Pointe de Ronce (3612 m) - Nordanstieg


Publiziert von Stirml , 11. September 2016 um 22:13.

Region: Welt » Frankreich » Savoie » Maurienne
Tour Datum: 2 September 2014
Hochtouren Schwierigkeit: L
Wegpunkte:
Geo-Tags: F 
Zeitbedarf: 1 Tage 9:00
Aufstieg: 1400 m
Abstieg: 1400 m
Unterkunftmöglichkeiten:Lanslebourg
Kartennummer:IGN Carte de Radonnées Vanoise

Die Pointe de Ronce ist der beherrschende Berg über dem Col du Mont Cenis, zu dem sie mit riesigen Fels-/Schuttflanken abbricht. Eine Besteigung ist – was für einen Berg dieser Höhe bemerkenswert ist – innerhalb eines Tages gut möglich. Auch kann man bei entsprechender Routenwahl eine Gletscherbegehung und Schneefeldtraversierungen vermeiden. Relativ häufig erfolgt die Besteigung vom Col du Mont Cenis aus (über den Südost-Grat / Pointe du Lamet). Wir haben jedoch den Anstieg von Norden gewählt, der in einem französischen Führer (als voie normale) beschrieben war.

Ausgangpunkt war das Ende eines kleinen, ungeteerten und äußerst ruppigen Bergsträßleins (ca. 4 Kilometer), das von der Maurienne kommend kurz vor dem nördlichen Ende des Lac du Mont Cenis links abbiegt (La Fémaz) und insgesamt mit nur wenig Höhengewinn die nördlichen Hänge unter dem Westgrat des Signal du Grand Mont Cenis bis zum letzten von Lanslevillard heraufführenden Sessellifts quert (Côte Plane, 2231m).

Aufgrund des Skipistengebiets ist der Einstieg in den richtigen Pfad nicht einfach zu finden. Wegweiser waren nicht vorhanden und auf der IGN-Karte Vanoise (1:50.000) ist der Weg nicht eingezeichnet. Der kleine Pfad in einer Wiese, den wir folgten, war nur zu Beginn mittels kleiner Holzpfosten markiert. Anfänglich unsicher, ob wir den richtigen Weg genommen haben, verfolgten wir den Pfad aber weiter. Nachdem die „Grobrichtung“ stimmte und der Pfad sich nicht im „Nirgendwo“ verlief, wurden wir zunehmend zuversichtlich, dass wir richtig sind. Nach den dunklen charakteristischen Felsen der Rocher de la Cailla erreicht man eine Art Schulter, von der man in das Gletschervorfeld des Glacier de l’Arcelle Neuve gelangt und den weiteren Wegverlauf bis zum Westgrat der Pointe de Ronce gut überblicken kann.

Nach der Traversierung des Gletschervorfelds haben wir ein steiles Schuttfeld erstiegen, um den Schneekolk des Glacier de l’Arcelle Neuve zu erreichen, der zur tiefsten Scharte (3290 m) zwischen Signal du Grand Mont Cenis und Pointe de Ronce führte.

Ab hier folgt man undeutlichen Pfadspuren folgend dem leichten Grat. Einzig nach einer kleinen Scharte muss man den anschließenden sperrenden Aufschwung links umgehen, wo wir eine kleine Felsstufe (II, ca. 3 Meter) erkletterten (wahrscheinlich mit einem weiter ausholenden Linksbogen auch ohne Kletterei im Schrofengelände machbar). Danach verbreitert sich der Grat zu einem Schuttrücken, der ohne Schwierigkeiten zum höchsten Punkt führt.

Bei klarsten Wetter reichte der Blick vom Gipfel  bis zum Apennin. Direkt im Süden lag unten im leuchtenden Türkis der Lac du Mont Cenis, im Norden die schottrigen Südflanken der Berge der Charbonnel-Gruppe.

Den Abstieg nahmen wir über den nördlichen Teil des Glacier de l’Arcelle Neuve, um anschließend eine Felsstufe zu überwinden, die uns zum westlichen Teil des Glacier de l’Arcelle Neuve und wieder zum Gletschervorfeld brachte. Weiterer Abstieg wie Aufstieg.

Resumee:
Leichte und bei uns menschenleere Hochtour über unmarkierte Pfade und wegloses Gelände. Auf dem Gletscher konnte man keine Spalten ausmachen.

Tourengänger: Stirml


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen

T5+ L I

Kommentar hinzufügen»