Zum Somerschluss ein Marathon am Grimsel


Publiziert von Alpin_Rise , 16. September 2016 um 21:53.

Region: Welt » Schweiz » Bern » Oberhasli
Tour Datum:14 September 2016
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Klettern Schwierigkeit: 5a (Französische Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE 
Aufstieg: 650 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Kunzentännlein
Zufahrt zum Ankunftspunkt:cff logo Räterichsbodensee

Am Unterfangen "Marathon" reizt bestimmt nicht die Schwierigkeit, sondern eben seine Länge. Genau so verhält es sich mit dem "Grimselmarathon". Unter diesem Namen preist der Plaisir West die Kombination aus den Touren "Fliegender Teppich" (10 Sl, 300m, 5a), 2 Seillängen "Dusche inklusive" (50m, 3b) und "La Strada" (12 Sl, 400m, 5a/b) an. Auf die dort erwähnten "1000 Klettermeter" kommt man zwar nicht ganz, insgesamt sind es doch 24 Seillängen mit ungefähr 750m Kletterlänge auf etwa 650 Höhenmeter.
Diesen Zahlen ist zu entnehmen, dass die Route vornehmlich flache Plattenkletterei um 45° Steilheit aufweist, entsprechend schnell kommt man vorwärts. Die Stellen im 5. Grad sind kurz (und allenfalls A0 mit ca. 4b machbar), so steht die Route auch ausdauernden Gelegenheitsklettern offen.

ÖV-Touristen profitieren in dieser Tour optimal: der Zustieg ab cff logo Kunzentännlein ist in einer Viertelstunde geschafft und am Schluss der Tour holt einem das Postauto exakt bei der Buvette am Räterichsbodensee wieder ab, bequemer gehts nicht.
Für mich war die Tour als Abschluss der eher mageren Sommerklettersaison 2016 hochwillkommen - mal schauen, was der Herbst noch zu bieten hat!


Marathonklettern im Grimselgranit

Informative Berichte über die Route gibts bereits bei dominik oder Matthias Pilz. Ihren Beschreibungen ist nicht mehr viel anzufügen, ausser einige persönliche Einschätzungen


- Die Absicherung ist sehr gut ist und nicht mehr ergänzt werden muss. Dies gilt, wenn der untere 5. Grad auf Platten entspannt geklettert wird.

- In der "Dusche Inklusive" fehlen auf der 1. Seillänge die Haken. In der zweiten Seillänge hats dann altes, spärliches Hakenmaterial. Eine Begehung lohnt auf jeden Fall nur für die Komplettierung des Marathons.

- Die ominöse Stelle Anfangs 2. Seillänge der Strada lässt sich direkt lösen, anstatt auf dem Band nach rechts zu queren: der oberste Borhaken (es hat vier davon!) am Stand sichert die zwei kurzen Schritte auf der Platte gut ab und schon hat man den Riss mit rechts in der Hand. Gut stehen und den Fels lesen ist hier Trumpf, ca. 5b.

- Am besten klettert man möglichst mit leichter Ausrüstung: 50m Einfachseil, 8 Expressen und Helm genügen.

- Im Sommer werden die Platten zum Glutofen. Besser sehr früh, eher spät oder in der Nebensaison  einsteigen

- Die Tour kann auch gut zum Üben des Simultankletterns begangen werden: mehr Expressen und Ropemans/Tiblocs helfen.

- Dann sind Zeiten realistisch, wie sie bei einem gewöhnlichen Marathon nur von Spitzenläufern erreicht werden. Einen realen Marathon werde ich kaum je in unserer Begehungszeit von gut drei Stunden laufen, schon gar nicht mit einer grossen halbstündigen und den vielen kleinen Standpausen dazwischen ;-)

- Ein weiterer Vorteil am zügigen Marathon-Klettern ist, dass genügend Zeit für die zur Zeit in Massen reifen Heidelbeeren bleibt.

- "La Strada" konnte ich gleich nach ihrer Erstbegehung vor rund 20 Jahren klettern - interessant, wie und welche Erinnerungen lange bleiben. Die letzten 4 Seillängen der Route sind etwas beliebig, die untersten dafür umso schöner.

Tourengänger: Alpin_Rise, bartli


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