Laponia 2016 - auf dem Nordkalottleden vom Lamivatnet zum Pieskehaure


Publiziert von laponia41 , 1. September 2016 um 09:06.

Region: Welt » Schweden
Tour Datum:17 August 2016
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: N   S 
Zeitbedarf: 2 Tage
Aufstieg: 250 m
Abstieg: 300 m
Strecke:20 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Bern - Basel - Kiel - Göteborg - Oslo - Trondheim - Fauske - Sulitjelma. Mit Bahn, Fähre und Taxi
Unterkunftmöglichkeiten:Muorkihytta SOT, Pieskehaurestugan DNT
Kartennummer:Lantmäteriets Fjällkarta BD9

Mittwoch, 17. August
Punkt 08:30 holt uns der Taxifahrer wie abgesprochen vor dem Hotell Fauske ab. Zügig geht es Richtung Sulitjelma, und unterwegs erfahren wir viel Interessantes über diesen Ort. Sulitjelma war eine Bergarbeitersiedlung, und bis 1991 wurde hier Schwefelkies und Kupfer abgebaut. Ich habe mich immer schon gewundert über die optimal angelegte Strasse. Sie führt durch schnurgerade Tunnel, hat grosse Kurvenradien und steigt sehr gleichmässig an. Jetzt weiss ich es: sie wurde auf dem Trassee der ehemaligen Grubenbahn gebaut.

Im Ortsteil Fagerli zweigt die Werkstrasse ab hinauf zum gestauten Lamnivatnet. Unser Chauffeur kennt sich hier bestens aus, und wir merken, dass er das Fjäll liebt und uns sehr gerne da hinauffährt. Wir ersparen uns eine Übernachtung in Ny Sulitjelma und einige Kilometer Marsch auf der Werkstrasse.

Schöner kann eine Wanderung auf dem Nordkalottleden gar nicht beginnen: wolkenloser Himmel, klare Sicht, abgetrocknete Felsplatten, im Vergleich zur Schweiz sehr angenehme Temperatur. Der schmale, gut markierte Pfad führt uns dem Lamnivatnet und Muorkijaure entlang in ständigem Auf und Ab über Felsplatten und kleine Moore in ca. vier Stunden zur Muorkihütte (Vatnet: norwegisch See. Jaure oder Javrre: samisch See). Um die Mittagszeit erreichen wir unser Tagesziel.
 
Information zu den norwegischen Hütten
Im Hohen Norden werden die Hütten ehrenamtlich von örtlichen Vereinen unterhalten und betreut. Bei der Muorkihütte ist es der SOT, Sulitjelma og Omegn Turistforening. Die Hütten sind klein, unbewartet und verschlossen. Mitglieder eines skandinavischen Vereins dürfen beim DNT einen Schlüssel (nöckel) erwerben. Dieser Schlüssel passt zu mehr als 1000 Hütten in ganz Norwegen! Alle Hütten sind Unikate, sehr liebevoll und gemütlich eingerichtet.
 
Wir sind heute in Muorki die einzigen Gäste und können die kleine Hütte so richtig geniessen. Am Nachmittag haben wir Zeit, die nähere Umgebung zu erkunden. Ich koche Älplermakronen – und dann gilt unser Interesse den Lichtstimmungen am See.
 
Donnerstag, 18. August
Im Westen über dem Muorkijavre wolkenloser Himmel – im Osten baut sich eine Schlechtwetterfront auf. Wir brechen frühzeitig auf und überqueren nach kurzem Auf- und Abstieg die Grenze. Wie immer: bis zur Grenze ist der Weg optimal markiert, und dann sind meine Ortskenntnisse gefragt. Wir haben nun unter uns den gewaltigen Pieskehaure, der Pfad führt hoch über dem Nordufer Richtung Osten. Anfänglich ist er auf einer ausgeprägten Terrasse noch gut sichtbar, und dann endet er abrupt nach einer gut sichtbaren Markierung. Die Frage ist nun: sollen wir die Höhe halten, auf- oder absteigen? Res sieht unter uns ideales Gelände, ich erinnere mich, dass ich vor Jahren in der Gegenrichtung ca 80 Höhenmeter absteigen musste. Also hinauf! Wenn man zu hoch steigt, sieht man unten den Pfad, umgekehrt funktioniert dies nicht. Wie vermutet geht es oben weiter, und bald schon überqueren wir die Hängebrücken über die wilden Bäche, die das Schmelzwasser vom Sulitjelmamassiv in den Pieskehaure führen. Unterwegs begegnen wir der Hüttenwartin der Pieskehaurestugan, die mit ihrer Tochter einen Spaziergang macht. Eine knappe Stunde später kommen wir bei den Hütten an und beziehen für zwei Nächte unseren Schlafraum.
 
Information zu den schwedischen Hütten
Die schwedischen Hütten werden vom STF (Svenska Turistforeningen) zentral verwaltet. Sie sind in der Saison offen und immer bewartet. Die Stugvard (Hüttenwartinnen und Hüttenwarte) sind jeweils 4 – 6 Wochen im Einsatz und werden dann abgelöst. Aber aufgepasst: ein Luxusleben wie in den Schweizer SAC-Hütten gibt es nicht! Wasser holen, Abwasser entsorgen, Holz spalten, heizen, kochen, abwaschen usw. ist Sache des Gastes. In einigen Hütten gibt es die Möglichkeit, Lebensmittel einzukaufen.

Wir sind grundsätzlich mit möglichst leichten Rucksäcken unterwegs. Für uns eine leise Enttäuschung: kurz vor Ende der Saison (Anfang September) waren viele Artikel ausgegangen. Keine Haferflocken für den Frühstücksbrei, keine Schokolade – aber dank Knäckebrot kamen wir gut über die Runde.

Dieses war der zweite Streich, doch der dritte folgt sogleich:
Laponia 2016 - Tageswanderung ab Pieskehaure
 

Tourengänger: laponia41


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Geodaten
 31660.gpx Nordkalottleden 1

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