Keeskopf (3081m) über das Gradental


Publiziert von Riosambesi , 17. September 2016 um 00:57.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Schober-Gruppe
Tour Datum:15 September 2016
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 6:30
Aufstieg: 1450 m
Abstieg: 1450 m
Strecke:15,5km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Ab Lienz über den Iselsbergpass (Grenze Osttirol/Kärnten) weiter nach Döllach und Putschall. An einer Kapelle beschildert links ab in das Gradental. Die Strecke ist nicht asphaltiert, aber für PKW problemlos befahrbar. Kostenloser Parkplatz (1640m).
Kartennummer:openandromaps

Südlich des Großglockners, dem innerhalb der Hohen Tauern eine eigene Gebirgsgruppe zuerkannt wurde, schließt sich die Schobergruppe an. Auch hier gibt es eine Reihe attraktiver Dreitausender in einer idyllischen Hochgebirgslandschaft. Das schöne Landschaftsbild in den Hohen Tauern mit Wasserfällen, Seen und Gletschern wird allerdings mit vielen Niederschlägen bezahlt, auch heute regnet es, trotz gegenteiliger Prognose, schon wieder stundenlang. Die Fotos gaukeln einen sonnigen Tag vor, den es nur für wenige Vormittagsstunden gibt. Unter den Schobergruppen-Gipfeln gibt es kaum welche, die sich auf die Schnelle abhaken lassen. Auch der Keeskopf erfordert über 1400 Höhenmeter Aufstieg, dazu kommen etliche versteckte kleine Gegenanstiege, so dass am Ende bestimmt 1500 Höhenmeter abzuarbeiten sind. Wahlweise kann von Westen über die Lienzer Hütte oder von Osten durch das Gradental mit der Adolf-Nossberger-Hütte aufgestiegen werden. Beide Varianten scheinen in etwa gleich lang zu sein. Die Route durch das Gradental verspricht die noch intensiveren Landschaftseindrücke mit mehreren türkisblauen Seen und rauschenden Wasserfällen. Der Schlussanstieg über den felsigen Ostrücken bis zum Gipfel ist in beiden Fällen identisch und technisch nicht allzu schwierig.
Ich entscheide mich für das Gradental, das sich durch das Mölltal erreichen lässt.

Bei der Anfahrt wird man erstaunt feststellen, dass weder am Straßenrand noch am Parkplatz ein Verschlag aufgestellt ist mit Mauteintreibern, wie es sonst gängige Praxis in Österreichs Bergen ist. Am Parkplatz informiert eine Schautafel über das Wegenetz. Die Wanderroute zum Keeskopf ist durchgehend beschildert und fröhlich bunt markiert, Verhauer sind nur mutwillig möglich. Der Gehgrund ist sehr angenehm, die Schwierigkeiten bewegen sich bis zur Hütte im T2-Bereich, anschließend wird es etwas alpiner, die kleinen Kletterstellen erreichen kaum den 1. Schwierigkeitsgrad.
Route:
Vom Parkplatz weiter dem breiten Weg folgen, der bald in einen Steig übergeht. Durch waldiges Gelände wird nach 20 Minuten eine erste Stufe erreicht, an deren oberen Rand sich ein breiter Schwemmboden (Gradenmoos) befindet. Dort am rechten Rand ohne wesentlichen Höhengewinn weiter bis zur nächsten Stufe. An einer Verzweigung kann wahlweise links der `Seeplattenweg´ oder rechts der `Tierleitenweg´ gewählt werden. Beide Wege treffen sich an der Adolf-Nossberger-Hütte wieder und erfordern den gleichen Zeitaufwand. Ich nehme den rechten Zweig für den Aufstieg und den Seeplattenweg für den Abstieg. Umgekehrt wäre nicht weniger vorteilhaft.

Von der Hütte an dem türkisblauen Gradensee ein Stück auf dem Wanderweg am Nordufer vorbei und dann (WW.) rechts den steilen Hang hinauf. Stellenweise einige Kleinstkletterstellen, aber nichts Dramatisches. Kurz vor der Passhöhe `Niedere Gradenscharte´ bei WW. rechts den Steindauben und Markierungen folgen, die auf den längst sichtbaren Keeskopf führen. Am Ende relativ steil durch Felsen zum Gipfel. Einige Stellen erfordern den Einsatz der Hände (kaum I). Am Gipfel: Kreuz, Buch, Nebel. Abstieg auf gleicher Route bis zur Hütte, dann über den Seeplattenweg mittig durch den oberen Boden und die kommende steile Stufe bis zur Vereinigung der beiden Wege. Auf bekanntem Weg zurück zum Parkplatz.

Anmerkung: Der Keeskopf zählt übrigens zu den `Seven Summits´ des Nationalparks Hohe Tauern. Dahinter verbirgt sich aber nur eine Kampagne der Verwaltung, den Bergttourismus in der Region zu fördern.


Tourengänger: Riosambesi


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