Grenzwanderung Schweiz * Etappe 49 * Salanfe - Emosson


Publiziert von laurentbor , 1. September 2016 um 08:34.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Unterwallis
Tour Datum:28 August 2016
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS 
Zeitbedarf: 5:45
Aufstieg: 1168 m
Abstieg: 1069 m
Strecke:12,4

Die Wanderung beginnt gleich nach dem Hüttenfrühstück und der Morgentoilette. Wir nehmen den Weg über den langen Staudamm des Lac de Salanfe in Angriff und staunen über die geringe Höhe des Dammes. "houille blanche" nennen die Walliser ihr Wasser welches zur Elektrizitätsgewinnung gebraucht wird. Weisses Öl findet man hier tatsächlich fast in jedem Seitental der Rhone. Aber das Wallis ist auch die einzige Region der Schweiz wo ein wenig Bodenschätze vorhanden sind. Silber, Kupfer, Blei und sogar schätzungsweise 300 Kilo Gold sind in und um Salanfe im Berg versteckt, jedoch in zu geringen Mengen als dass es sich lohnen würde es auszubeuten. Zum Glück, muss man sagen, für die intakte Naturlandschaft. Oberhalb des Stausees auf 2200 Metern liegen denoch die "Mines d'arsenic" wo im 18. Jahrhundert Arsen in Kristallform gewonnen wurde. Neben medizinischen Zwecken wurde Arsen Bleilegierungen beigemischt um es giessbar zu machen. Heute sind die Minen jedoch stillgelegt und wir müssen keine Angst vor einer Arsenvergiftung haben.

Steil geht der Weg vom Ufer des Sees hinauf, erst über Alpwiesen, dann durch ein Bachbett und zum Schluss über Schotter und Geröll. Oben auf dem Col d'Emaney dann der grandiose erste Blick auf den König aller Berge: den Mont Blanc. Auch die weiteren Gipfel des Massivs strahlen weiss unter der grellen Sonne und wir machen natürlich eine Pause an diesem speziellen Ort. Wir sehen jedoch auch, dass der Übergang zum Col de Barberine einen Abstieg in den vor uns liegenden Kessel bedeutet. Es wird also nochmals anstrengend.

Tatsächlich steigen wir über die Nordflanke des Vallon d'Emaney ab fast bis zur Alp Emaney, die noch etwas weiter talabwärts liegt. Auch der Abstieg hat es in sich und wir rasten unterhalb der bedrohlich wirkenden Felswand L'Aboillon. Nun führt der Weg so steil hoch, dass ich um meine Stöcke froh bin. Ich gehe oft auf den Zehen und ziehe mich mit den Stöcken hinauf. Bei einer Schlüsselstelle stürzt ein Bach über eine Felswand und wir kraxeln durch das glitschige Gestein. Oben folgt eine lange Strecke durch rutschiges Geröll bis wir auf dem nächsten Pass stehen: Col de Barberine. Dieses stete auf und ab hat diesem Fernwanderweg Nr. 6 den Namen Alpenpässeweg eingetragen. Von Chur bis zum Genfersee wandert man in 34 Etappen über zirka 40'000 Höhenmeter. Wie viele ich wohl auf meiner Grenzumrundung machen werde?

Nun schweift der Blick zum wunderbar grün-blau schimmernden Lac d'Emosson, der wie ein norwegischer Fjord in einem engen Tal liegt. Der Abstieg ist sanfter als der Aufstieg und uns bleibt Zeit die Walliser Schwarznasenschafe zu beobachten. An diesem heissen Sommertag sind diese jedoch ziemlich träge. Wir queren auch eine kleine sumpfige Hochebene mit vielen Blumen und sogar einigen Orchideen. Unten am See sind ein paar Ferienhäuschen und bald darauf treffen wir auf ein Auto. Wir sind fast etwas erstaunt, nach so vielen Stunden in der Abgeschiedenheit. Noch etwa eine halbe Stunde führt das Asphaltsträsschen dem See entlang bis es durch einen langen dunklen Tunnel zur Staumauer geht. Hier bei La Gueulaz endet unsere Tour für heute. Wir gönnen uns noch einen Eiskaffee bevor wir die Standseilbahn nach Le Châtelard nehmen.

Hier geht es zur nächsten Etappe

Tourengänger: laurentbor


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