Corno-Gries: Fire and Ice


Publiziert von johnny68 , 19. September 2016 um 18:06.

Region: Welt » Schweiz » Tessin » Bellinzonese
Tour Datum: 6 Juli 2016
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Gruppo Grieshorn   CH-TI   CH-VS 
Zeitbedarf: 3:00
Aufstieg: 500 m
Abstieg: 200 m
Strecke:Alpe di Cruina - Capanna Corno-Gries - Cornopass - Nufenenpassstrasse

Auf dieser Tour erfreute ein schöner Feuerregenbogen, auch „Zirkumhorizontalbogen“ genannt, mein Auge. Solche treten bei uns nur im Sommer auf, da die Sonne höher als 57,8 Grad am Himmel stehen muss. Die maximale Intensität tritt bei einem Sonnenstand von 67,9 Grad auf. Dieser Sonnenstand ist in der südlichen Schweiz  rund um den längsten Tag gerade so knapp möglich. Man kann dies wie folgt berechnen: 90° – geografische Breite am Ort + Schiefe der Ekliptik. Dies ergibt z.B. am Griespass folgende Rechnung: 90 – 46,45 + 23,5 = 67,05 (gilt für den längsten Tag).  

In den Schweizer Alpen ist der Feuerregenbogen von anfangs Mai bis Mitte August zu sehen. Es braucht die mittägliche maximale Lichtintensität, und es braucht am Himmel als „Reflektor“ dünne hohe Wolken mit Eisplättchen (v.a. Cirrus-Wolken in 8 - 12 km Höhe). Der Betrachter sieht den Feuerregenbogen in unseren Breitengraden immer im Süden.

Diese Voraussetzungen waren an diesem Tag erfüllt, so dass sich hinter dem Griessee diese faszinierende Erscheinung zeigte.

Meine Tour von der Alpe di Cruina im Bedrettotal führt in einem kurzen Aufstieg zuerst zur modernen Capanna Corno-Gries mit ihrem sehr guten Verpflegungsangebot. Dann geht es weiter durchs Corno-Gletschertal. Der längliche See unterhalb des „Ghiacciaio del Corno“ war noch voll von schwimmenden Eisplatten und glitzerte türkis in der Sommersonne.

Der direkte Weg zur Staumauer des Griessees war gesperrt, weil östlich der Staumauer ein Windpark gebaut wird. Man musste somit einen kleinen Umweg über den Corno-Pass machen. Bei meiner Wanderung war man gerade daran, bei 2 Windrädern die Flügel zu montieren, und bei einem weiteren Windrad war man am Betonieren des Fundaments. Schlussendlich sollen hier 4 Windräder stehen. Die Rückkehr zur Nufenenpass-Strasse war denn auch durch den starken Baustellenverkehr beeinträchtig. Zu beobachten, wie die sehr langen Flügelteile der Windräder auf riesigen Tiefladern um die engen Kurven des Nufenenpasses und der Zufahrtsstrasse zur Staumauer transportiert wurden, war allerdings sehr interessant.

Auf den Schneefeldern entlang des Nufenenpasses tummelten sich etliche Steinböcke. Sie waren an den Blockstein-Stützmauern am Salz lecken, das sie offenbar dringend benötigten. Sie liessen sich durch den Verkehr überhaupt nicht stören.

Tourengänger: johnny68


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Kommentare (3)


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alpstein hat gesagt:
Gesendet am 19. September 2016 um 18:44
Willkommen auf HIKR zurück. Plötzlich warst Du, wie vom Erdboden verschluckt, verschwunden.

Gruß
Hanspeter


johnny68 hat gesagt: RE: Verschwunden
Gesendet am 20. September 2016 um 20:24
Nicht gerade vom Erdboden verschluckt war ich, sondern ich hatte gewisse gesundheitliche Probleme, die mich etwas zurückwarfen. Schon Churchill kritisierte den übermässigen Sport - wenn man den Jahrzehnte praktiziert, gibt es halt gewisse Abnützungserscheinungen in Gelenken und Sehnen. Nun ist alles wieder im Lot. Die einjährige Pause hat mir ausgezeichnet getan. Ich werd's nun ein bisschen geruhsamer nehmen. Den Ehrgeiz habe ich etwas zurückgestellt.
LG
Johnny

chaeppi Pro hat gesagt:
Gesendet am 19. September 2016 um 18:49
welcome back

Gruess, Chäppi


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