Lausitzer Weg 2600m - Schafes Bruder


Publiziert von georgb , 7. September 2016 um 09:21.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum: 4 September 2016
Wandern Schwierigkeit: T4- - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Klettersteig Schwierigkeit: K1 (L)
Wegpunkte:
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 750 m
Abstieg: 750 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Ahrntal-Kasern
Kartennummer:tabacco Ahrntal

Auf vielen Streckenabschnitten des Lausitzer Wegs wird man deutlich mehr Schafe treffen als Menschen. Oft kommen sie auf den Wanderer zu und folgen ihm hartnäckig, aber nicht etwa, weil sie in ihm ein brüderliches Familienmitglied sehen ;-) sondern, weil sie auf Salz hoffen, dass ihnen sonst die Hirten vorbeibringen.
Zum Abschluss unseres Hüttenurlaubs will ich die letzte mir noch fehlende Etappe des gewaltigen Höhenwegs erkunden. Es ist wohl das am wenigsten begangene, schwierigste, aber vielleicht schönste Teilstück.
Ich ziehe wieder an den wunderbaren Wieser Werfa vorbei zum Marchsteinboden. Direkt darüber sichte ich schon die ersten Schafe und folge ihren deutlichen Spuren hinauf zum Lausitzer Weg. Sie begrüßen mich wie einen alten Freund und Bruder, blöken mich an und folgen mir aufdringlich. Zu holen gibts von mir leider nichts, also lassen sie mich bald wieder alleine ziehen hinauf in die wilde Welt unter dem Winkelkopf. Über Steintreppen und an Wiesenhängen entlang führt der Steig unter dem südlichen Vorgipfel vorbei mit faszinierenden Tiefblicke zu den Mäandern weit unten und den Gletschern der Hohen Tauern in der Ferne.
An einer Einsattelung lasse ich mich zur Rast nieder und blicke ehrfürchtig in die Runde, noch ehrfürchtiger allerdings blicke ich in den folgenden Abgrund. Zwei Leitern überwinden die ersten Meter und danach ziehen Serpentinen durch das äußerst abschüssige Gelände. Der Abstieg ist durchgehend mit Drahtseil gesichert und hat fast den Charakter eines leichten Klettersteiges.
Nach ca. 100 Höhenmetern zieht der Lausitzer Weg wieder gewohnt genussvoll weiter, über Granitplatten und riesige Blöcke bis zur Abzweigung zum Heilig-Geist-Jöchl. Hier verlasse ich den mir inzwischen ans Herz gewachsenen Höhenweg und ziehe etwas wehmütig hinab zur Fuchsalm, denn auch der Urlaub bei Sepp und Helmuth geht zu Ende. Doch wir werden uns wiedersehen, Brüder!

Tourengänger: georgb


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