Madone 2018m - Puncio 1854m

Auf dem Madone war ich letzmals vor sechs Jahren. Da für heute im Tessin gutes Wetter angesagt war, beschloss ich wieder einmal eine Wanderung im wunderschönen und einsamen Onsernonetal zu unternehmen. Dank einem Bericht von johnny68 entdeckte ich den auf Hikr ausser von ihm noch unbeschriebenen Gipfel Puncio. Diesen Gipfel wollt ich mir heute einmal anschauen. Leider entsprach das Wetter überhaupt nicht den Vorhersagen, aber zumindest war es trocken.

Von der Bushaltestelle Loco etwas zurück ins Dorf bis man auf den Wanderwegweiser trifft. Anfänglich kurz über eine steile Treppe hoch zum nun einfachen und gut ausgebauten Wanderweg der in immer angenehmer Steigung nach Sella führt. Weiter auf dem nicht zu verfehlenden Weg nach Sassello und Richtung Cortasiell. Von dort ist die ehemalige Alp Pino bald erreicht. Nach einer kurzen Pause weiter im Nebel auf dem Wanderweg zum Passo della Maggia. Den direkten Aufstieg dem Grat entlang zum Madone liess ich bei dieser schlechten Sicht bleiben. Vom Passo della Maggia führt eine unmarkierte Spur in wenigen Minuten zu den zwei Madone Gipfeln. Vom Passo della Maggia könnte man auch zum Pizzo Peloso aufsteigen. Vor sechs Jahren traf ich auf dem Pizzo Pelose völlig überraschend und hoch erfreut Lena und Ivo66. Heute liess ich diesen Gipfel allerdings links liegen. Erst auf dem Madone zeigte sich die Sonne für eine kurze Zeit was doch zu einer Aufwärmpause animierte. Bis hierhin maximum T3.

Nun begann für mich Neuland. Unmarkiert geht es weiter in ziemlich verwuchertem Gelände, anfänglich etwas steil hinunter. Hin und wieder kann man schwache Spuren entdecken. Im Nebel war die Orientierung im weglosen Gelände nicht immer einfach. Der Puncio ist dann nach einem kürzeren Abstieg mit etwa 50 Hm Gegenanstieg schnell erreicht. Der Abstieg nach Piano di Sopra wurde dann im teils kopfhohen Gras etwas mühsam. Man muss sich wirklich konzentrieren dass man in diesem verwucherten Gelände die schwache Spur nicht verliert. Da man die Spur stellenweise kaum sieht, weiss man im hohen Gras auch nie recht was sich unter den Füssen befindet. Ich habe mir für diesen Abstieg ziemlich viel Zeit genommen.

Kurz nach Piano di Sopra wird dann die Spur offensichtlicher und bald trifft man auf einen spärlich markierten Wanderweg hinunter zum wunderschönen Piano. Ab dort einfach entlang einem Fahrweg nach Cortone. Hier folgte ich dem beschrifteten Wanderwegweiser Richtung Moghegno. Dieser Weg folgt allerdings dem Fahrweg. Auf map.geo.admin ist jedoch ein viel direkterer Abstieg eingezeichnet. Vermutlich habe ich da eine Abzweigung verpasst. So wanderte ich halt entlang der Strasse bis ich dann unvermittelt auf den abkürzenden Weg traf. Ziemlich steil und durch viel Laub führt dieser Weg hinunter nach Moghegno. Distanzmässig ist dieser Weg sicher um einiges kürzer, ob man allerdings in diesem doch recht steilen Gelände viel schneller ist glaube ich kaum. Von Moghegno dann noch in wenigen Minuten zur Hängebrücke und hinüber zur Bushaltestelle in Maggia.

Mit der Bewertung dieser Wanderung tue ich mich etwas schwer. johnny68 hat die Tour mit T3 bewertet. Den Abstieg vom Puncio nach Piano di Sopra empfand ich in diesem vielfach weglosen und überwucherten Gelände doch als recht anspruchsvoll und herausfordernd. Etwas Spürsinn ist hier zumindest im Abstieg und bei Nebel Voraussetzung. Im Aufstieg und bei guter Sicht wäre es vermutlich etwas einfacher. Ich empfinde ein T3+ bei diesen Bedingungen als angemessen.