Endlich auf dem Wissigstock


Publiziert von raphiontherocks , 29. August 2016 um 00:59.

Region: Welt » Schweiz » Obwalden
Tour Datum:17 August 2016
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-OW   CH-UR   Ruch- und Walenstockgruppe 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 1300 m
Abstieg: 1300 m
Strecke:Ristis - SAC Rugghubelhütte - Abzw. unterhalb des Rot Grätli - Engelberger Lücke - Wissigstock
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit Auto zur Talstation der Brunni-Seilbahn, ebenfalls mit SBB nach Engelberg möglich, ca. 10min zur Talstation
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Ankunftspunkt = Ausgangspunkt
Unterkunftmöglichkeiten:SAC Rugghubelhütte, evtl. SAC Brunnihütte (nicht auf dem Weg)
Kartennummer:245 T Stans (1:50000)

Schon bald nachdem ich 2012 auf dem Brisen war, habe ich auf meiner Wanderkarte gesehen, dass man auch den etwas weiter südlich liegenden Wissigstock normal erwandern kann. Aufgrund seiner relativen Anspruchslosigkeit schien er mir der ideale Kandidat für meine erste Alpinwanderung zu sein. Leider wollte es danach drei lange Sommer nicht klappen, sei es wegen Terminkollision, Prüfungen oder fehlender Begleitung, denn ich wollte nicht alleine hoch. 

Heuer hat es endlich geklappt: Drei weitere Wandervögel waren dabei und auch das Wetter schien eine Tagestour auf den Wissigstock zuzulassen. Letzteres entpuppte sich am Tag der Wahrheit jedoch als eher mässig, regnete und gewitterte es doch noch um 06:00 Uhr im Flachland recht heftig. Allerdings war die Innerschweiz verschont geblieben und laut Chrigel von der Rugghubelhütte waren vor 18:00 Uhr nur kleine Regenschauer zu erwarten. Daher ging es in aller Herrgottsfrühe mit dem Auto in die Innerschweiz, damit wir um 07:30 Uhr die erste Seilbahn nach Ristis erwischen.

Dies gelang, und wir liefen um ca. 07:45 Uhr zügig von Ristis auf dem anfangs breiten Teersträsschen in Richtung Rugghubelhütte los. Bald biegt ein klassischer Bergwanderweg (T2) ab und man macht langsam, aber stetig Höhe. Das Terrain ist zw. der Rigidalstafel und der Planggenstafel rechts ziemlich abschüssig, aber der Weg ist technisch überhaupt kein Problem und wir bekamen davon wegen einer Nebelbank nicht viel mit. Kurz vor der Rugghubelhütte versperrten uns ein paar entgeisterte Kühe den Weg und sorgten für ein paar Lacher. Um ca. 09:30 Uhr erreichten wir die Rugghubelhütte, just als es ziemlich ausgiebig zu regnen begann. So kam es, dass wir schlussendlich ca. 1,5h in der Hütte festsassen, während uns Chrigel eine Wetterauflockerung gegen 11 Uhr versprach. Und so kam es dann auch.

Um ca. 10:30 Uhr hörte der Regen auf und wir brachen auf in Richtung Rot Grätli. Nach ca. 30min oberhalb der Hütte würde ich den immer noch weiss-rot-weiss markierten Weg aufgrund von Karrenfeldern, Schneeflecken und Ähnlichem als T3 einstufen. Der Weg zieht sich recht direkt in Richtung Rot Grätli und wäre bei schönem Wetter wohl noch weit spektakulärer als er es bei uns war. Nach etwa einer Stunde erreichten wir die Abzweigung des Alpinwanderwegs in Richtung Engelberger Lücke ca. 100 Höhenmeter unterhalb des Rot Grätli. 

Der Alpinwanderweg, sehr gut weiss-blau-weiss markiert, schliesst sich von der technischen Schwierigkeit nahtlos an den normalen Wanderweg zum Rot Grätli an und wird dann langsam stotziger. Er zieht sich relativ direkt zur Engelberger Lücke zw. dem Wissigstock und dem Engelberger Rotstock hin und ist recht gleichmässig steil. Obwohl es geregnet hat, waren die Felsstufen und der Lehm sehr griffig, etwas mühsamer waren nur die zwei, drei Geröllhalden und ein paar wenige dünne Stellen. Wirklich abschüssig ist der Weg jedoch nie und auch die paar Schneefelder um die Engelberger Lücke sind mit entsprechendem Schuhwerk einfach zu bezwingen. Die Aussicht blieb wegen der sich auf ca. 2800-3100m befindenden Wolkendecke sehr bescheiden, auch der Griessenfirn liess sich noch nicht in seiner Gesamtheit betrachten. Irgendwann zw. 12:00 Uhr und 12:30 Uhr erreichten wir die Engelberger Lücke und die Gabelung des Alpinwanderwegs zum Wissigstock und Engelberger Rotstock. Da wir uns von Anfang das Ziel gesetzt hatten, spätestens um 13:00 Uhr auf dem Gipfel zu sein, liefen wir gleich weiter. Etwa auf halbem Weg zw. der Engelberger Lücke und dem Gipfel des Wissigstock trifft man mit einer ca. 50 Meter hohen Stufe auf die letzte halbherzige Herausforderung, danach kam sogar in der uns umgebenden Suppe der Gipfel in Sicht, den wir um 12:45 Uhr erreichten. Der Weg ist unterhalb der Engelberger Lücke definitiv besser markiert als oberhalb, aber auch bei ca. 100m Sichtweite ist der Weg problemlos erkennbar und das Terrain anspruchslos. Der Eintrag in das bald volle Gipfelbuch war schnell gemacht und da wir eh keine guten Fotos schiessen konnten, blieben wir kaum 10 Minuten auf dem Gipfel und liefen wieder zur Rugghubelhütte zu.

Der Rückweg entsprach vollständig dem Hinweg, reine Wanderzeit ca. 2h 30min - 3h nach Ristis. Zwischen der Engelberger Lücke und der Rugghubelhütte machten wir 2x ca. 20min Pause. Ebenso hielt uns ein erneuter Regenschauer weitere 30min in der Rugghubelhütte auf; aber irgendwie haben wir es geschafft, dass wir immer dann in der Hütte waren, als es regnete, sodass wir unser Regenzeug nie brauchten. Kurz vor 17:00 Uhr liefen wir dann los und erreichten um 18:00 Uhr wieder in Ristis die letzte Seilbahn nach Engelberg.

Den Engelberger Rotstock liessen wir aus Zeit- und Witterungsgründen sein, er wäre sicherlich ein weiteres Highlight gewesen, doch er ist einiges stotziger.

Alles in allem war es eine sehr schöne Wanderung in einer schönen Gegend. Leistungsmässig sind es von Ristis bis Wissigstock ca. 1300hm auf 10km, dafür immer recht gleichmässig. 

Cheers,
raphiontherocks

P.S.: Das Höhenprofil auf dem letzten Foto zeigt die Strecke Ristis - Engelberger Lücke. Von letzterer sind es noch ca. 1km und 200hm auf den Gipfel, also im Schnitt nur unwesentlich steiler als davor.

Tourengänger: raphiontherocks


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