Auf den Predigtstein


Publiziert von schimi , 6. Dezember 2016 um 12:38.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Wetterstein-Gebirge und Mieminger Kette
Tour Datum: 3 September 2016
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 

Nicht nur heute ist das Gaistal bei Leutasch wohl überaus beliebt, die schier endlosen Parkmöglichkeiten am Straßenrand entlang der Talstraße zeugen davon, dass hier immer viel Andrang herrscht. Als wir am Morgen hier ankommen scheint es ein ebensolcher Tag zu sein.

Das Wetter ist schön und die Parkplätze fast ausgebucht. Mit ein klein wenig gemischten Gefühlen marschieren wir los, zunächst an der Straße entlang, bis wir an die Stelle kommen wo die Straße scharf nach links schwenkt und mit einer Brücke über den kleinen Bach schwenkt.

Gleich danach verlassen wir die Straße nach rechts auf dem zunächst sehr steilen Weg 41. Dieser ist so steil, dass sogar ein Hinweis auf dem Wegweiser prangt, dass es gleich flacher werden würde. Wie versprochen geht es gleich links weg auf einem breiten und fein geschotterten Fahrweg, der fast flach durch lieblich wirkende offene Bewaldung führt. Nach ein paar hundert Metern kommen wir an eine Kreuzung, an der wir uns nach rechts und wenige Meter weiter wieder nach links wenden.

Nun geht es verhalten steil dem Predigtstein entgegen. Nachdem wir einen weiten Bogen nach rechts gewandert sind, ist der Fahrweg zu Ende und wir gehen auf kleinem Pfad links eines Baches entlang und es wird gleich steiler. Sehr unterhaltsam windet sich der Pfad in mehreren steilen Serpentinen nach oben. So hätte es noch lange weitergehen können.

Doch leider führt der Weg direkt auf den Fahrweg, der mit der Nummer 44 bezeichnet ist und zur Rotmoosalm hinaufführt. Dieser ist für Wanderer absolut schmucklos, führt uns aber in ein paar Kehren etwas an der Ostflanke des Predigtsteins in die Höhe. Dann führt der Fahrweg auf die Nordostseite des Berges, wo früher einmal die alte Rotmoosalm war. Die Alm wurde im Februar 2009 durch eine Lawine zerstört. Seit Juni 2011 ist die neue Alm in lawinensicherer Lage am Schönberg in Betrieb.

Auf der Nordostseite des Predigtsteins, wo sich der Fahrweg in die Kurve zur neuen Alm aufmacht, steht ein kleines Hüttlein, vor dem links der Saumpfad hinauf zum Predigtstein führt. Über Wiesen mit reichlich Murmeltieren gehen wir zunächst hoch bis zum Sattel der hinüberführt zum Steinernen Hüttl. Auf dem Sattel wenden wir uns nach Süden und steigen direkt über steiler werdende Wiese dem Gipfel des Predigtstein entgegen.

Recht schnell ist es aus mit gemütlicher Wiese, wir stehen vor einer Felsbastion, die einem ein klein wenig Respekt einflößt. Dazu kommt eine große und deutlich abschreckende Aufschrift im Fels. In roter Farbe ist dort "nur für Bergsteiger" hingepinselt. Wer es wohl geschrieben hat? Der Hüttenwirt; oder gar die Bergwacht?

Auf jeden Fall ist die Route glasklar auszumachen; der Weg zieht sich in einem großen Riss nach oben und sieht jetzt gar nicht so schwierig aus. Wir machen uns auf den Weg nach oben und merken schnell, dass es keine wirkliche Kletterei ist, vielmehr spielt sich das noch gerade so im Bereich unter oder gerade mal im ersten Grad ab.

Der Blick zurück ist freilich dann doch ganz schön steil, aber wer will schon zurückschauen, wenn es nach oben geht. Schnell sind wir auf dem Gipfel und freuen uns an der schönen und umfassenden Aussicht. Im Norden direkt der Hochwanner und die Wände des Wettersteins. Im Osten unser Nachtlager, die Rotmoosalm. Dahinter die bleichen Karwendelberge. Im Süden blicken wir auf die Hohen Munde, die fast uneinnehmbar aussieht. Im Westen links und rechts entlang des Gaistals viele felsige Gesellen, darunter die Hohe Wand, Hochplattig und ganz hinten die Tajaköpfe, wobei im Felsgewirr nicht alles klar auszumachen ist.

Schon ruft das Abendessen. Wir müssen nun einen Zahn zulegen; haben schon angerufen, dass wir spät kommen. Konzentriert steigen wir den steilen Riss wieder hinab. Nicht schwer ist es, aber stolpern sollte man hier besser nicht. Als wir die Wiese erreichen geben wir Vollgas. Runter bis auf den Hauptweg, wo wir übrigens die Rucksäcke deponierten. Dann mit dem Rucksack wieder am Rücken die letzten Höhenmeter der Hütte entgegen.

Pünktlich und klatschnass geschwitzt kommen wir an der Hütte an. Wir bestellen unser Essen und legen uns dann trocken. Die neue Hütte ist sehr freundlich eingerichtet und das Personal ist es auch. Das Essen ist einfach aber schmackhaft und alles andere ist auch wunderbar. Da braucht man doch nichts mehr!

Tourengänger: schimi


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