Piz Timon - ein Gipfel in Ehren


Publiziert von Zoraya , 13. September 2016 um 20:22.

Region: Welt » Schweiz » Uri
Tour Datum:27 August 2016
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Gruppo Pizzo Rotondo   CH-UR 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 740 m
Abstieg: 740 m
Unterkunftmöglichkeiten:Rotondohütte

Diese Tour war nicht nur unverhofft erfrischend sondern auch einen Durchbruch für mich. Die erste längere Bergtour nach 4 Jahren Pause aufgrund lästigen Knieproblemen. Ich bedanke mich hiermit bei meinem rechten Knie. Schön hast du meinem Trotz endlich nachgegeben :-).

Das Wetter an diesem Tag versprach ja so einiges. Strahlender Sonnenschein, über 30 Grad, stahlblauer Himmel - Postkartenwetter eben. Ursprünglich geplant war eigentlich eine kleine Wanderung zur Rotondohütte. Es sollte anders kommen. Entsprechend spät starten wir in Oberstafel und peilen unser Ziel an. Der Weg zur Rotondohütte ist ein gemütlicher Wanderweg. Anfänglich führt der Weg über Gras und kleinere Gesteinshalden, der sich aber sehr bald in die bekannten Schottersteine des Rotondogebietes verwandelt. Zu diesem Zeitpunkt erblickt man auch die beeindruckenden Gipfel rund um die Rotondohütte. Und da war es; das Zucken, die Sehnsucht höher hinaus zu wollen. Eine einfache Hüttenwanderung reicht da bei weitem nicht aus. Nach einem kurzen Rast und Diskussionen wo es nun hingehen soll, begeben wir uns in Richtung Leckipass. Die altbekannte, vermisste Leidenschaft stellt sich wieder ein. Beflügelt von den traumhaften Eindrücken der Bergwelt gewinnen wir auf dem steilen und felsigen Weg sehr schnell an Höhe. Die vielen Steimandli führen uns problemlos hoch zum Leckipass. Bereits dort ist die Aussicht zum Dahinknien. Nichts mag einen leidenschaftlichen Berggänger wie mich mehr erfüllen, wie die Ruhe, Schönheit und Standhaftigkeit der Berge. Damit war unser Abenteuer jedoch noch nicht beendet. Nein, wir laufen weiter mit hoffnungsvollen Blicken zum gross Leckihorn. Die Strecke vom Leckipass bis unterhalb zum gross Leckihorn haben wir dann doch etwas unterschätzt. Das schräge Traversieren des faszinierend steilen Schneefeldes gestaltet sich als sehr rutschig. Steigeisen wären klar von Vorteil. Die "falschen" Schuhe machen es uns auch nicht einfacher. Haben wir doch anfänglich eine gemütliche Wanderung geplant und keine alpine Bergtour. Das Schneefeld lassen wir nun hinter uns. Zum gross Leckihorn sind es schätzungsweise noch 40 Minuten. Nach kurzer Überlegung entscheiden wir uns aber an diesem Punkt die Tour zu beenden. Sicherheit geht vor und wir sind langsam auch etwas zu spät dran. Wir klettern auf einen kleinen, namenlosen Gipfel auf P 2960 zwischen gross Leckihorn und Stellibodenhorn. Die anfängliche Enttäuschung über das abgebrochene Leckihorn ist schnell verflogen. Die Freude über die Leistung nach langen Knieproblemen überwiegt.

Der kleine namenlose Gipfel war mein Durchbruch mich wieder in die hochalpine Welt zu wagen. Wahrscheinlich ist dieser Gipfel für die meisten kaum eine Beachtung wert, für mich jedoch ist er von grosser Bedeutung. Wir nennen ihn Piz Timon, nach unserem Hund, der vor Jahren bei einem Lawinenunglück im Rotondogebiet fast ums Leben kam.

Dieser Tag wird für mich immer in Erinnerung bleiben. Danke Mami, für das wunderschöne Erlebnis mit dir.

Tourengänger: Zoraya


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