Watzmannüberschreitung (max. 2713 m) - von Süd nach Nord
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Fast genau vor 15 Jahren war ich schon einmal am Watzmann unterwegs - und habe dabei den südseitigen Abstieg über das Schönfeld nicht begangen, sondern die Überschreitung des Watzmann von Nord nach Süd und gleich auch zurück gemacht. Deshalb wollte ich immer schon den südseitigen Anstieg kennen lernen; heute war es soweit.
Teil 1: Nachtwanderung zur Wimbachgrieshütte
Es wird ein sehr langer Tag werden; vorsichtshalber starte ich sehr früh an der Wimbachbrücke (640 m): ich gehe dort um 3:30 Uhr los und möchte gern 3 Std. später an der Wimbachgrießhütte frühstücken. Obwohl es eine mondlose Nacht ist, wandere ich ohne Benutzung der mitgeführten Stirnlampe in das Wimbachtal hinein. Der helle, schotterige Fahrweg ist auch im Dunkeln problemlos zu erkennen; eine zeitlang rauscht noch der Wimbach neben mir im Bachbett, dann versiegt er irgendwo im Geröll, und nun umgibt mich absolute Stille, nur das Knirschen der eigenen Schritte ist zu hören, über mir der herbstliche Sternhimmel mit dem Orion - eine tolle Atmosphäre!
Nach 1 /1/2 Std. schimmern einige matte Lichter vor mir durch den schweigenden Wald - ein Räuberhaus wie im Märchen? Nein, das Berggasthaus Wimbachschloß (935 m) ist auch nachts etwas beleuchtet. Der bisherige Höhenunterschied von immerhin 300 m war kaum zu bemerken, so sanft führt die Wirtschaftsstraße aufwärts. Dann erreiche ich das Wimbachgries - dieses üppig lange Schotterfeld ist nun bis zur Hütte zu begehen. Hier muß gelegentlich die Stirnlampe aushelfen, damit ich im Dunkeln nicht vom Weg abkomme. Aber halb so schlimm: 30 Minuten vor der Hütte setzt ganz zaghaft die Dämmerung ein, jetzt ist etwas mehr als im Dunkel der Nacht zu erkennen. Um 6:30 Uhr betrete ich die Wimbachgrieshütte (1327 m) - genau im vorgegebenen Zeitrahmen von 3 Std. ab Wimbachklamm. Es herrscht noch absolute Ruhe, nur in der Küche wird schon emsig gearbeitet, damit pünktlich um 7 Uhr die Bergsteiger zum Frühstück kommen können. Ich leiste mir die Variante "Frühstück herzhaft" - und dazu gibt's einen Enzian, denn gut 8 km und 650 Hm bin ich ich ja bereits stramm marschiert.
Teil 2: von Süden auf die Watzmann-Südspitze
Um 8 Uhr verlasse ich die Wimbachgrieshütte und mache mich an den Weiterweg: zunächst folge ich dem Steig, der hinter der Hütte Richtung Hundstodgatterl, Trischübel und St. Bartholomä etc. ausgeschildert ist. Nach einer weiteren knappen halben Stunde zweigt der Steig Richtung Watzmann ab (Ww), er quert ein weiteres, vom Watzmann herunterkommendes Geröllfeld und führt gut markiert auf die südseitige Riesenflanke des Berges zu. Bei einem weiteren Wegweiser wird es endgültig Ernst: es geht streng bergan, durch Latschenfelder und bröselige Rinnen führt der Steig bergauf.
Es ist müßig, hier eine genaue Wegbeschreibung abzugeben: man kann den hervorragend markierten Steig nicht verfehlen, gelegentlich erleichtern Ketten und Fixseile den Auf- bzw. Abstieg durch das Gelände. Selbiges ist wirklich atemberaubend: man wandert leicht südostseitig am Schönfeldgraben aufwärts durch ein wildes Szenario von Felstürmen, Schluchten, Bändern und Rinnen - und immer, wenn ein Fragezeichen hinsichtlich des Weiterweges auftaucht, findet sich eine Lösung in Form eines weiterführenden Steigabschnittes.
So erreiche ich nach etlicher Zeit das Schönfeld, einen riesigen Grasabsatz inmitten der Südflanke des Watzmann. Der untere Teil des Anstiegs liegt zur Hälfte hinter mir, von hier aus kann man erstmals gut den oberen Teil bis hinauf zur Südspitze einsehen. Dieser Grasabsatz wird auf weiterhin gutem Steig bis an sein oberes Ende erstiegen; man steht nun am Fuß eines teils schrofigen, teils abweisenden Felsriegels, der den Weiterweg Richtung Gipfel vermittelt.
Und wieder bietet sich eine Lösung für das Weiterkommen an: der besagte Riegel wird über einen schrofigen Absatz erstiegen, der wesentlich grimmiger aussieht, als er sich dann gibt. Man muß hier den ersten Schwierigkeitsgrad beherrschen und natürlich absolut trittsicher bzw. schwindelfrei sein, dann aber wird das Emporturnen an guten Griffen und Tritten zum Genuß. Dieser Absatz ist auch etwas ausgesetzt - aber keine Bange, es geht unerwartet angenehm bergauf!
Hier und da gibt es sogar ein Fixseil, das aber eigentlich unnötig ist - nur bei Schlechtwetter und im Abstieg wird es das Vorankommen erheblich erleichtern. So erreiche ich auf etwa 2400 m Höhe einen sehr aussichtsreichen Absatz, nach dem ein steiles Geröllfeld zu bewältigen sein wird. Der Absatz ist gleichzeitig Landeplatz für Helikopter-Einsätze: er ist etwas eingeebnet, ein kleines "H" markiert die Landstelle.
Nun steht eine Schinderei auf besagtem Geröllfeld an: die folgenden 50 Hm sind anstrengender als die 1800 Hm, die hinter mir liegen. Das Geröll ist unangenehm kleinsplittrig, es liegt auf einer harten Unterlage, und die Ersteigung erfolgt nach der Devise "Zwei Schritte hinauf, einen hinunter". Ich gebe zu: ich plage mich sehr, irgendwie wird der Rucksack immer schwerer, und ich habe das Stadium erreicht, das wir alle kennen: "Jetzt reichts allmählich, wie weit ist es noch zum Gipfel?"
Aber Klagelaute dieser Art sind noch verfrüht: der obere Rand des Schotterfeldes liegt immer noch 200 Hm unter dem Gipfel! Und so dauert es eine weitere knappe Stunde, bis ich mich dieses eigentlich harmlos-unschwierige, aber zusehends anstrengende Einsergelände hinauf gemüht habe. Immer im Blickfeld einer Scharte, die etwas südöstlich unterhalb des Gipfels liegt, kämpfe ich mich bergan. Dann der Gipfelaufbau, einige letzte Schritte ..... und die Watzmann-Südflanke liegt unter mir. Ich stehe auf der Schönfeldspitze (2712 m) inmitten jeder Menge anderer Berggänger, die vom Hocheck herübergekommen sind, und will nur noch ausruhen.
Es braucht kaum erwähnt zu werden, welch großartige Aussicht hier oben geboten wird: es ist wolkenlos und windstill, alle Berge der österreichischen und bayerischen Ostalpen sind aufgereiht und warten auf Benennung: Großglockner, Großvenediger, Dachstein, Karwendel ..... und jäh geht es ostseitig fast 2000 Hm hinunter zu den blauen Ufern des Königsees!
Teil 3: Überschreitung des Watzmann von der Südspitze zum Hocheck
Hier habe ich die Watzmann-Überschreitung ja bereits einmal beschrieben, ich kann mich kurz fassen und mich auf die wesentlichen Eindrücke beschränken. So grimmig der Steig über den Grat aussieht, so zugänglich erweist er sich, denn alle knackigen Stellen sind durch Fixseile perfekt abgesichert. Die Überschreitung ist allerdings KEIN Klettersteig, wo man nur die Selbstsicherung umzuhängen braucht; sie hat mehr den Charakter eines hochalpinen, hervorragend versicherten Weges mit einigen Kletterstellen, an denen man kräftig zupacken muß.
Es geht mit etlichem Auf und Ab mal direkt am Grat, mal westlich unter ihm entlang; dabei ist durchaus auch ein Höhenunterschied von insgesamt knapp 300 Hm zusätzlich zu überwinden! Die Szenerie ist einfach großartig - Türme, Scharten, Bänder in stetem Wechsel, durchsetzt mit mehr oder weniger kurzen, durchaus auch etwas anspruchsvollen Kletterstellen. Die meines Erachtens entscheidende Stelle ist südlich etwas unterhalb der Mittelspitze zu überwinden: ungesichert ist an schönen Griffen und Tritten eine Querung vorzunehmen, dabei turnt man recht ausgesetzt über einem hohen Wandbereich der Ostwand herum. Nicht schlimm - aber hier darf nichts passieren, höchste Konzentration ist angesagt.
Direkt vom Kreuz der Mittelspitze (2713 m) geht es dann - weiterhin unfehlbar markiert - gut gesichert und im wesentlichen harmlos hinüber zum Hocheck (2651 m); die alte Biwakschachtel wurde inzwischen erneuert. Ich habe von der Südspitze zum Hocheck, also für die gesamte Überschreitung, etwa 2 Std. benötigt.
Teil 4: Abstieg zum Watzmannhaus und Rückweg zur Wimbachbrücke
Nun liegen noch der Abstieg zum Watzmannhaus und der Rückweg zur Wimbachbrücke vor mir - doch das restliche Abenteuer ist schnell erzählt: länger als erwartet dauert der Abstieg zum Watzmannhaus (1930 m) auf dem Falzköpfl, nämlich etwa 1 1/2 Std; inzwischen ist die Maß, die ich dort bestellen werde, ungefähr auf das 5-fache angewachsen, der Bergsteigerdurst ist ungeheuerlich. Ich sitze im Nachmittagssonnenschein vor der Hütte - und muß mich schließlich von diesem schönen Fleck regelrecht losreißen, um noch einigermaßen zeitlich und vor der Dunkelheit an der Wimbachbrücke zu sein.
So nehme ich dann den restlichen Abstieg unter die Füße, erst geht es zur Mitterkaseralm (1420 m) hinab und dann auf steilem Waldweg endgültig zur Wimbachbrücke (640 m) hinunter, die ich um 19:30 Uhr und damit im letzten Licht der ausklingenden Dämmerung erreiche. Über 15 Stunden war ich heute auf den Beinen - aber ein wohliges Gefühl von zufriedener Faulheit macht sich in mir breit, als ich die großartigen Erlebnisse dieses phantastischen Spätsommertages an mir vorbeiziehen lasse.
Teil 1: Nachtwanderung zur Wimbachgrieshütte
Es wird ein sehr langer Tag werden; vorsichtshalber starte ich sehr früh an der Wimbachbrücke (640 m): ich gehe dort um 3:30 Uhr los und möchte gern 3 Std. später an der Wimbachgrießhütte frühstücken. Obwohl es eine mondlose Nacht ist, wandere ich ohne Benutzung der mitgeführten Stirnlampe in das Wimbachtal hinein. Der helle, schotterige Fahrweg ist auch im Dunkeln problemlos zu erkennen; eine zeitlang rauscht noch der Wimbach neben mir im Bachbett, dann versiegt er irgendwo im Geröll, und nun umgibt mich absolute Stille, nur das Knirschen der eigenen Schritte ist zu hören, über mir der herbstliche Sternhimmel mit dem Orion - eine tolle Atmosphäre!
Nach 1 /1/2 Std. schimmern einige matte Lichter vor mir durch den schweigenden Wald - ein Räuberhaus wie im Märchen? Nein, das Berggasthaus Wimbachschloß (935 m) ist auch nachts etwas beleuchtet. Der bisherige Höhenunterschied von immerhin 300 m war kaum zu bemerken, so sanft führt die Wirtschaftsstraße aufwärts. Dann erreiche ich das Wimbachgries - dieses üppig lange Schotterfeld ist nun bis zur Hütte zu begehen. Hier muß gelegentlich die Stirnlampe aushelfen, damit ich im Dunkeln nicht vom Weg abkomme. Aber halb so schlimm: 30 Minuten vor der Hütte setzt ganz zaghaft die Dämmerung ein, jetzt ist etwas mehr als im Dunkel der Nacht zu erkennen. Um 6:30 Uhr betrete ich die Wimbachgrieshütte (1327 m) - genau im vorgegebenen Zeitrahmen von 3 Std. ab Wimbachklamm. Es herrscht noch absolute Ruhe, nur in der Küche wird schon emsig gearbeitet, damit pünktlich um 7 Uhr die Bergsteiger zum Frühstück kommen können. Ich leiste mir die Variante "Frühstück herzhaft" - und dazu gibt's einen Enzian, denn gut 8 km und 650 Hm bin ich ich ja bereits stramm marschiert.
Teil 2: von Süden auf die Watzmann-Südspitze
Um 8 Uhr verlasse ich die Wimbachgrieshütte und mache mich an den Weiterweg: zunächst folge ich dem Steig, der hinter der Hütte Richtung Hundstodgatterl, Trischübel und St. Bartholomä etc. ausgeschildert ist. Nach einer weiteren knappen halben Stunde zweigt der Steig Richtung Watzmann ab (Ww), er quert ein weiteres, vom Watzmann herunterkommendes Geröllfeld und führt gut markiert auf die südseitige Riesenflanke des Berges zu. Bei einem weiteren Wegweiser wird es endgültig Ernst: es geht streng bergan, durch Latschenfelder und bröselige Rinnen führt der Steig bergauf.
Es ist müßig, hier eine genaue Wegbeschreibung abzugeben: man kann den hervorragend markierten Steig nicht verfehlen, gelegentlich erleichtern Ketten und Fixseile den Auf- bzw. Abstieg durch das Gelände. Selbiges ist wirklich atemberaubend: man wandert leicht südostseitig am Schönfeldgraben aufwärts durch ein wildes Szenario von Felstürmen, Schluchten, Bändern und Rinnen - und immer, wenn ein Fragezeichen hinsichtlich des Weiterweges auftaucht, findet sich eine Lösung in Form eines weiterführenden Steigabschnittes.
So erreiche ich nach etlicher Zeit das Schönfeld, einen riesigen Grasabsatz inmitten der Südflanke des Watzmann. Der untere Teil des Anstiegs liegt zur Hälfte hinter mir, von hier aus kann man erstmals gut den oberen Teil bis hinauf zur Südspitze einsehen. Dieser Grasabsatz wird auf weiterhin gutem Steig bis an sein oberes Ende erstiegen; man steht nun am Fuß eines teils schrofigen, teils abweisenden Felsriegels, der den Weiterweg Richtung Gipfel vermittelt.
Und wieder bietet sich eine Lösung für das Weiterkommen an: der besagte Riegel wird über einen schrofigen Absatz erstiegen, der wesentlich grimmiger aussieht, als er sich dann gibt. Man muß hier den ersten Schwierigkeitsgrad beherrschen und natürlich absolut trittsicher bzw. schwindelfrei sein, dann aber wird das Emporturnen an guten Griffen und Tritten zum Genuß. Dieser Absatz ist auch etwas ausgesetzt - aber keine Bange, es geht unerwartet angenehm bergauf!
Hier und da gibt es sogar ein Fixseil, das aber eigentlich unnötig ist - nur bei Schlechtwetter und im Abstieg wird es das Vorankommen erheblich erleichtern. So erreiche ich auf etwa 2400 m Höhe einen sehr aussichtsreichen Absatz, nach dem ein steiles Geröllfeld zu bewältigen sein wird. Der Absatz ist gleichzeitig Landeplatz für Helikopter-Einsätze: er ist etwas eingeebnet, ein kleines "H" markiert die Landstelle.
Nun steht eine Schinderei auf besagtem Geröllfeld an: die folgenden 50 Hm sind anstrengender als die 1800 Hm, die hinter mir liegen. Das Geröll ist unangenehm kleinsplittrig, es liegt auf einer harten Unterlage, und die Ersteigung erfolgt nach der Devise "Zwei Schritte hinauf, einen hinunter". Ich gebe zu: ich plage mich sehr, irgendwie wird der Rucksack immer schwerer, und ich habe das Stadium erreicht, das wir alle kennen: "Jetzt reichts allmählich, wie weit ist es noch zum Gipfel?"
Aber Klagelaute dieser Art sind noch verfrüht: der obere Rand des Schotterfeldes liegt immer noch 200 Hm unter dem Gipfel! Und so dauert es eine weitere knappe Stunde, bis ich mich dieses eigentlich harmlos-unschwierige, aber zusehends anstrengende Einsergelände hinauf gemüht habe. Immer im Blickfeld einer Scharte, die etwas südöstlich unterhalb des Gipfels liegt, kämpfe ich mich bergan. Dann der Gipfelaufbau, einige letzte Schritte ..... und die Watzmann-Südflanke liegt unter mir. Ich stehe auf der Schönfeldspitze (2712 m) inmitten jeder Menge anderer Berggänger, die vom Hocheck herübergekommen sind, und will nur noch ausruhen.
Es braucht kaum erwähnt zu werden, welch großartige Aussicht hier oben geboten wird: es ist wolkenlos und windstill, alle Berge der österreichischen und bayerischen Ostalpen sind aufgereiht und warten auf Benennung: Großglockner, Großvenediger, Dachstein, Karwendel ..... und jäh geht es ostseitig fast 2000 Hm hinunter zu den blauen Ufern des Königsees!
Teil 3: Überschreitung des Watzmann von der Südspitze zum Hocheck
Hier habe ich die Watzmann-Überschreitung ja bereits einmal beschrieben, ich kann mich kurz fassen und mich auf die wesentlichen Eindrücke beschränken. So grimmig der Steig über den Grat aussieht, so zugänglich erweist er sich, denn alle knackigen Stellen sind durch Fixseile perfekt abgesichert. Die Überschreitung ist allerdings KEIN Klettersteig, wo man nur die Selbstsicherung umzuhängen braucht; sie hat mehr den Charakter eines hochalpinen, hervorragend versicherten Weges mit einigen Kletterstellen, an denen man kräftig zupacken muß.
Es geht mit etlichem Auf und Ab mal direkt am Grat, mal westlich unter ihm entlang; dabei ist durchaus auch ein Höhenunterschied von insgesamt knapp 300 Hm zusätzlich zu überwinden! Die Szenerie ist einfach großartig - Türme, Scharten, Bänder in stetem Wechsel, durchsetzt mit mehr oder weniger kurzen, durchaus auch etwas anspruchsvollen Kletterstellen. Die meines Erachtens entscheidende Stelle ist südlich etwas unterhalb der Mittelspitze zu überwinden: ungesichert ist an schönen Griffen und Tritten eine Querung vorzunehmen, dabei turnt man recht ausgesetzt über einem hohen Wandbereich der Ostwand herum. Nicht schlimm - aber hier darf nichts passieren, höchste Konzentration ist angesagt.
Direkt vom Kreuz der Mittelspitze (2713 m) geht es dann - weiterhin unfehlbar markiert - gut gesichert und im wesentlichen harmlos hinüber zum Hocheck (2651 m); die alte Biwakschachtel wurde inzwischen erneuert. Ich habe von der Südspitze zum Hocheck, also für die gesamte Überschreitung, etwa 2 Std. benötigt.
Teil 4: Abstieg zum Watzmannhaus und Rückweg zur Wimbachbrücke
Nun liegen noch der Abstieg zum Watzmannhaus und der Rückweg zur Wimbachbrücke vor mir - doch das restliche Abenteuer ist schnell erzählt: länger als erwartet dauert der Abstieg zum Watzmannhaus (1930 m) auf dem Falzköpfl, nämlich etwa 1 1/2 Std; inzwischen ist die Maß, die ich dort bestellen werde, ungefähr auf das 5-fache angewachsen, der Bergsteigerdurst ist ungeheuerlich. Ich sitze im Nachmittagssonnenschein vor der Hütte - und muß mich schließlich von diesem schönen Fleck regelrecht losreißen, um noch einigermaßen zeitlich und vor der Dunkelheit an der Wimbachbrücke zu sein.
So nehme ich dann den restlichen Abstieg unter die Füße, erst geht es zur Mitterkaseralm (1420 m) hinab und dann auf steilem Waldweg endgültig zur Wimbachbrücke (640 m) hinunter, die ich um 19:30 Uhr und damit im letzten Licht der ausklingenden Dämmerung erreiche. Über 15 Stunden war ich heute auf den Beinen - aber ein wohliges Gefühl von zufriedener Faulheit macht sich in mir breit, als ich die großartigen Erlebnisse dieses phantastischen Spätsommertages an mir vorbeiziehen lasse.
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