Binn-Leuk (6/9): Gruben - Turtmannhütte

"Vor dem Bau der Strasse von Oberems nach Gruben im Jahr 1958 war die 1928 mit 30 Plätzen eröffnete Turtmannhütte die abgelegenste aller SAC-Hütten. Um sie zu erreichen mussten von Turtmann aus rund 18 km Distanz und 1900 m Höhenunterschied überwunden werden. Der Zeitbedarf dafür lag bei etwa neuneinhalb Stunden." (laut Wikipedia). Heute ist die Hütte, die jetzt 50 Betten aufweist, in 2 Stunden vom Strassenende zu erreichen, und damit eher einer der am einfachsten zu erreichenden Hütten.

Nach der langen Tour am Vortag und wegen des heutigen vorübergehenden mässigen Wetters ist ein kürzer Hüttenzusteig gerade was ich heute benötige. Es gibt mehrere Alternativen von Gruben hinaus: direkt vom Hotel Schwarzhorn hinauf zum Panoramaweg bei Grüobu Mittelstafel, oder zunächst gemächlich den Turtmänna entlang. Ich wähle diese letzere faulenzende Alternative, und somit geht es durch Wiesen zum Vorder Sänntum, wo auch die Turtmannstrasse endet.

Hier ist auch wieder eine Wahl: über der Schotterstrasse zur Turtmannsee, über den sg. Schluchtweg auch zur See, oder hinauf durch den Wald. Über dem schönen Waldweg gehe ich zur Kapelle Holustei. Von der Kapelle geht es noch 120hm steil über einem erodierten Hang bis man bei Pt. 2343 den Panoramaweg erreicht. Dieser Weg weist sich aus als ein sehr breit ausgebauter Wasserleitungsweg, über den ich etwas oberhalb Pt. 2281 an der Materialseilbahn zur Turtmannhütte gelange. Die Seilbahn wird gerade betrieben, und ich observiere wie die kleine Gondel mit Müllsäcke zur Talstation schwebt. Bei der Ankunft fällt ein Sack aus im Bach, und wird sofort einige meter mitgeschlept. Durch kühnes intervenieren des Operators kann den Sack doch noch erwischt werden. 

Der Hüttenweg führt gerade unter der Seilbahn hoch. Wenn ich den verfolge, kommt die Seilbahn wieder im Einsatz um neue Vorräte zur Hütte zu bringen. Vielleicht ist es nicht so eine gute Idee da gerade unter zu laufen, wenn die Bahn wieder seine Ladung verlieren würde. (Später erfahre ich das anderen Leuten geraten wurden nicht diesen Weg, sondern den Steinmannweg zu folgen während Bahnbetrieb). Naja, die Bahn verliert aber keine weitere Gegenstände, und die Chance davon getroffen zu werden wäre auch sehr klein. So erreiche ich unverletzt die Turtmannhütte, gerade wenn die erste Regentröpfe fallen.

Den weiteren Nachmittag verbringe ich in der gemütlichen Hütte, die heute mit etwa 20 Leute nicht sehr stark belegt ist. Merkwürdig, denn für Morgen wird Traumwetter vorhergesagt.

Benötigte Zeite (alles in sehr faulenzendem Stil): Gruben-Vorder Sänntum 1Std; Vorder Sänntum-Holustei 1Std30'; Holustei-Turtmannhütte 1Std30'. 

Die andere Etappen dieser Trekking:
1. Binn - Saflischpass - Seewjihorn - Bortelhütte
2. Bortelhütte - Mäderlicke - Simplon Hospiz
3. Simplon Hospiz - Magelicke - Wyssgrat - Gspon
4. Moosalp - Augstbordhorn - Brandalp
5. Brandalp - Signalhorn - Gruben
6. Gruben - Turtmannhütte
7. Turtmannhütte - Barrhörner - Turtmannhütte
8. Turtmannhütte - Meidpass - Cabane Bella Tola
9. Cabane Bella Tola - Illhorn - Leuk