Kurzbericht 

Grießkopf (2581m) und Kridlonspitze (2494m) - Ein abwechslungsreicher Tag in den Lechtalern


Publiziert von Andy84 , 4. November 2016 um 00:31.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Lechtaler Alpen
Tour Datum:24 September 2016
Wandern Schwierigkeit: T5- - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 4:30
Aufstieg: 650 m
Abstieg: 650 m
Kartennummer:AV 3/3 Lechtaler Alpen - Parseierspitze

Ein gemütliches Bergwochenende mit genügend Entspannung und ein paar netten Gipfeln war das Ziel für dieses Wochenende. So wollen wir uns nach einer erholsamen Nacht und einem ausgiebigen Frühstück heute den Gipfeln östlich des Kaiserjochhauses zuwenden.
Dazu geht es zunächst auf dem Adlerweg nach Osten auf versichertem Wege unter dem Grieskopf hindurch Richtung Kridlonscharte. Für einen Hüttenverbindungsweg ist dieser Abschnitt trotz Seilsicherungen schon recht anspruchsvoll, mit Kindern ist davon eher abzuraten.

Aus der Kridlonscharte können wir dann unser erstes Gipfelziel etwas genauer unter die Lupe nehmen. Gleich wird klar das der direkte Aufstieg aus der Scharte über den kurzen Nordwest-Grat auf die Kridlonspitze kein einfaches Unterfangen wird. Über Schrofen und Geröll geht es an den Gipfelkörper heran, der Fels ist schon hier teilweise mit einer dünnen Eisschicht überzogen und erfordert vorsichtiges Steigen. Eine schmale brüchige Rinne (II) führt auf die darüberliegenden abschüssigen Bänder, hier gilt es darauf zu achten keine Steine loszutreten da sich der Wanderweg direkt darunter befindet.
Ein paar anspruchsvolle Querungen später steigen wir über eine letzte kleine Steilstufe auf den Gipfelgrat und folgen diesem zum höchsten Punkt. Während die Kridlonspitze nach Norden mit steilen abweisenden Felswänden abfällt zeigt sie sich nach Süden von einer völlig anderen Ansicht. Steile Gras und Schrofenhänge dominieren hier das Bild.
Nach einer ausgiebigen Pause geht es nun über Schrofen hinunter in die Faselfadscharte.
Da der kurze Nordwestgrat für Diana aufgrund der Brüchigkeit schon nah an der Grenze des Machbaren lag lassen wir die Aperriesspitze rechts liegen und steigen über die steile Geröllrinne erstaunlich einfach hinunter zum Wanderweg und gleich weiter hinunter zum schönen kleinen Hintersee.

Hier geniessen wir dann eine ganze Weile die warme Herbstsonne, ein wirklich toller Fleck zum entspannen, trotz direkter Nähe zum Wanderweg steigen nicht viele zum See ab, es sind kaum Trittspuren zu entdecken.
Nach einer langen Pause geht es dann wieder hinauf zur Kridlonscharte und zurück Richtung Kaiserjochhaus.
Als nächstes steht der kleine Malatschkopf auf dem Programm, ein "kleiner aber auffallende Hahnenkamm, der nach Süden vorgebaut ist und schöne Tiefblicke bietet". Damit hat der AVF diesen kleinen Gupf wirklich treffend beschrieben, vom Wanderweg geht es in wenigen Minuten über einen versicherten Steig zum Gipfel mit großem Kreuz.
Aber damit ist heute noch nicht das Ende erreicht, es steht noch der Hausberg des Kaiserjochhauses auf dem Programm, den Grießkopf gilt es noch zu besteigen.
Ein kleiner Pfad führt zügig durch die Schotterhalde hinauf zum Gipfel, welcher von einem netten Kreuz mit Buch geziert wird.
Während Diana die warme Abendsonne geniesst will ich mir noch den sehr interessant aussehenden Verbindungsgrat hinüber zum eher unbekannten Kreuzkopf ansehen. Der erste Abschnitt ist noch etwas brüchig, danach wird der Grat wirklich sehr abwechslungsreich, ein paar kleine Kraxeleien wechseln sich mit schönen Gratpassagen ab. Bleibt man auf der Gratkante so ist es teilweise auch nett ausgesetzt.
Der Hauptgipfel wird von einem großen Steinmann geziert, der Abstieg zum steil über der Kridlonscharte aufragenden Ostgipfel ist etwas einfacher. Auch finden sich ab und an sehr alte verblasste Markierungen.
Auf gleichem Wege wieder zurück zum Grieskopf wo wir noch fast anderthalb Stunden die Sonne geniessen bevor zu einem klasse Hüttenabschlussabend hinunter zum Kaiserjochhaus geht.


Schwierigkeiten:

Kridlonspitze NW-Grat              T5-, II
Abstieg nach Osten                  T4
Malatschkopf                            T3+
Grießkopf                                 T3
Übergang zum Kreuzkopf         T4, I

Fazit:
Ein toller abwechslungsreicher Tag in den südlichen Lechtaler Alpen. Das gesteckte Ziel mit Entspannung und trotzdem einigen netten Gipfeln wurde vollstens erfüllt. Neben dem schönen Hintersee war heute vorallem der nette Verbindungsgrat zwischen Grießkopf und Kreuzkopf das Highlight, dieser ist geologisch sehr interessant.

Tourengänger: Andy84, Diana


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