Südlicher (2414m) und nördlicher Schafgafall (2393m)


Publiziert von boerscht , 18. September 2016 um 15:54.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Rätikon
Tour Datum:12 September 2016
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 1040 m
Abstieg: 1040 m
Strecke:13,8 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Über Bludenz mit Bus 81 ins Brandnertal. Endstation Lünerseebahn.

Das schöne Wetter im September gilt es noch einmal auszunutzen, bevor es kälter werden soll und in den höheren Lagen wohl auch schon der erste Schnee fallen wird. Also nochmals auf in den Rätikon. Schafgafalle und Saulakopf sind geplant. Heute bin ich mit einem wenig alpin erfahrenen Kumpel unterwegs, daher mal sehen ob der Abstieg über den Nordgrat vom Schafgafall zum Saulajoch überhaupt drin ist.

Lünerseebahn Talstation - Lünersee (Böser Tritt) T3; 45 min

Los gehts an der Talstation der Lünerseebahn. Leider kommt der erste Wanderbus von Bludenz erst um 8:45 dort an, größere Touren mit dem ÖV aus dem Brandner Tal sind daher ohne Übernachtung fast nicht möglich.
Über den überhaupt nicht bösen, Bösen-Tritt-Steig, welcher teilweise etwas glitschig ist (hier schon beschrieben), geht es in ca. 45 min hinauf zur, an der Staumauer des halb vollen Lünersees gelegenen, Douglashütte.
Ich freue mich jetzt schon auf ein erfrischendes Bad im See nach der Tour.

Douglashütte - Lünerkrinne T2; 25 min

Über die Staumauer folgt man zunächst dem Lünersee-Rundweg, auf dem einiges los ist, bis man die Abzweigung in Richtung Lünerkrinne nimmt.
Leider verpassen wir den Abzweig zum Pfad Richtung Schafgafall, da hier kein Steinmann mehr steht und man von unten den Pfad nicht gut erkennen kann, daher gehen wir bis zur Lünerkrinne und verlassen hier den markierten weg nach Norden hin. 

Lünerkrinne - Südlicher Schafgafall T3+; 45 min

Ein guter Pfad ist erkennbar, welcher dem Grat, entlang seltsamer 4-5 Meter tiefer Löcher (es sind Gipslöcher),folgt. Teilweise etwas ausgesetzt folgt man diesem Grat mit schönen Rundblicken bis zu dessen Ende. Man trifft hier auf den von uns verpassten Abzweig und folgt dem guten Pfad Richtung Südlichem Schafgafall
Den Namen hat der Berg wohl verdient, so tummeln sich einige Schafe in der unten noch grasigen Flanke. Zum Glück etwas abseits der Aufstiegslinie, so sind wir vor Steinschlag sicher. Man folgt den Wegspuren durch die steiler werdende, unten noch grasige Gipfelflanke. Wird es etwas felsiger, so markieren nun Steinmännchen den Weg, welcher dadurch nicht zu verfehlen ist. Problemlos geht es auf den Gipfel. Das GK ist abgebrochen, Gipfelbuch gibt es keines. Die Aussicht heute ist super. Vor allem die Zimba und der gegenüberliegende Seekopf zeigen sich sehr eindrucksvoll.
Nach ausgiebiger Gipfelrast geht es wieder zurück bis zum Fuß der Gipfelflanke.

Nördlicher Schafgafall T3; 30 min

Laut Führer soll auch ein direkter Übergang vom Südlichen- zum nördlichen Schafgafall möglich sein, dieser sieht aber alles andere als einfach aus.

Der Südliche Schafgafall wird einfach ostseitig umrundet. Auch hier ist ein Pfad gut zu erkennen, welcher mit Steinmännchen markiert ist. Man geht über ein mit Felsbrocken übersätes Plateau, gegen Ende leicht ansteigend zur Abbruchkante nach Norden hin. Hier folgt man dem Grat bis zum Gipfel des Nördlichen Schafgafalls.

Der Einstieg zum Nord-Grat, welcher hinab zum Saulajoch führt ist mit einem Steinmann markiert, man erkennt den einfachsten Abstieg sehr gut.
Meinem Kumpel graust es etwas vor dem Abstieg und dem noch lange und steil aussehendem Weg auf den Saulakopf. Also gehen wir über den selben Weg wieder zurück, der Saulakopf rennt mir ja nicht weg.
Abstieg dann über den im Aufstieg nicht gefundenen Pfad. Ich kraxle noch schnell auf einen Namenlosen Gipfel  am Wegrand hoch (T4,I), vom See aus ist dieser als deutlicher Gipfel südlich des südlichen Schafgafalls zu erkennen. 
Wieder auf dem Weg zur Lünerkrinne angelangt versehen wir den Abzweig mit einem neuen Steinmann, damit dieser nun zu erkennen ist. 

Lünerseerunde T2; 1h

Da nun noch ordentlich Zeit bis zum nächsten Bus übrig ist, hängen wir noch die Umrundung des Lünersees mit Rast an der Lünerseealpe und Bad im, für Mitte September, noch erstaunlich warmen See an.

Abstieg Lünerseebahn - Westseitiger Steig T4; 30 min

Westlich der Staumauer befindet sich der quasi Spiegelbildliche Steig zum Bösen Tritt, welcher jedoch nicht ausgeschildert ist und auch etwas anspruchsvoller ist.
Der Einstieg befindet sich am Anfang des Saulajochsteigs und zweigt gut erkennbar ab. Der Weg führt zunächst zu einem Gebäude der Staumauer und dem Ablass der Staumauer. Von hier an geht es teilweise sehr zugewachsen durch Gestrüpp abwärts. Einige kleine Wasserläufe sind zu queren und man erkennt sehr schwache Markierungen (Blauer Strich).
Ab ca. der Hälfte der Höhe wird der Weg etwas anspruchsvoller. Nun geht es sehr steil und ausgesetzt an der Kante nach unten. Seilversicherungen und einige Stahlstifte gibt es, die Seile sollte man jedoch lieber nicht verwenden, da alle sehr sehr locker sind. Also Hände weg von den Stahlseilen !. Die Stifte sind meist solide, man sollte hier vorher jedoch auch auf Festigkeit testen. Ohne die Hilfe der schlaffen Seile sind teilweise kurze Stellen abzuklettern (I).
Der Steig Endet fast direkt gegenüber des Startes zum Bösen Tritt. Von unten sind die ersten Sicherungen gut zu erkennen.

Der Steig ist eine super spannende alternative zum Bösen Tritt und wird wohl so gut wie nie begangen. Im Aufstieg ist man hier wahrscheinlich sogar schneller als über den Bösen Tritt. Als Aufstieg zum Saulakopf wohl die beste Wahl. 

Anmerkung: Lässt man den Steig im Abstieg und die Kraxelei auf den namenlosen Gipfel weg, befinden sich die Schwierigkeiten nur im T3 Bereich !
 

Tourengänger: boerscht
Communities: ÖV Touren


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Kommentare (3)


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Runner hat gesagt:
Gesendet am 20. September 2016 um 13:54
Danke für den Bericht! Habe ich gespeichert... :-)

Grüss Dich
Runner

boerscht hat gesagt: RE:
Gesendet am 20. September 2016 um 15:02
Gerne, freut mich wenn er dir hilfreich ist.

Gruß Adrian

Runner hat gesagt: RE:
Gesendet am 21. September 2016 um 20:47
Ist es ! :-)


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