5-Seen-Weg inkl. Direttissima


Publiziert von raphiontherocks , 27. September 2016 um 11:57.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Oberwallis
Tour Datum:24 August 2016
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS 
Zeitbedarf: 4:00
Aufstieg: 300 m
Abstieg: 950 m
Strecke:Blauherd - Stellisee - Grindjisee - Grünsee - Moosjisee - Leisee - Sunnega - Tuftern - Zermatt
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit SBB nach Zermatt, Metro nach Sunnega, Gondelbahn nach Blauherd
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Mit SBB nach Zermatt
Unterkunftmöglichkeiten:Zermatt

Endlich wieder zurück in Zermatt und seiner atemberaubenden Bergwelt!

Dank eines per Zufall gefundenen Schnäppchen in einem Zermatter Hotel konnten meine Freundin und ich ein paar schöne Wandertage in Zermatt verbringen und was gibt es Schöneres, als sich gemütlich auf dem 5-Seen-Weg warm zu laufen und dabei die einzigartige Bergwelt rundherum zu bestaunen?

Wir waren am selben Tag angereist und kamen kurz vor Mittag in Zermatt an. Der Weg zur Sunnegga-Bahn war schnell gefunden und so waren wir ca. um 13:00 Uhr auf dem Blauherd. An einer Herde lahmer, sich sonnender Schwarznasenschafe gleich bei der Seilbahnstation vorbei liefen wir auf dem in etwa ebenen, langweiligen und überlaufenen Trampelpfad in ca. 15min zum Stellisee. Dieser kleine Bergsee unterhalb der Fluhalp ist einer der photographisch lohnendsten und einfach zu erreichenden Punkte um Zermatt, daher die vielen Leute. Leider war die Wasseroberfläche nicht ganz ruhig, sodass die Reflexion des Matterhorns nicht ganz perfekt zu sehen war.

Nachdem wir den Stellisee umrundet hatten, führte eine langweilige Kiesstrasse hinunter in das Findeltal. Sehr langweilige 15min, bis man die eindrucksvolle Seitenmoräne des Findelgletschers erreicht. Vom Gletscher ist von hier aus leider nicht mehr viel zu sehen, sprich keine Zunge mehr, nur das Nährgebiet zw. Strahlhorn und Cima di Jazzi. Schade.

Den Grindjisee erreicht man vom Stellisee in ca. 20-30min, wir nahmen es sehr gemütlich. Er liegt in einer Rinne zwischen der rechten Seitenmoräne des Findelgletschers und dem Südhang des Unterrothorns unweit der neuen Sesselbahn Gant-Blauherd und ist ca. halb so gross wie der Stellisee. An der Baumgrenze gelegen, liegt er etwas versteckt und ist nicht so überlaufen wie der Stellisee, aber ebenso schön. Hier machten wir eine Pause von ca. 20min.

Vom Grindjisee führt die langweilige Kiesstrasse ganz hinunter ins Findeltal zum gleichnamigen, weitgehend frei fliessenden Findelbach und auf der anderen Seite ca. 50 Höhenmeter auf einem Wanderweg zum Grüensee. Dieser See ist in etwa rund und besticht durch seine grüne Farbe. Ein paar Hundert Meter weiter vorne befindet sich das Restaurant Grüensee.

Von diesem Restaurant nahmen wir den schmalen Wanderweg, der in einigen Kurven hinunter zum Findelbach führt, der mit einer Holzbrücke ca. 100m unterhalb der Seilbahnstation Gant überquert wird. Nicht viel weiter talabwärts befindet sich der Moosjisee, der mit seiner Stauseeatmosphäre der Tiefpunkt dieser Wanderung war. Beton, Stahl, viel gibt es hier nicht zu sehen. Daher liefen wir gleich weiter.

Der Weg hinauf zum Leisee ist ein lehmiger Trampelpfad, mässig steil, aber als einer der wenigen Abschnitte nicht rollstuhl- oder kinderwagengängig. Ausserdem kamen wir hier schön ins Schwitzen, obwohl es nur ca. 200 Höhenmeter sind, 30°C ahoi. 

Der Leisee selbst ist ein künstlicher, auf Kinder ausgerichteter Bade- und Erlebnissee etwas unterhalb der Sunnegga und daher nicht allzu spektakulär. Allerdings ist die Perspektive auf das Matterhorn ebenso schön wie vom Stellisee, man befindet sich einfach 300 Höhenmeter weiter unten.

Nach einer halbstündigen Kaffeepause im Restaurant auf der Sunnegga liefen wir auf der waldigen Kiesstrasse zur Alp Tufteren. Dieser Abschnitt ist meines Wissens Teil des Zermatter Blumenwegs, aber mehr als fünf Informationstafeln sind nicht vorhanden. Hier verliert man praktisch keine Höhe. Auf der Tufteren zweigt links ein schmaler Bergweg ab, der in einigen Kehren hinab zur Patrullarve führt und von dort mehr oder weniger direkt nach Zermatt hinunter. Je nach Jahreszeit trifft man hier Dutzende Eichhörnchen, die einen bis auf 5m an sich herankommen lassen.

Alles in allem war es eine ideale Aufwärm- und Fototour bei bestem Bilderwetter. Die Bergriesen um Zermatt zeigten sich unverhüllt und von ihrer schönsten Seite, die ersten drei Bergseen sind absolut sehenswert und es existieren Einkehrmöglichkeiten auf dem Blauherd, auf der Fluhalp (ca. 15min oberhalb des Stellisees, nicht mehr auf dem 5-Seen-Weg gelegen), beim Grüensee, auf der Sunnegga und auf der Tufteren. Allerdings ist die Strecke anspruchslos und weil sie teilweise bis auf eine Kiesstrasse ausgebaut ist sehr langweilig. Einzig die Teilstrecken vom Grüensee zum Moosjisee, der Anstieg zum Leisee und das Stück von der Tufteren nach Zermatt entsprechen einem Bergwanderweg. Ausserdem ist die Beschilderung für einen Tourismusort von weltweiter Bekanntheit doch sehr mässig, es gibt zwar ständig Wegweiser mit Richtungsangaben, aber die Zeitangaben fehlen oft und es sind nur wenige Ziele pro Wegweiser angegeben. Ich denke da dürfte man von Zermatt ein bisschen mehr erwarten.


Cheers,
raphiontherocks

P.S.: Fotos folgen.

Tourengänger: raphiontherocks


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