Gratwanderung zum Stätzer Horn, 2575m

Unsere diesjährige Vereinsreise führte uns ins Gebiet Lenzerheide. Obwohl alle Teilnehmer sportlich sind; wandern ist halt doch etwas eigenes und somit für einige eher ungewohnt. Die Herausforderung besteht deshalb jeweils darin, ein über 2 Tage verteiltes, ausgewogenes Programm zu gestalten, wo etwas Sportlichkeit, aber auch das Gemütliche und Gesellige nicht zu kurz kommt.
 
Dass das Wetter eher bewölkt und am zweiten Tag mit Regen zu rechnen sein würde, tat der Vorfreude keinen Abbruch. Wir fuhren mit Zug und Postauto bis Lenzerheide und schliesslich mit dem Sportbus bis zur Talstation des Sesselliftes (Sporz). Mit dem Tgantieni-Sesseli gings dann hoch bis zum Piz Scalottas (2324m), mit dem wir also bereits den ersten Gipfel erreicht hatten.
 
Es folgte ein kurzer Abstieg zur June-Hütte (2214m), wo wir uns erst mal mit einer feinen Gerstensuppe stärkten. Danach galt es aber ernst, einige Höhenmeter mussten geleistet werden. Nun wurde es merklich ruhiger in der Gruppe, je steiler es wurde im Anstieg zum Piz Danis. Unterhalb des Gipfelaufbau’s wartete ich auf eine Person, von der ich wusste, dass diese nicht schwindelfrei war.
 
Obwohl ich den Weg nicht kannte, hatte ich natürlich vorab auf Hikr recherchiert und ein paar Fotos von leicht ausgesetzten Stellen gesehen. Ich nahm also die eine Person hinter mich und bemerkte schon mal, dass es ev. etwas schmaler werden könnte … Gemeinsam stiegen wir langsam die letzten Kehren hoch, wobei weniger die Ausgesetztheit, sondern vielmehr die teils hohen Stufen das Thema waren.
 
So erreichten wir ohne Probleme den Gipfel des Piz Danis (2497m); well done! Wir genossen die wunderschöne Aussicht, welche letztlich viel besser war als zu Beginn noch befürchtet. Einzig der Tödi wollte sich vorerst noch nicht zeigen. Nach einer ausgiebigen Rast stiegen wir zum Sattel (P.2330) ab. Ab hier gilt es nochmal einen längeren Aufstieg zu meistern.
 
Ich betreute nun eine weitere Person, denn in unserer Truppe gehören ja auch nicht mehr alle zu den Jüngsten … Deshalb animierte ich im Aufstieg zu Pausen und reichte die Wasserflasche, wenn nötig – immer gut durchschnaufen! Da es auch heute ziemlich warm war, wurde der Schlussaufstieg schweisstreibend. Letztlich standen wir jedoch alle auf dem Gipfel des Stätzer Horn (2575m), worauf wir stolz sein konnten!
 
Es folgte nochmals eine ausgiebige Rast, danach machten wir uns auf den Abstieg. Dieser erfolgt zunächst auf gerölliger und felsiger Unterlage; für einige doch eher ungewohnt. Bald brachten wir jedoch die steilsten Passagen hinter uns und der restliche Abstieg war nun nicht mehr schwierig. Schliesslich erreichten wir unser Tagesziel bzw. unsere Unterkunft mit dem Berggasthaus Stätz-Damiez (1821m).
 
Am nächsten Tag stiegen wir zum Heidsee ab, umrundeten diesen und fuhren mit der Rothornbahn zur Mittelstation hinauf (Stn. Scharmoin, 1904m). Nach einem guten Mittagessen fuhren wir mit den Lenzibikes auf Forstwegen wieder zur Talstation hinab. Obwohl alles recht gut organisiert scheint (getrennte Downhill- und Trotti-Strecken; Schilder bei den Kreuzungen), ist das Ganze nicht ungefährlich. Insbesondere dann, wenn ambitionierte Downhiller Tempo bolzen und vielleicht nicht immer auf die Vortritte achten …
 
Jedenfalls wollte auch jemand aus unserer Gruppe einem Biker ausweichen, geriet in eine kleine Strassendelle und wurde prompt abgeworfen. Ausser einigen schmerzhaften Schürfungen war zum Glück nichts weiter passiert und wir erreichten alle wieder den Ausgangspunkt an der Talstation.
Von hier ging’s wieder per Postauto und Bahn zurück nach Hause.
 
Fazit:
eine schöne Gratwanderung, das Wetter hielt bis zum Schluss, rundum zufriedene und stolze Gesichter; ein vollauf gelungenes Wochenende!