Kaiserwetter für ihre Majestät - La Ruinette


Publiziert von Alpin_Rise , 6. Oktober 2016 um 16:38.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Unterwallis
Tour Datum:13 August 2016
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: WS
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS 
Aufstieg: 2300 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Mauvoisin

Das mit „Ruinchen“ benamste „Berglein“ hat es auf Hikr.org zu gewisser Bekanntheit gebracht. Dies ganz zu Recht, denn der Berg ist der höchste Dreitausender weit und breit, bietet eine sehr abwechslungsreiche Aufstiegsroute über einen spaltenarmen Gletscherrest und einen gutgriffigen Gipfelgrat. Somit kann mit entsprechender Routine und bei guten Verhältnissen gut auf Seilsicherung verzichtet werden kann.

Für uns war es eine Gelegenheit, in die uns gänzlich unbekannte Region einzutauchen. Nach dem ersten Betonschock der Staumauer von Mauvoisin kommt man um den Lac de Tsofeiret in eine traumhafte Gegend, die zum verweilen einlädt.
Für ÖV-Touristen und Nicht-Trailrunner ist das Zeitfenster von etwas mehr als sechs Stunden etwas gar knapp für eine Eintagestour. Eine Biwaktour bietet sich hier geradezu an; nur liessen wir uns etwas weiter unten nieder als Biwakprofi Sputnik. Hier im Grünen ists uns wohler als in der Geröllwüste oben im Col de Lire Rose.


Leichte, traumhafte Hochtour unter idealen Bedingungen


Die Route selbst ist ebenso logisch wie hier, da, dort beschrieben. An dieser Stelle nebst den Fotos noch ein paar Bemerkungen:

- Der Zustieg mit Bike ist die bequemste Option. Es kann ohne grosse Fahrkünste auf über 2300m geradelt und zurück gerollt werden.

Bemerkungen zur Route:
- Wegspuren sind durchgehend vorhanden, bis zum Col de Lire Rose deutliche, später markieren Steinmänner und Steigspuren die beste Route zu P. 3386.
- Dort kann entweder der Gletscher diagonal gequert oder alles dem Grat in schönem Fels gefolgt werden (T5, I bzw. WS), wobei ein Türmchen oberhalb P. 3710 südlich umgangen wird.
- Der Gipfelgrat ist ein wahrer Genuss in festem Fels und übersteigt den II. Grad nirgends (klassisches WS); ein gutes Auge findet in der Südflanke fast durchgehend Wegspuren, die klettertechnisch einfacher, dafür auch schuttiger sind (im Abstieg angenehm).
- Für den Abstieg war der Gletscher gerade al Dente und perfekt zum Abrutschen, mit dem morgendlichen Aufstieg über den Grat sparten wir uns so die Steigeisen.
- Der vermeintlich kleine Umweg über die Cabane de Chanrion (mit ihrer Büchsenrösti, wie im Wallis scheinbar üblich) ist ein nicht so kleiner: auf dem Rückweg nach Mauvoisin wird man mit gut 200 Höhenmeter Gegensteigung und 7 km Fahrstässchen bestraft, zu Fuss nicht gerade erbaulich... autsch. Im Gegenzug ist die Gegend im Talschluss um den Mont Durand sehr interessant. Man findet sich auf einer sanften Seenplatten inmitten einer sehr wilden Gletscherlandschaft wieder.

- Erstaunlicherweise waren wir alleine am Gipfel - und dies an einem traumhaften Sonntag mit praktisch unendlicher Fernsicht; wir genossen diese auch über eine Stunde lang. Auf der ganzen Tour durften wir von  gefühler Einsamkeit profitieren. Erst im Abstieg um 10 Uhr kreuzten wir eine ganze Horde Aspiranten, die in Vollmontur den Gletscher hinaufstampften und eine weitere Seilschaft unter P. 3470, die im II. Grad von Stand zu Stand durchsicherte...

- Immer noch verwunderlich: Der Berg scheint nicht die gleiche Aufmerksamkeit wie die Nachbarn Mont Blanc de Cheilon oder Pigne d'Arolla zu erhalten, obwohl er doch höher ist...?

Tourengänger: Alpin_Rise, Phur-Ri


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