morast, Batz & Co und bleibe auf dem Forstweg. Bis unterhalb der Bärenbadflecken nach rechts der Anstieg zum Aufacker beschildert ist. Wäre eine Idee, allerdings wird es in zwei Stunden finster, gemütlich dahinmarschieren funktioniert also nicht...
Egal, dann halt nochmal in zügigem Tempo aufsteigen. Das geht auch ganz gut und zunächst eher flach. Nach gut 10 Minuten verzweigen sich die Forstwege, jetzt hilft kein Schild. Ich nehme den rechten Weg, der ziemlich steil in die Scharte zwischen Aufacker und Schwaiger Berg führt. Der Aufacker ist nicht mehr beschildert, ich folge dem stets breiten Weg bis zu dessen höchsten Punkt. Dort gehe ich auf gut Glück nach rechts hinauf und stehe keine 5 Minuten später auf dem kleinen Aufacker. Zum großen Bruder sind es ca. 10 Minuten auf der ausgeprägten Schneise, die offensichtlich (darauf deuten die Hinterlassenschaften hin) als Pferdeweide genutzt wird.
Es hilft nix, a bissl Pause muss sein... 30 Minuten vor Sonnenuntergang beginne ich mit dem Abstieg, 650 Höhenmeter sind es noch. Der Steig ist aber zum Glück gut begehbar, nicht steil, nicht schlammig und nur mit wenigen Wurzeln. Es geht also flott dahin, erst auf den letzten paar Metern setzen Morast und Wurzeln nochmal Akzente. Um 18:00 Uhr bin ich wieder am Auto, 15 Minuten Reserve hätte ich noch gehabt - notfalls hätte ich halt auf einer der zu querenden Forstautobahnen absteigen müssen.

Fazit:
Absolut lohnende Herbsttour! Na gut, der Abstecher zum Aufacker lohnt sich eher dann, wenn man ein bisschen Auslauf braucht...
Weitgehend einfach, nur kurz vor dem Schartenkopf sind wenige Meter als T3 zu bewerten. Der Aufacker geht fast als T1 durch. An Wochenenden sollte man den Abschnitt zwischen Laber und Ettaler Mandl meiden, außer natürlich man steht auf viel Andrang und Stau am Klettersteig.


Gehzeiten:
Zum Laber 1h50
Zum Ettaler Mandl 40min
Zum Aufacker 1h50
Abstieg 45min

Tourengänger: klemi74


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